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SG stürzt vom Bundesliga-Thron

16.04.2017 -DKB Handball-Bundesliga: 32:34-Niederlage in Berlin

Die SG Flensburg-Handewitt war dicht an einem Ausrufezeichen dran, erwischte dann allerdings keine gute Schlussphase und kassierte am Ostersonntag eine 32:34-Niederlage bei den Füchsen Berlin. Damit musste sie erstmals in diesem Jahr die Tabellenspitze der DBK Handball-Bundesliga räumen. Nach dem Abpfiff herrschte naturgemäß Enttäuschung, dann ging der Blick wieder nach vorne. „Wir haben weiterhin die Riesenmöglichkeit, Meister zu werden", erklärte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Wir sind eine intakte Mannschaft.“

Die SG hatte einen guten Start in die Top-Partie gefunden und schnell eine 4:2-Führung vorgelegt. Auch eine kleine Durstrecke überwand die Vranjes-Sieben und überzeugte nach dem 4:5 (12.) mit der besten Phase der ersten Halbzeit. Binnen acht Minuten zog die SG auf 10:5 davon. Doch die in den ersten 20 Minuten überragende Deckung fing danach an zu bröckeln. So ging es Tor um Tor, wobei Kapitän Tobias Karlsson und Co. vier Minuten vor der Pause noch einen guten Abstand zu den Berlinern hatten. Doch die Füchse kamen mit vehementen Abschlüssen bis zum Halbzeitpfiff auf 16:17 heran, als Fabian Wiede mit einem Gewaltwurf SG Keeper Mattias Andersson überwand.

Jim Gottfridsson stand in der Startaufstellung.

Der Tabellenvierte kam konzentrierter aus den Kabinen und konnte sich zunächst auch auf einige Paraden des sich steigernden Torhüters Silvio Heinevetter verlassen. So erreichten die Füchse ab dem 21:19 (39.) auch mehrfach eine Zwei-Tore-Führung. Nach dem 24:22 durch den überragenden neunfachen Torschützen Petar Nenadic nutzte die SG eine doppelte Überzahl und ließ ihre beste Phase im zweiten Durchgang folgen. Denn ein Rückraumgeschoss von Johan Jakobsson, ein Tempogegenstoß von Lasse Svan, ein Rückraumtreffer von Petar Djordjic und ein glänzend vollendeter Konter von Kentin Mahé brachten das Vranjes-Team mit 26:24 in Front.

Auch nach dem 27:27-Ausgleich gab es eine sehr gute Reaktion. Durch Treffer von Jim Gottfridsson, erneut Petar Djordjic und Holger Glandorf legte die SG eine 30:28-Führung vor. „Bis dahin war es ein richtig gutes Spiel von uns“, analysierte Ljubomir Vranjes. „Dann kommen zwei technische Fehler und zwei frei verworfene Chancen, die uns die Punkte kosten – so eng ist es nun einmal in Topspielen.“ Bei eigenem Angriff gut fünf Minuten vor dem Spielende fand ein Djordjic-Pass den Nebenmann nicht. Die SG kassierte den 29:30-Anschluss durch Fabian Wiede und verlor in den Schlussminuten den Kopf. Ärgerlich zudem, dass Holger Glandorf wegen Leistenbeschwerden passen musste.

Einige gute Aktionen: Petar Djordjic. Fotos: Beate Haar

Ohne Überzeugung scheiterten die Schützen an Füchse-Keeper Silvio Heinevetter und der aggressiven Berliner Abwehr. So gab es zwei überflüssige Tempogegenstöße und Treffer von dem zuvor völlig unauffälligen Bjarki Elisson. Zwar gelang Kentin Mahé mit einem Siebenmeter noch das 31:32, doch die Berliner ließen sich auch von einer offenen Manndeckung nicht mehr beirren. „Flensburg ist die Mannschaft, die den besten Handball in der Bundesliga spielt“, meinte Füchse-Coach Velimir Petkovic. „Meine Freude ist deshalb umso größer über diesen Sieg.“ Die SG muss schnell nach vorne blicken, denn es steht der Heimspiel-Doppelpack am Mittwoch gegen den Bergischen HC (19 Uhr) und am Samstag gegen Vardar Skopje (17.30 Uhr) auf dem Programm.

Holger Glandorf fehlte leider in der Schlussphase. 

 

Füchse Berlin – SG Flensburg-Handewitt 34:32 (16:17)
Füchse Berlin: Heinevetter (10/1 Paraden), Stochl (17.-30./1 Parade) – Wiede (5), Elisson (2), Struck, Gojun, P. Nenadic (9/1), Tönnesen (1), Plaza Jimenez (1), Lindberg (8/5), Fäth (2), Kozina (4), D. Nenadic, Drux (2).
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (9/1 Paraden), Møller (bei zwei 7m) – Karlsson, Glandorf (5), Mogensen, Svan (8), Djordjic (3), Jakobsson (2), Heinl (1), Toft Hansen (2), Lauge (4), Mahé (3/2), Wanne (1), Gottfridsson (3)
Schiedsrichter: Behrens/Fasthoff (Düsseldorf); Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Kozina 2, Tönnesen 2 – Karlsson 2, Heinl 2); Siebenmeter: 5/4:3/2 (Lindberg scheitert an Andersson – Mahé scheitert an Heinevetter); Zuschauer: 9000 
Spielfilm:
1:1 (2.), 1:3 (5.), 2:4 (8.), 5:4 (12.), 5:10 (20.), 6:11 (21.), 8:11 (23.), 10:12 (24.), 11:14 (26.), 13:14 (28.), 14:16 (29.), 15:17 (30.) – 17:18 (31.), 19:18 (36.), 21:19 (39.), 22:21 (43.), 24:22 (44.), 24:26 (47.), 27:27 (51.), 27:29 (52.), 28:30 (54.), 32:30 (58.), 33:32 (59.)

Von: jös