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Wieder an der Tabellenspitze

23.10.2016 -DKB Handball-Bundesliga: 29:23 – engagierte Leistung in Wetzlar

Die SG Flensburg-Handewitt hat in der DKB Handball-Bundesliga wieder die Tabellenspitze übernommen. Nach dem 29:23 (13:11) bei der HSG Wetzlar stehen nunmehr 16:0 Punkte auf dem Konto. „So geht man vor, wenn man alle drei Tage spielen muss: auf den Gegner fokussieren und sehr konzentriert agieren“, freute sich SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Dieser Sieg wiegt umso mehr, da wir in Wetzlar vor einem Jahr zwei Punkte liegenließen.“

Tobias Karlsson, der Kapitän und Abwehrchef, war zurück. Er startete mit Henrik Toft Hansen im Mittelblock und musste gleich hinter sich schauen, weil Evars Klesniks den hessischen Gastgeber in Führung brachte. Auf der anderen Seite vergab Anders Eggert, der auf der linken Außenbahn begann, einen Siebenmeter gegen Benjamin Buric. Dafür glänzte Holger Glandorf mit viel Elan. Beim 2:3 umschiffte der Linkshänder die Wetzlarer Gegenspiele teilweise wie Slalomstangen. Mit seinem dritten Treffer bescherte er der SG den ersten Zwei-Tore-Vorsprung des Tages. „Es ist kaum zu beschreiben, Holger zeigte wieder alle seine Qualitäten“, schwärmte Dierk Schmäschke.

Tobias Karlsson meldete sich zurück.

Der Angriff mit Jim Gottfridsson und Thomas Mogensen auf der Schaltzentrale zeigte ein ganz anderes Gesicht als noch am Mittwoch. Hinten war man auf der Hut. Einen Fehlwurf von Wetzlar bestrafte Mattias Andersson mit einem gnadenlosen Pass, den Lasse Svan zum 4:7 abschloss. Der mitgereiste SG Anhang war aus dem Häuschen. Ein Wermutstropfen: Henrik Toft Hansen kassierte früh seine zweite Zeitstrafe. Auf seine Position rückte Anders Zachariassen.

Mit energischen Abschlüssen hielten Thomas Mogensen und Holger Glandorf die SG in Front. Viel lief bei Wetzlar über Kreisläufer Jannik Kohlbacher. Nachdem Kentin Mahé einen Aufsetzer über das Gehäuse manövrierte, schnupperten die Hessen am Ausgleich. Sie leisteten sich einen technischen Fehler. Dann machte es Kentin Mahé besser und traf zum 8:10. Beide Teams nahmen in kurzer Folge ein Team-Timeout. Während die Wetzlarer über einige Schiedsrichter-Entscheidungen diskutierten, düste Kentin Mahé zwei Mal durch die HSG Defensive. 8:12! Das Polster ließ sich bis zur Pause allerdings nicht konservieren. Drei Sekunden vor der Sirene schoss der Ball zum 11:13 in die Maschen.

Fünf Treffer: Thomas Mogensen.

Die ersten Akzente des zweiten Durchgangs setzten die Keeper beider Mannschaften. Die Halbpositionen bekleideten nun Petar Djordjic und Johan Jakobsson. Der Schwede erzielte aus vollem Lauf das 11:14. Aber die SG musste schon wieder in Unterzahl agieren, da die Unparteiischen eine recht konsequente Linie fuhren. Vladan Lipovina nutzte die Lücken. Anders Eggert bezauberte zwar mit einem Dreher, Wetzlar war aber plötzlich wieder dran. Die SG behielt die Ruhe. Lasse Svan nahm einen tollen Pass von Thomas Mogensen auf und traf die Hessen offensichtlich ins Mark; denn die Gastgeber verloren sofort wieder den Ball. Lasse Svan markierte mit einem Gegenstoß das 15:18. Thomas Mogensen investierte viel und wurde belohnt: Das 17:21 war ein glänzendes Produkt seiner Dynamik.

Kai Wandschneider trommelte seine Spieler zusammen, um die Spielkonstruktion zu modifizieren. Seine Truppe tat sich aber weiterhin schwer gegen die 6:0-Abwehr der SG, zumal Mattias Andersson besser zur Geltung kam und beim Stande von 18:22 einen Strafwurf von Kasper Kvist parierte. Die SG hatte nun alles im Griff. Holger Glandorf war der beste Schütze und mit dem 22:27 bereits zum neunten Mal erfolgreich. Die Stimmung war bestens beim Antritt der Rückfahrt, die bis in die Nacht andauerte. Dann kann nur noch drei Mal bis zum nächsten Auftritt geschlafen werden. Am Mittwoch um 19 Uhr geht es im DHB-Pokal um den Einzug ins Viertelfinale. Gegner Füchse Berlin hat in dieser Saison nur einmal verloren. „Ich wünsche mir eine volle Halle“, sagte Dierk Schmäschke. „Zuschauer und Mannschaft, wir alle gemeinsam, müssen voll fokussiert sein und um jeden Ball kämpfen.“

Tolle Dynamik: Holger Glandorf. Fotos: Anderson-Jensen

 

HSG Wetzlar – SG Flensburg-Handewitt  23:29 (11:13)
HSG Wetzlar: Buric (5/1 Paraden, 1 Tor), N. Weber (20.-44., 4 Paraden) – Kneer (1), Lipovina (5), Björnsen, Mirkulovski, P. Weber (2), Kraft, Hahn (1), Berggren (2/1), Kvist (3/1), Klesniks (2), Lindskog, Kohlbacher (6)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (11/1 Paraden) – Karlsson, Eggert (2), Glandorf (9), Mogensen (5), Svan (5), Djordjic (1), Jakobsson (1), Zachariassen (2), Toft Hansen, Gottfridsson, Mahé (4)
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Metzingen); Zeitstrafen: 6:14 Minuten (Klesniks 4, Björnsen 2 – Toft Hansen 4, Svan 4, Karlsson 2, Eggert 2, Jakobsson 2); Siebenmeter: 3/2:1/0 (Kvist scheitert an Andersson – Buric hält gegen Eggert); Zuschauer: 4421
Spielverlauf: 1:0 (2.), 2:1 (5.), 2:4 (9.), 4:5 (11.), 4:7 (13.), 6:7 (16.), 7:8 (19.), 8:9 (21.), 8:12 (25.), 10:12 (28.) – 11:14 (32.), 13:14 (35.), 14:15 (37.), 15:16 (38.), 15:18 (39.), 17:19 (41.), 17:21 (43.), 18:23 (48.), 20:24 (49.), 20:26 (51.), 22:26 (54.), 22:28 (56.) 

 

Von: ki