Stripes
Stripes
Archiv

SG ließ sich überrumpeln

28.03.2015 -DKB Handball-Bundesliga: 31:36 – die Punkte gingen über die Wupper

Die SG Flensburg-Handewitt verlor beim Bergischen HC mit 31:36 (13:14) und musste dadurch im Kampf um den dritten Rang in der DKB Handball-Bundesliga einen herben Rückschlag einstecken. „Es soll keine Ausrede sein“, äußerte sich SG Trainer Ljubomir Vranjes in einer ersten Reaktion. „Aber es ist schwer, einen Rhythmus in ein System zu bekommen, wenn man wegen mehrerer angeschlagener Spieler nie richtig trainieren kann.“

Das war ein schwerer Auftakt für die SG in der Wuppertaler Unihalle. BHC-Keeper Björgvin Gustavsson war sofort zur Stelle und entschärfte gleich zwei Mal gegen Linksaußen Anders Eggert. Erst nach 4:54 Minuten brach Lars Kaufmann den Bann. Zwei Ballverluste des Favoriten gaben den Westdeutschen so richtig Schwung, die zum 5:2 konterten. Bei der SG knüpfte zunächst Lars Kaufmann an seine Mittwochs-Leistung an und hielt seine Farben im Schlepptau. Mehr war aber nicht drin, da die Defensive kein Mittel gegen den Angriffswirbel der „Löwen“ fand. „Wir haben leider keinen Zugriff auf die BHC-Angreifer bekommen und waren oft einen Schritt zu spät“, meinte Co-Trainer Maik Machulla. „Als wir dann gegen die aggressive Abwehr der Gastgeber einige Bälle verloren, gerieten wir deutlicher in Rückstand.“

Lars Kaufmann kam gut in die Partie.

Beim 10:7 nach rund einer Viertelstunde zog Ljubomir Vranjes die Reißleine und schärfte seinen Jungs nochmals die Taktik ein. Nach dem 12:8 schienen seine Worte zu fruchten. Knapp zehn Minuten blieb der Bergische HC ohne Torerfolg. Dagegen sorgte Ahmed Elahmar mit seinen schnellen Bewegungen für Erstaunen in der Unihalle. Mit dem 12:11 hatte der Ägypter sein Team wieder herangebracht. In den letzten Minuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Jim Gottfridsson organisierte nun die SG Offensive und erzielte selbst den letzten Treffer des ersten Durchgangs. Dennoch ging es mit einem minimalen Rückstand in die Kabine. „Wir hatten in der Pause ein gutes Gefühl“, verriet Maik Machulla.

Etliche SG Fans waren in Wuppertal.

Die SG erwischte einen Wiederbeginn nach Maß. Gleich zwei Ballverluste nutzte der Gast zu Tempogegenstößen. Lasse Svan markierte das 14:15 – erstmals an diesem Abend führte die SG. Doch so zerronnen wie gewonnen: Ausgerechnet in Überzahl reichten die Nordlichter den Hausherren die helfende Hand. Plötzlich hieß es wieder 18:16. Die SG hatte die Partie zwischenzeitlich nur scheinbar in Griff. Und schon rollte der nächste BHC-Konter. 20:17 – die Zuschauer in Wuppertal waren aus dem Häuschen.
Lange konstant spielte Lasse Svan, der mit seinem sechsten Treffer, ein feiner Wurf von Rechtsaußen, das 21:19 erzielte. Aber das war zu wenig, der SG schwammen zunehmend die Felle davon. Die „Löwen“ warfen konsequenter. Wenn einmal Mattias Andersson einen Ball parierte, zog auf der Gegenseite Björgvin Gustavsson sofort nach. Und wenn der Angriff einen Fehler produzierte, lief gleich der nächste Gegenstoß. Als Kristian Nippes zum 25:21 traf, schrillten die Alarmglocken. Doch es wurde noch schlimmer. 28:22 – bereits knapp zwölf Minuten vor Ende nahm Ljubomir Vranjes sein drittes und letztes Team-Timeout und stellte auf eine sehr offensive Deckung um. Nur: Es half nichts, die Punkte gingen über die Wupper. „Eine Mannschaft ist nun einmal ein sensibles System“, meinte Maik Machulla. „Unsere Spieler haben aber nach wie vor ihre Qualitäten. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und uns gut auf die nächste Partie in Balingen vorbereiten.“

Lasse Svan: Sechs Tore. Fotos: Beate Haar.


Bergischer HC – SG Flensburg-Handewitt 36:31 (14:13)
Bergischer HC: Gustavsson (10/1 Paraden) – Preuss (4), Hoße (9), Hermann, N. Artmann, Oelze (2), Gutbrod (5), Szilagyi (5), Meschke, Nippes (4), Gunnarsson (7/3)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (5/1 Paraden), Møller (4 Paraden, ab 46.) – Karlsson, Nenadic, Eggert (5/2), Mogensen (2), Svan (6), Wanne (2), Kaufmann (5), Zachariassen (1), Gottfridsson (1), Macke, Radivojevic (3), Elahmar (6)
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin); Zeitstrafen: 4:2 Minuten (Gutbrodt 2, Szilagyi 2 – Radivojevic 2); Siebenmeter: 3/3:3/2 (Eggert scheitert an Gustavsson); Zuschauer: 3087
Spielverlauf: 1:0 (2.), 1:1 (5.), 2:2 (7.), 5:2 (10.), 6:4 (11.), 8:5 (13.), 9:6 (14.), 10:8 (17.), 12:8 (19.), 12:11 (28.), 14:12 (29.) – 14:15 (32.), 15:16 (33.), 18:16 (35.), 20:17 (38.), 21:19 (40.), 23:20 (42.), 26:21 (46.), 29:22 (50.), 29:24 (51.), 31:25 (53.), 32:26 (54.), 33:28 (56.), 36:29 (59.)  

Von: ki