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SG siegt in Gummersbach

22.10.2017 -DKB Handball-Bundesliga: 29:25 – den Widrigkeiten getrotzt

Die SG Flensburg-Handewitt geht mit einem Sieg in die Länderspiel-Unterbrechung. Mit dem 29:25 (15:12) beim VfL Gummersbach verbesserte sie ihre Bilanz auf 15:5 Punkte in der DKB Handball-Bundesliga. „Wir sollten uns nicht über die Höhe des Sieges Gedanken machen“, meinte SG Trainer Maik Machulla. „In der Liga hängen auswärts überall die Trauben hoch. Wir wussten, dass uns Gummersbach Probleme bereiten und sich nicht freiwillig ergeben würde.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: „Angesichts der Vorzeichen sind wir mit dem Erfolg sehr zufrieden. Die Mannschaft hatte sich nicht nur aufzurichten, sondern musste auch drei Spieler weitgehend ersetzen.“

Die Personalsorgen vor dem Anpfiff waren nicht unerheblich. Lasse Svan blieb mit Fieber im Gummersbacher Hotel, Thomas Mogensen musste wegen einer Wadenblessur geschont werden, und Rasmus Lauge stellte sich wegen seiner Schulterprellung nur für Abwehraufgaben zur Verfügung. „Unser Medical Team, allen voran Physiotherapeutin Jana Kräber, hat Tag und Nacht gearbeitet, damit zumindest Rasmus Lauge und Thomas Mogensen halbwegs einsatzbereit wurden“, betonte Dierk Schmäschke.

Kentin Mahé trug viel Verantwortung.

Dennoch stellte sich die Rückraum-Formation zum Anpfiff praktisch von allein auf: Simon Jeppsson, Kentin Mahé und Holger Glandorf sollten die Kastanien aus dem Feuer holen. Kentin Mahé brach auch gleich durch, Simon Jeppsson erzielte mit einem Aufsetzer aus der zweiten Reihe das 2:2. Die auffälligsten Akteure der ersten Minute waren allerdings die beiden „Dinos“, die Torhüter Carsten Lichtlein und Mattias Andersson.

Die Nordlichter waren das erste Team, das eine gewisse Konstanz erreichte. Nach elf Minuten begann Maik Machulla zudem auch mit einer neuen Offensivtaktik: Er schickte Anders Zachariassen als zweiten Kreisläufer neben Henrik Toft Hansen auf das Parkett. „Normaler Weise spielen wir nicht mit sieben Angreifern“, erklärte Maik Machulla. „Aber so wollte ich die Zahl der Eins-gegen-Eins-Situationen reduzieren und verhindern, dass meine Jungs am Ende müde werden.“

Die SG zog die Gummersbacher Deckung auseinander. Marius Steinhauser erhöhte auf 4:7. Von da an dominierte die SG das Geschehen, die Zuschauer trieben allerdings ihren VfL an, der beim 8:9 und 9:10 nochmals gefährlich herankam. Nach dem 11:13 nahm die SG Bank ihr erstes Team-Timeout. Beim folgenden Spielschluss sah Kentin Mahé, dass der Abwehrspieler auf halblinks im Kreis stand und holte einen Strafwurf heraus. Den setzte der Franzose zwar an die Latte, der Nachwurf saß dann aber doch. Simon Jeppsson erzielte den 12:15-Pausenstand. „Die beiden haben die Verantwortung angenommen“, lobte Maik Machulla.

Doppelabwehr gegen die SG. Fotos: Ki

Nach Wiederbeginn machte die SG schnell alles klar. Hampus Wanne flutschte zwei Mal auf der linken Außenbahn durch. 12:17! Holger Glandorf düste mit Dynamik durch die VfL-Defensive. 13:19! Kurz darauf nahmen die Gastgeber eine Auszeit und wechselten ihre Schlussleute. Matthias Puhle sollte einige Paraden glücken. Aber zunächst hielt Mattias Andersson den nächsten Ball. Henrik Toft Hansen konterte. 14:21! Holger Glandorf warf sogar einen Acht-Tore-Vorsprung heraus.  „Einige Pass und Fangfehler haben uns letztendlich das Genick gebrochen“, meinte VfL-Coach Dirk Beuchler.

Auch bei der SG wechselte Licht mit Schatten. Die Gummersbacher stellten sich nun etwas besser auf die SG Variante mit sieben Feldspielern ein. Bisweilen war die Jugend etwas überhastet. So kam Thomas Mogensen in die Partie, um dem Spiel eine ordnende Hand zu verpassen. Rasmus Lauge sollte nicht werfen, half aber in der Deckung aus. Aufgestachelt von den Zuschauern verkürzten die Gastgeber auf 21:24. Dann tankte sich Kentin Mahé durch und blieb nach dem Treffer liegen. Die Referees unterbrachen die Partie. Dirk Beuchler ärgerte sich über einen abgebrochenen Gegenstoß. Offenbar zu massiv. Nach Einschreiten der Spielaufsicht kassierte der Coach eine Zeitstrafe. In Überzahl machte die SG endgültig den Sack zu. Rasmus Lauge verwandelte sogar einen eroberten Ball aus der Distanz zum 21:27.

Simon Jeppsson traf aus der zweiten Reihe.

VfL Gummersbach – SG Flensburg-Handewitt 25:29 (12:15)
VfL Gummersbach: Lichtlein (3 Paraden), Puhle (8 Paraden) – Schroeter (1), von Gruchalla (1/1), Becker (3), Baumgärtner (6), Jäger (2), Köpp (6), Matic, Zhukov (3), Feuchtmann (1), Pujol, Preuss (2)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (12 Paraden) – Karlsson, Glandorf (4), Mogensen, Wanne (4), Jeppsson (4/1), Steinhauser (5), Heinl, Zachariassen, Toft Hansen (4), Lauge (1), Mahé (7/2)
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg); Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Schröter 2, Feuchtmann 2, Beuchler 2 – Karlsson 2, Jeppsson 2, Toft Hansen 2); Siebenmeter: 1/1:4/3 (Mahé an die Latte); Zuschauer: 3689
Spielverlauf: 0:1( 1.), 2:1 (6.), 3:2 (7.), 3:5 (12.), 4:7 (14.), 5:8 (16.), 6:9 (17.), 8:9 (20.), 9:10 (24.), 9:13 (27.), 11:13 (28.), 12:14 (30.) – 12:17 (32.), 13:19 (34.), 14:20 (36.), 14:22 (38.), 17:22 (41.), 19:23 (45.), 21:24 (49.), 21:27 (53.), 22:28 (54.), 23:29 (58.)

 

Von: ki