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Guter Keeper, sichere Abwehr

19.02.2014 -DKB Handball-Bundesliga: 31:20 – den TuS dominiert

Die SG Flensburg-Handewitt hat in diesem Jahr den ersten Sieg in der DKB Handball-Bundesliga eingefahren. Am Abend glückte ein 31:20 (15:9) über den TuS N-Lübbecke. „Unsere Mannschaft hat gezeigt, dass sie nicht den Kopf in den Sand steckt, sondern immer nach vorne blickt", lobte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Das macht Mut, gerade für die schwere Aufgabe am nächsten Mittwoch." Dann wird die SG bei der HSG Wetzlar das Viertelfinale im DHB-Pokal bestreiten müssen.

Die Zuversicht war spätestens mit dem Anpfiff in die FLENS-ARENA zurückgekehrt. Der bittere Sonntag war vergessen, zwei Rückkehrer standen in der Anfangsformation. Holger Glandorf startete im rechten Rückraum, und Mattias Andersson meldete sich für den Posten zwischen den Pfosten zurück. Und das nachhaltig: Mehrfach nervte der Schwede die TuS-Schützen, sodass sich die SG schnell einen Vorsprung herauswerfen konnte. Nach einem lupenreinen Hattrick von Anders Eggert – zwei Siebenmeter und ein Gegenstoß – hieß es nach etwas mehr als zehn Minuten 6:3. Zeit für eine Nettelstedter Auszeit. „Wir haben keine Lösungen gegen diese 6:0-Abwehr gefunden", erkannte TuS-Coach Dirk Beuchler frühzeitig.

Doch die Gäste tappten weiterhin in die Konter-Falle. Der eingewechselte Steffen Weinhold erhöhte auf 8:3. Dann eine kleine Stotter-Phase. Bei der SG streute sich der eine oder andere Fehler ein. Lübbecke schien sich freizuschwimmen. Spätestens als Anders Eggert beim 9:7 einen Strafwurf nicht am riesigen TuS-Keeper Malte Semisch vorbeibringen konnte, wähnte sich der TuS auf Tuchfühlung. Ein Trugschluss, die SG hatte wesentlich mehr Möglichkeiten als noch am Sonntag. Ljubomir Vranjes schickte Bogdan Radivojevic und Michael Knudsen ins Rennen. Und nach knapp 28 Minuten hatte auch Goran Bogunovic seinen ersten Auftritt. Nur wenige Sekunden waren verstrichen, da hämmerte der Kroate den Ball bereits das erste Mal ins Netz. 13:9 – was für ein cooler Auftakt! „Goran hat sich gut eingefunden, er passt ins Team", meinte Dierk Schmäschke.

Einstimmung mit dem achten Mann.

Die Westfalen wirkten verunsichert, die „Hölle Nord“ schwang sich zur Party auf. Steffen Weinhold traf praktisch mit dem Halbzeit-Pfiff das 15:9.  „Da konnte ich als Trainer nur zufrieden sein", lächelte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. „Einige haben die letzten Tage gar nicht trainiert, sondern waren nur auf dem Spielfeld – und das mit einer guten Leistung." Auch der Pausentee muss eine gute Temperatur gehabt haben. Zumindest kam die SG mit Schwung aus der Kabine. Die SG war praktisch von allen Positionen gefährlich und dominierte eindeutig das Geschehen. Bisweilen ging das Raunen durch die FLENS-ARENA – so spektakulär wurde kombiniert. Thomas Mogensen legte auf Anders Eggert – die Fans gerieten in Ekstase und die Videowall spuckte das 22:14 aus. Beeindruckend auch, wie Jim Gottfridsson das Zepter schwang. „Wie er mit seinen 20 Jahren in der Bundesliga auftritt, ist hervorragend", staunte Ljubomir Vranjes und fragte in die Runde: „Wie weit war ich in diesem Alter?" Die Antwort schob der Coach sogleich hinterher: „Ich habe irgendwo auf der Bank gesessen."

Die SG kämpfte um jeden Ball.

Die SG gab keinen Ball verloren, konnte so immer wieder Gegenstöße aufziehen. Nach einem Konter-Doppelpack von Lasse Svan bejubelten die Ränge das 26:15. „Uns war klar, dass die Flensburger Gas geben würden", verriet Dirk Beuchler. „Unsererseits müssen wir uns eine ernüchternde Vorstellung vorwerfen. Wir haben uns allein 15 Tore aus der ersten oder zweiten Welle eingefangen. Definitiv zu viel."  Die TuS-Bank benutzte die grüne Karte: Noch einmal sammeln! Aber es reichte nur für eine  Schadensbegrenzung. Erst in der letzten Spielminute machte der Gast die 20 voll. Ein Beleg für die gute Abwehrarbeit der SG! „Die Defensive hat 60 Minuten lang sehr stark gearbeitet", freute sich Ljubomir Vranjes. „Und dahinter hat ein Torwart gestanden."

Der TuS hatte das Nachsehen. Fotos: Ki

SG Flensburg-Handewitt – TuS N-Lübbecke  31:20 (15:9)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (18/1 Paraden), Rasmussen (bei einem 7m) – Karlsson, Eggert (6/3), Glandorf (1), Mogensen (3), Svan (3), Weinhold (5), Wanne (3), Heinl (2), Gottfridsson (3), Bogunovic (1), Radivojevic (2), Knudsen (2)
TuS N-Lübbecke: Blazicko (6 Paraden), Semisch (4/2 Paraden) – Gustafsson, Löke (1), Wilke (5), Langhans (2), Tauabo, Pajovic (1), Niewrzawa (1), Schubert (6/3), Schöngarth (2), Remer, Vukovic (2)
Schiedsrichter: Mahlich/Harms (Stendal/Magdeburg); Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Karlsson 2, Mogensen 2, Radivojvic 2, Gottfridsson 2 – Pajovic 4, Langhans 2, Schöngarth 2); Siebenmeter: 5/3:7/6 (Eggert und Wanne scheitern an Semisch – Andersson hält gegen Wilke); Zuschauer: 5207
Spielverlauf: 0:1 (2.), 2:1 (4.), 3:3 (6.), 8:3 (15.), 8:6 (18.), 9:7 (20.), 11:7 (24.), 12:9 (28.) – 16:9 (31.), 17:11 (33.), 18:13 (35.), 21:13 (39.), 22:15 (42.), 27:15 (50.), 29:16 (53.), 29:18 (56.), 31:18 (58.)

Von: ki