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Der erste Auswärtssieg

21.09.2017 -DKB Handball-Bundesliga: 30:25 – die SG besteht in Kassel

Die SG Flensburg-Handewitt landete im dritten Anlauf endlich ihren ersten Auswärtssieg in der DKB Handball-Bundesliga. Sie siegte am Abend bei der MT Melsungen mit 30:25 (16:11) und verbesserte sich auf Platz drei. „Wir sind stolz und glücklich, in Melsungen gewonnen zu haben. Hier werden noch viele Mannschaften Probleme bekommen“, meinte ein hochzufriedener SG Coach Maik Machulla im Sky-Interview. Sein Gegenüber Michael Roth gratulierte ihm und gab zu Protokoll: „Im Rückraum hatten einige Akteure nicht ihren besten Tag. Dann wird es fast unmöglich, ein Team wie Flensburg zu schlagen.“

Endlich erwischte die SG auswärts mal einen guten Start. Die schnelle Mitte und die ersten Konter saßen, sodass die Gastgeber nach dem 3:3 abreißen lassen mussten. Melsungen fehlte eine komplette Rückraumreihe, die verbliebene Garde produzierte Fehlwürfe und Fehlpässe gegen die 6:0-Deckung der Nordlichter. Dann versuchten es die Nordhessen verstärkt über den Kreis. Kleine Erfolgserlebnisse waren ihnen vergönnt, die Nadelstiche setzten allerdings die Gäste. Lasse Svan verwandelte vom rechten Flügel zum 3:6, Holger Glandorf schloss eine zweite Welle humorlos zum 5:9 ab.

Maik Machulla: Stolz und froh über den Sieg.

Die MT-Bank beantragte ihre erste Auszeit, konnte damit aber nichts bewirken: Die SG hielt ihr Polster. Kurios: Rasmus Lauge wurde bei der Ausführung eines Siebenmeters von einem Pfiff gestört und verzog den Wurf. Die Uhr lief noch nicht, die Aktion musste wiederholt werden. Diesmal blieb das Rückraumass cool und vollstreckte zum 7:12. Kurz darauf lagen die Gäste sogar mit sieben Treffern vorn. Die ersten 30 Minuten waren wirklich eine eindrucksvolle Vorstellung. Gerade die Defensive hatte die Melsunger immer wieder vor Rätsel gestellt. „Wir haben eine Halbzeit gar nicht den Faden gefunden und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen“, meinte Michael Roth im Sky-Gespräch. „Bei uns sah vieles improvisiert aus – und das war es auch.“

Anders Zachariassen mit Doppelschlag.

Mit Wiederbeginn versuchten die Hausherren, den Spielfluss der SG mit einer 5:1-Formation zu bremsen. Nach dem 12:18 schien dieses Vorhaben zu gelingen. Zudem erreichte die MT in der Offensive eine wesentlich größere Effizienz. Plötzlich betrug der Vorsprung nur noch drei Tore. „Es gab eine Phase, in der wir nicht so gut gedeckt haben – vor allem als Melsungen mit zwei Kreisläufern operierte“, analysierte Maik Machulla. Bis dahin hatte er kaum gewechselt. Lediglich Jacob Heinl und Henrik Toft Hansen lösten sich am Kreis ab. Dann wurde Anders Zachariassen ins Getümmel geworfen und vom Rückraum bedient. Sein Doppelschlag brachte das 16:20.

MT-Keeper Johan Sjöstrand sorgte für Feuer unter dem Dach, als er nicht nur Rasmus Lauge, sondern auch dem extra eingewechselten Kentin Mahé einen Strafwurf abkaufte. Zum Glück stabilisierte sich nach dem 17:20 wieder die Deckung. Vorne ließ man sich nicht mehr von weiteren Abwehrumstellungen der Melsunger beeindrucken. Rasmus Lauge blieb stets gefährlich. So landeten die Punkte im sicheren Hafen. Oder besser gesagt: im Mannschaftsbus. Der setzte sich schon kurz nach der Partie gen Frankfurt in Bewegung. Bereits am Samstag um 17.30 Uhr muss die SG in Veszprém antreten. „Mit diesem wichtigen Sieg im Rücken können wir in Ungarn locker aufspielen und wollen dort einen harten Fight abliefern.“

Zehn Tore: Rasmus Lauge. Fotos: Ingrid Anderson-Jensen.

MT Melsungen – SG Flensburg-Handewitt  25:30 (11:16)
MT Melsungen: Sjöstrand (6/2 Paraden, ab 21.), Simic (2 Paraden) – Maric (3), Reichmann (10/4), Danner, Allendorf, Kühn (4), Lemke (3), Mikkelsen, Jaanimaa (3), Golla (2)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (11 Paraden) – Karlsson, Glandorf (5), Mogensen (3), Svan (5), Wanne (3), Jeppsson, Heinl, Zachariassen (2), Toft Hansen (2), Lauge (10/2), Mahé, Rød
Schiedsrichter: Immel/Klein (Tönisvorst/Ratingen); Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Reichmann 2, Maric 2 – Toft Hansen 2, Karlsson 2); Siebenmeter: 4/4:4/2 (Sjöstrand hält gegen Lauge und Mahé); Zuschauer: 4300 (ausverkauft)
Spielverlauf: 0:2 (3.), 1:3 (5.), 3:3 (6.), 3:6 (10.), 5:7 (13.), 5:9 (14.), 6:11 (16.), 7:11 (19.), 7:14 (23.), 8:15 (28.), 9:16 (29.) – 11:17 (32.), 12:18 (35.), 15:18 (38.), 16:19 (39.), 17:20 (40.), 17:22 (45.), 19:23 (48.), 20:24 (49.), 20:26 (53.), 23:26 (56.), 24:27 (57.), 25:28 (59.)

 

Von: ki