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Auswärtssieg

18.09.2013 -DKB Handball-Bundesliga: 29:25 – Comeback in der zweiten Hälfte

Die SG Flensburg-Handewitt nahm ihre Fans mit auf eine ausgedehnte Berg- und Talfahrt. Am Ende durften alle einen 29:25 (13:16)-Auswärtssieg feiern. Damit zeigt der Weg in der DKB Handball-Bundesliga vor dem Start in die VELUX EHF Champions League wieder nach oben. „Ich bin mit der mentalen Leistung der Mannschaft sehr zufrieden", lobte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. „Sie hat von der ersten Minute an gekämpft."

Als Drasko Nenadic nach knapp vier Minuten hochstieg und zum 2:2 einwarf, durfte der SG-Tross noch von einem weniger nervenaufreibenden Abend träumen. Doch in den nächsten Minuten kam es knüppeldick. Zunächst fand Ales Pajovic zwei Mal die Lücke in der 6:0-Abwehr der SG, dann traf Thomas Mogensen nur den Pfosten, und Lübbecke konterte im Doppel-Takt. Urplötzlich hieß es 6:2. Diesen Schock musste der Gast erst einmal verdauen, die Hausherren hielten zunächst das Vier-Tore-Polster.

Ljubomir Vranjes vertraute nun wieder seiner eingespielten Rückraum-Formation mit Holger Glandorf, Steffen Weinhold und Thomas Mogensen. Die SG schien ihren Rhythmus zu finden und ackerte sich heran. Holger Glandorf stellte nach 18 Minuten beim 9:8 erstmals wieder den Anschluss her. Kurz darauf ließen sich die Nordlichter auch von einem angezeigten Zeitspiel nicht aus der Ruhe bringen. Jacob Heinl ergatterte den Ball und netzte zum 10:10-Ausgleich ein. Alles schien wieder im Lot.

Die TuS-Bank beantragte ein Team-Time-Out und unterband damit offensichtlich den Spielfluss der Gäste, denen binnen Kürze zwei Stürmerfouls unterliefen. Lübbecke zog wieder davon. Beim 14:10 war klar: Der Pausentee schmeckte in der SG-Kabine bitter. Ob Ljubomir Vranjes eine laute Ansprache gewählt hatte? Zumindest rackerten seine Jungs nach der Halbzeit unermüdlich weiter. „In der ersten Hälfte lief es noch nicht rund, aber wir haben die Nerven behalten", meinte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „So waren dann im zweiten Durchgang auch spielerische Fortschritte zu erkennen."

Beim 16:17 feierte die in der Halle und daheim mitzitternde Fan-Gemeinde die erste SG-Führung des Tages. Holger Glandorf war der glückliche Schütze. Es war nun ein Fight auf Augenhöhe, bei dem die Führung wechselte wie die Signale einer Ampel. Dann war es Thomas Mogensen, der mit einem Doppelschlag ein 19:21 herausholte. Der Kessel im SG-Express stotterte nicht mehr, er lief warm.

Mattias Andersson hatte ein paar starke Aktionen.

Ohne Rückkopplungen ging es an diesem Abend aber nicht. Die Hausherren zogen wieder gleich, dann war es der junge Jim Gottfridsson, der das 22:23 markierte. Als unermüdlicher Antreiber erwies sich Thomas Mogensen, der auch als Vollstrecker glänzte. Acht Minuten vor Schluss winkte beim 22:25 der Sieg mehr denn je.
Dann allerdings der nächste Tiefschlag: Jacob Heinl sah nach seiner dritten Zeitstrafe die rote Karte. Michael Knudsen komplettierte nach zwei Minuten die 6:0-Deckung. Vorne übernahm Jim Gottfridsson Verantwortung und steuert zwei weitere wichtige Treffer zum Sieg bei. Die SG agierte souverän und ließ sich die beiden wichtigen Punkte nicht mehr vom Brot nehmen. Auch das rüde Foul von Mattias Gustafsson an Thomas Mogensen, das mit „rot" geahndet wurde, brachte die SG nicht mehr aus dem Tritt. „Dieser Sieg war gut für die Psyche der Mannschaft", atmete Kapitän Tobias Karlsson erleichtert durch. „Wir haben gezeigt, dass wir zusammenstehen."

Am Ende herrschte Freude. Fotos: Beate Haar

 

TuS N-Lübbecke – SG Flensburg-Handewitt 25:29 (16:13)
TuS N-Lübbecke: Blazicko (8 Paraden) – Gustafsson, Löke, Wilke (7/2), Langhans, Tauabo, Pajovic (5), Niewrzawa, Schubert (3), Niemeyer (4), Schöngarth (3), Remer (3)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (10 Paraden) – Karlsson, Nenadic (1), Eggert (5/1), Glandorf (6), Mogensen (5), Svan (4), Weinhold (3), Heinl (2), Gottfridsson (3), Knudsen
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Barleben); Zeitstrafen: 12:10 Minuten (Niemeyer 2, Pajovic 2, Schöngarth 2, Löke 2, Remer 2, Gustafsson 2 – Heinl 6, Karlsson 2, Weinhold 2); Rote Karten: Heinl (52., dritte Hinausstellung), Gustafsson (58., grobes Foulspiel); Siebenmeter: 2/2:1/1; Zuschauer: 1700
Spielverlauf: 1:0 (1.), 2:2 (4.), 6:2 (9.), 7:3 (11.), 8:4 (12.), 8:6 (13.), 9:8 (17.), 10:10 (21.), 14:10 (26.), 15:11 (28.) – 16:17 (36.), 18:17 (38.), 19:19 (40.), 19:21 (42.), 21:21 (43.), 22:22 (46.), 22:25 (51.), 23:26 (55.), 24:27 (58.), 24:29 (60.)

Von: ki