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SG ist Vize-Meister

08.06.2013 -DKB Handball-Bundesliga: 30:28 – Jubel zum Abschluss

Zum zehnten Mal nach 1996, 1997, 1999, 2000, 2003, 2005, 2006, 2008 und 2012 beendete die SG Flensburg-Handewitt eine Saison der DKB Handball-Bundesliga als deutscher Vize-Meister. Am letzten Spieltag verabschiedete sich die SG mit einem 30:28 (16:15)-Erfolg über den TuS N-Lübbecke von ihren Fans und stockte ihre Bilanz auf 54:14 Zähler auf. Nach dem Abpfiff gab es die offizielle Ehrung für den deutschen Rekordzweiten (vor Gummersbach und Kiel mit jeweils sechs Vize-Titeln). „Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Saison“, gratuliert HBL-Geschäftsführer Holger Kaiser, bevor den SG-Akteuren die Silbermedaillen umgehängt worden. Doppelte Freude für Mattias Andersson: Trainer und Manager der DKB Handball-Bundesliga kürten ihn zum zweiten Mal in Folge zum besten Torhüter der Liga.

Das hatten sich die SG-Truppe verdient: Zur letzten Mannschaftsaufstellung erhob sich die ganze Flens-Arena, skandierte die Spielernamen und schloss mit dem immer wieder schönen kollektiven Sprechgesang: „Einmal Flensburg, immer Flensburg!“ Das gilt sicherlich auch für Arnor Atlason, einem der scheidenden Spieler. Der Isländer war für den ersten Treffer des Tages zuständig.

Die Gäste waren keineswegs gewillt, die letzten Punkte dieser Spielzeit kampflos abzugeben. Sie hielten dagegen, befanden sich in der Anfangsphase absolut auf Augenhöhe. Mehrfach markierten sie die Führung. Gerade Linkshänder Jens Schöngarth agierte sehr gefällig. Mit seinem vierten Treffer besorgte er das 6:7. Kurz darauf zauberte die SG eine herrliche Kombination auf die Platte: Anders Eggert fing den Ball ab, passte zu Michael Knudsen, der den davoneilenden Lasse Svan Hansen sah. 8:7! Als der flinke Däne zum 9:7 nachlegte, nahm die TuS-Bank ihre erste Auszeit.

Thomas Mogensen meldete sich nach seiner Virus-Erkrankung zurück. Er rotierte mit Arnor Atlason zwischen linkem und mittlerem Rückraum. Beim 12:9 feierte die Flens-Arena sein erstes Tor. Effektivster Lübbecke-Akteur war nun Nikola Blazicko, der mit seinen Paraden so manchen SG-Schützen ärgerte. Allerdings nicht Anders Eggert, der frech-fröhlich zum 13:9 einlochte. Dann schlichen sich jedoch einige Unaufmerksamkeiten ein. Auch ein Team-Time-Out durchbrach den Trend nicht. Kristian Svensson glich für den TuS zum 14:14 aus. Ein Doppelpack von Steffen Weinhold sicherte der SG zumindest eine Halbzeit-Führung.

Kurz nach Wiederbeginn hatte Lübbecke den Finger am Ausgleich. Siebenmeter! Doch Tomasz Tluczynski hämmerte den Ball an die Latte. Auf der anderen Seite machte es Anders Eggert besser. 18:16! Holger Glandorf war einmal mehr nicht zu stoppen. Und als der eingewechselte Olafur Gustafsson zum 22:18 einwarf, wurden die ersten Siegesgesänge in der „Hölle Nord“ angestimmt. Die Weichen standen nun klar auf Vize-Meisterschaft.

Lasse Svan Hansen machte wichtige Tore.

Ganz im Vize-Bahnhof war die SG allerdings noch nicht eingetroffen. Der TuS muckte noch einmal auf. Besonders sehenswert das 27:24, das Jens Schöngarth per Kempa-Trick erzielte. Als Anders Eggert mit einem Heber von der Siebenmeter-Linie an Nikola Blazicko scheiterte, musste noch einmal kurzfristig gebangt werden. Doch nur wenige Sekunden später rollte der nächste Gegenstoß: Lasse Svan Hansen traf zum erlösenden 28:24.

60 Sekunden vor Schluss stehende Ovationen in der Flens-Arena! SG-Trainer Ljubomir Vranjes nahm noch einmal eine Auszeit: Auch er verbeugte sich vor der Leistung seiner Mannschaft in dieser Saison. Ein SG-Treffer fiel in der Schlussminute allerdings nicht mehr. So wird Holger Glandorf als letzter SG-Torschütze der Spielzeit 2012/13 in die Chroniken eingehen. „Danke für eine unvergleichliche Saison“, marschierte der SG-Tross kurz darauf über das Parkett. Dann folgten Ehrungen und Verabschiedungen. Später, draußen vor der Arena, glitt der Abend allmählich in die Sommerpause über. Erst am 16. August, mit dem Jacob Cement Cup, gibt es wieder ein SG-Heimspiel.

Mattias Andersson: bester Torwart der HBL.
Fotos: N. Kirschner

SG Flensburg-Handewitt – TuS N-Lübbecke  30:28 (16:15)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (5/1 Paraden), Rasmussen (6 Paraden; ab 31.,bei einem 7m) – Karlsson, Atlason (4), Eggert (5/2), Glandorf (10), Mogensen (1), Svan Hansen (6), Weinhold (2), Djordjic (1), Heinl, Gustafsson (1), Knudsen
TuS N-Lübbecke: Blazicko (15/1 Paraden) – Gustafsson (2), Löke, Vukovic, Wilke (7/4), K. Svensson (4), Tluczynski (2), Niewrzawa, Niemeyer, Schöngarth (8), Remer, Pajovic (5)
Schiedsrichter: Damian/Wenz (Bingen/Mainz); Zeitstrafen: 4:12 Minuten (Heinl 2, Gustafsson 2 – Gustafsson 2, Löke 2, Vukovic 2, Svensson 2, Pajovic 2, Remer 2); Siebenmeter: 3/2:6/4 (Eggert scheitert an Blazicko – Andersson hält gegen Wilke, Tluczynski an die Latte); Zuschauer: 5855
Spielverlauf: 2:0 (3.), 2:2 (4.), 4:3 (7.), 4:5 (9.), 6:7 (13.), 9:7 (15.), 11:8 (17), 13:9 (22.), 13:11 (24.), 14:14 (27.), 15:15 (29.) – 17:15 (31.), 18:17 (37.), 20:17 (39.), 23:18 (42.), 25:19 (46.), 25:22 (50.), 27:23 (52.), 28:25 (56.), 30:26 (59.)

Von: ki