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SG mit Arbeitssieg auf Rang zwei

01.04.2018 -DKB Handball-Bundesliga: 30:27 – zwei Punkte gegen disziplinierte Leipziger

Die SG Flensburg-Handewitt hat vorrübergehend den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz der Handball-Bundesliga geschafft. Gegen den SC DHfK Leipzig feierte die Mannschaft von Maik Machulla ein 30:27 (15:13) und verdrängte mit 42:12 Punkten die spielfreien Füchse Berlin (41:11). Doch über die gesamten 60 Minuten war es ein schweres Stück Arbeit für den Champions League Viertelfinalisten. „Ich bin sehr froh, dass wir die beiden Punkte in Flensburg behalten haben und mit einem Erfolgserlebnis in die Nationalmannschaftspause gehen", sagte SG Coach Maik Machulla. „Leipzig hat gezeigt, dass sie jeder Spitzenmannschaft gefährlich werden kann."

Vor allem in der ersten Halbzeit hatte die SG große Probleme mit den Sachsen. Denn die Gastgeber ließen zu Beginn etliche Torchancen liegen und warfen SC-Torhüter Milos Putera regelrecht warm. Zudem leistete sich die SG einige technische Fehler. So konnte Hampus Wanne einen schnell eingeleiteten Tempogegenstoß von Keeper Mattias Andersson, der am Donnerstag seinen 40. Geburtstag gefeiert hatte, in der eigenen Hälfte nicht fangen (18.). So legten die Gäste nach dem 2:2 (7.) immer wieder eine Zwei-Tore-Führung vor. Dass die SG im Spiel blieb, war neben dem gut haltenden Mattias Andersson vor allem Holger Glandorf zu verdanken, der sechs der ersten neun SG Tore erzielte.

Als sich die Deckung der Sachsen mehr auf den Rückraum-Shooter konzentrierte, nutzten dessen Mitspieler endlich konsequent ihre Räume. Nach dem 9:11 durch Maximilian Janke drehten die Fördestädter in den verbleibenden fünf Minuten der ersten Halbzeit die Partie. Vor allem Rechtsaußen Lasse Svan nahm Holger Glandorf den Druck des Abschlusses und erzielte drei blitzsaubere Tore. Dazu war Rasmus Lauge zwei Mal erfolgreich und spielte einen tollen Pass auf den linken Flügel. So war auch Hampus Wanne an den sechs Treffern binnen 300 Sekunden beteiligt und daran, dass die SG mit einem 15:13-Vorsprung in die Kabine ging.

Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs ging es so weiter, wie die erste Halbzeit aufgehört hatte. Nach einer Parade von Mattias Andersson erhöhte im Gegenzug Rasmus Lauge auf 16:13. Lasse Svan setzte per Tempogegenstoß das schnelle 17:13 drauf (32.). Gäste-Coach Michael Biegler reagierte umgehend mit einer Auszeit, die ihre Wirkung nicht verfehlte. Die Leipziger Deckung störte den Spielfluss der SG. Diese agierte nun so fahrig wie in den ersten 20 Minuten. Zudem begünstigt durch eine Zeitstrafe gegen Rasmus Lauge verkürzte der Tabellenachte zum 17:16 (34.). Bis zum 20:19 durch Maximilian Janke, blieben die Gäste auf einen Treffer dran. Doch der wieder einmal mit vielen Emotionen aufspielende Thomas Mogensen, Anders Zachariassen, der sich bei angezeigtem Zeitspiel am Kreis durchsetzte, und Lasse Svan, der mit acht Toren beste SG Werfer, schraubten den Vorsprung binnen fünf Minuten auf 24:19 hoch. Dabei fielen die beiden letzten Tore durch Anders Zachariassen und Lasse Svan binnen 34 Sekunden in Unterzahl.

Unermüdlicher Antreiber: Thomas Mogensen.

SC-Trainer Michael Biegler reagierte erneut und stoppte mit seiner dritten und letzten Auszeit den abermaligen Lauf der Nordlichter. Und wieder funktionierte diese Maßnahme. Die SG leistete sich einfache Ballverluste durch technische Fehler und vergab gute Chancen. So dauerte es nur zwei Minuten, bis die Sachsen beim 24:22 wieder dran waren. Dann hielt sich die Deckung der Gastgeber aber sechs Minuten lang schadlos, was dem Angriff zunehmend Sicherheit verlieh. Rasmus Lauge, Lasse Svan und Anders Zachariassen legten in der 54. Minute die Schnüre um den „Sack“, den Thomas Mogensen mit seinem Tor zum 29:26 dann 64 Sekunden vor der Schlusssirene endgültig zumachte. Am Ende Stand der 30:27-Arbeitssieg. Zur Belohnung geht es auf Platz zwei in die Länderspielpause, die mit dem Auswärtsspiel am Donnerstag, 12. April (19 Uhr), beim TBV Lemgo endet.

Nach der Partie in der FLENS-ARENA waren beide Trainer zufrieden. Michael Biegler gab sich als fairer Verlierer. „Ich gratuliere meinem Kollegen Maik Machulla zu einem verdienten Sieg", sagte er. „Meine Mannschaft hat über fast 60 Minuten eine ordentliche Leistung abgeliefert. Es fehlten aber ein paar Kleinigkeiten, um in die Nähe eines Punktgewinnes zu kommen. Dazu muss in Flensburg aber auch alles passen.“ SG Coach Maik Machulla atmete erleichtert und entspannt durch. „Unsere Abwehr war über das ganze Spiel absolut okay, und Mattias hat sehr gut gehalten", bilanzierte er. „Am Anfang fehlte uns die Dynamik und Geradlinigkeit. Auch nach den Auszeiten von Michael fehlte uns einiges. Da müssen wir besser spielen. Gerade im Hinblick auf das Viertelfinale in der VELUX EHF Champions League müssen wir unsere Chancen nutzen. Denn wir haben noch viel vor in dieser Saison."

Damit war schon einen kleinen Ausblick in Richtung Montpellier HB in der Runde der besten acht Mannschaften Europas gewagt. „Wir wollen nach Köln, Montpellier aber auch. Das werden zwei ganz enge Spiel.“ So dürfte das Daumen drücken und der sympathische Wunsch von Leipzigs Geschäftsführer Karsten Günther auf der Pressekonferenz für zusätzlich Motivation sorgen: „Ich wünsche Euch für das Viertelfinale in der VELUX EHF Champions League alles Gute und hoffe, dass ihr es schafft. Damit eine deutsche Mannschaft beim VELUX EHF FINAL 4 dabei ist.“

Gekonnt gemacht: Henrik Toft Hansen. Fotos: Benjamin Nolte.

SG Flensburg-Handewitt – SC DHfK Leipzig 30:27 (15:13)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (15 Paraden), Møller – Karlsson, Glandorf (6), Mogensen (5), Svan (8), Wanne (1), Jeppsson (1), Zachariassen (2), Toft Hansen (1), Gottfridsson, Lauge (5), Mahé (1/1), Rød
SC Leipzig: Vortmann (2 Paraden), Putera (10 Paraden) – Rojewski (4), Krzikalla (3), Binder (1), Janke (3), Pieczkowski (3), Roschek, Weber (6/2), Rivesjö, Remke (4), Meschke, Milosevic (3).
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Reutlingen/Metzingen); Zeitstrafen: 6:2 Minuten (Karlsson 2, Lauge 2, Mogensen 2 – Pieczkowski 2); Siebenmeter: 1/1:2/2; Zuschauer: 6201
Spielfilm: 0:2 (3.), 2:2 (7.), 2:4 (10.), 4:6 (15.), 6:8 (20.), 9:11 (25.), 11:12 (27.) – 17:13 (32.), 17:16 (35.), 20:19 (41.), 24:19 (46.), 24:22 (48.), 27:22 (54.), 27:24 (57.), 28:26 (59.)

Von: jös