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SG mit Sieg in Länderspiel-Pause

01.11.2015 -DKB Handball-Bundesliga: 33:30 – Herzschlag-Finale gegen SCM

Die SG Flensburg-Handewitt geht als Tabellenzweiter in die Länderspiel-Pause. Am Nachmittag schlug sie den SC Magdeburg mit 33:30 (15:14). „Wir waren darauf eingestellt, 60 Minuten lang kämpfen zu müssen“, meinte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Es war ein echtes Top-Spiel, und in diesen Begegnungen geben oft ein paar Kleinigkeiten den Ausschlag – das war zum Glück für uns.“ Und zum Leidwesen der Gäste. „Es war ein knappes Spiel wie so oft in den letzten Wochen“, meinte SCM-Coach Geir Sveinsson. „Wir machen uns mit einer guten Leistung im Gepäck auf den Heimweg.“

Die SG begann mit der zuletzt so erfolgreichen ersten Sieben. Rasmus Lauge zog aus dem Rückraum ab und sorgte für erstes Feuer in der „Hölle Nord“. 1:0! Der SCM fand ebenfalls gut in die Partie. In Unterzahl kämpfte sich Thomas Mogensen durch und markierte das 2:2. Leichte Vorteile hatten in der Anfangsphase allerdings die Gäste: Michael Damgaard erzielte das 5:6. Zu einem wichtigen Faktor wurde dann Mattias Andersson. Zunächst parierte der Schlussmann einen Gegenstoß von Marko Bezjak, kurz darauf einen Siebenmeter von Robert Weber. Zwischen diesen Glanzlichtern kippte das Spiel zugunsten der SG. Lasse Svan brachte die SG mit 7:6 in Front. Nun schien die SG ihren Rhythmus gefunden zu haben. Die Gegenstöße rollten. Anders Eggert erhöhte aus dem Winkel auf 11:8. Der SCM nahm das Team-Timeout, gleich danach kaufte Mattias Andersson dem Linkshänder Jure Natek den Schneid ab. Mit diesem Keeper im Rücken baute die SG ihren Vorsprung weiter aus. 13:8 hieß es nach 20 Minuten, und Mattias Andersson entschärfte den nächsten Strafwurf.

Mattias Andersson war ein wertvoller Rückhalt.

Urplötzlich ein Bruch im Spiel der SG. Vorne schlichen sich Fehler ein, die die Magdeburger mit blitzschnellen Gegenstößen bestrafte. „Es war etwas gehäuft, aber in einem so schnellen Spiel geht es nicht ohne Fehler“, erklärte Ljubomir Vranjes. „Man darf nicht vergessen, dass wir einem sehr starken Gegner begegnet sind.“ Beim 13:11 waren die Gäste wieder im Film. Matthias Musche verkürzte gekonnt auf 14:13. Thomas Mogensen rauschte zwar zum nächsten Treffer, doch der SCM blieb dran. Das Polster war beim Pausentee auf die knappste Größe zusammengeschmolzen. „Wir haben gut gespielt, hatten nur phasenweise Probleme mit den Flensburger Gegenstößen oder der schnellen Mitte“, analysierte Geir Sveinsson.

Die SG kehrte mit Elan aus der Halbzeit zurück. Erster Ballgewinn, erster Gegenstoß – und es hieß 16:14. Die Gäste blieben dran. Michael Damgaard entfaltete viel Dynamik aus der zweiten Reihe und glich zum 17:17 aus. Dramatik in der FLENS-ARENA! Anders Eggert behielt die Nerven, schob einen Siebenmeter über die Linie und warf wenig später zum 20:18 ein. Die SG gab wieder den Ton an, der SCM hielt voll dagegen. Wichtig nun jede Balleroberung. Als die SG Offensive schnell umschaltete und zum 23:20 abschloss, zuckte SCM-Coach Geir Sveinsson seine grüne Karte.

Rasmus Lauge und Thomas Mogensen harmonierten.

Die kleine Pause tat seiner Truppe gut. Zwei Mal Marko Bezjak und dann Robert Weber – der Gast hatte zum 23:23 ausgeglichen. Nun reagierte Ljubomir Vranjes, sprach mit seinen Jungs. „Sie haben gekämpft, aber manchmal ließen sie ein paar freie Chancen aus“, fand er. Johan Jakobsson mischte nun mit, Rasmus Lauge traf für die SG. Anders Eggert mit dem nächsten Treffer von Linksaußen – und die SG hatte wieder einen psychologisch wertvollen Vorsprung. Stehende Ovationen von den Rängen, doch der Nervenkitzel ließ sich nicht aus der „Hölle Nord“ vertreiben. Marko Bezjak besorgte den erneuten Gleichstand: 26:26!Besonders eng wurde es, als Anders Eggert einen Siebenmeter liegenließ. Nun setzten die Bördeländer die Akzente. Michael Damgaard markierte das 28:29. Mattias Andersson verhinderte mit einer Parade den nächsten Rückschlag, dafür brachte Johan Jakobsson seine Farben zurück ins Geschehen. „Sein Tor war wichtig, und in der Abwehr hat er es sehr gut gegen Michael Damgaard gemacht“, lobte Ljubomir Vranjes. Plötzlich hatte die SG wieder Oberwasser. Henrik Toft Hansen vom Kreis, Mattias Andersson mit einer Doppel-Parade und erneut Henrik Toft Hansen. Es hieß 32:30 – die Fans waren aus dem Häuschen! Nach einem weiteren Timeout zerschellten die letzten Magdeburger Hoffnungen mit einem technischen Fehler.

Kentin Mahé verwandelte einen Siebenmeter.

Die SCM-Deckung rückte auf, die Zeit lief runter. Thomas Mogensen schaute auf die Uhr und warf cool zum Endstand ein. Der Rest war Jubel. „Der SCM hat ein großartiges Spiel abgeliefert, und unsere Mannschaft hat sehr gut dagegengehalten“, meinte SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Auch die Atmosphäre war wieder toll.“ Magdeburgs Sportlicher Leiter Steffen Stiebler bemerkte: „Jetzt sind wir im Mittelfeld angekommen, aber wir haben noch alle Möglichkeiten. Die Liga ist in dieser Saison extrem dicht beisammen. An jedem Spieltag gibt es überraschende Resultate.“

Henrik Toft Hansen: wichtiger Treffer zum 31:30. Fotos: Ki

SG Flensburg-Handewitt – SC Magdeburg 33:30 (15:14)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (20/2 Paraden) – Karlsson, Eggert (10/4), Glandorf (1), Mogensen (6), Svan (6), Djordjic, Jakobsson (1), Toft Hansen (3), Lauge (5), Mahé (1/1)
SC Magdeburg: Green (7/1 Paraden, ab 38., bei einem 7m), Quenstedt (10/1 Paraden) – van Olphen (1), Bagersted (4), Grafenhorst (1), Haaß, Bezjak (6), Weber (6), Natek (1), Musche (3), Damgaard (8)
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Metzingen); Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Karlsson 4, Jakobsson 2 – van Olphen 2, Bagersted 2, Haaß 2); Siebenmeter: 7/5:2/0 (Eggert scheitert an Quenstedt, trifft aber im Nachwurf, Eggert scheitert an Green – Andersson hält gegen Weber und Bezjak); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielverlauf: 1:0 (1.), 1:2 (3.), 3:3 (5.), 4:5 (8.), 5:6 (9.), 7:6 (11.), 9:7 (15.), 9:8 (15.), 13:8 (20.), 13:11 (25.), 14:13 (29.) – 16:14 (31.), 17:15 (33.), 17:17 (34.), 18:18 (35.), 20:18 (36.), 21:20 (39.), 23:20 (40.), 23:23 (42.), 25:23 (44.), 26:24 (47.), 26:26 (49.), 27:28 (53.), 28:29 (54.), 30:29 (56.), 30:30 (57.)

Von: ki