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Den Startrekord eingestellt

11.10.2018 -DKB Handball-Bundesliga: 29:21 – Sieg und beste Unterhaltung

Die SG Flensburg-Handewitt hat ihren zwei Jahre alten Startrekord eingestellt. Nach dem 29:21 (13:8) über den TVB 1898 Stuttgart liegt sie mit nunmehr 18:0 Punkten an der Spitze der DKB Handball-Bundesliga. „Mannschaft und Trainer können auf diese Bestmarke stolz sein“, sagte SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Insgesamt war es aber nur ein Zwischenschritt, wir haben noch viele schwere Spiele vor uns – als nächstes am Sonntag in Szeged.“ SG Coach Maik Machulla bilanzierte: „Phasenweise haben wir sehr gut gespielt, die Deckung hat sogar 60 Minuten lang sehr gut gestanden. Torbjørn Bergerud hat überragend gehalten und seine Qualitäten unterstrichen.“

Die Partie begann mit einem 100-Sekunden-Angriff der Stuttgarter. Ein erster Einblick in die gegnerische Taktik! Torbjørn Bergerud vereitelte unter den Augen von Norwegens Nationaltrainer Christian Berge gleich mehrmals ein TVB-Erfolgserlebnis. Lasse Svan vom rechten Flügel und Simon Hald vom Kreis sorgten für den ersten Jubel unter dem Dach. Für Jim Gottfridsson und kurz darauf Rasmus Lauge öffneten sich Lücken in der Mitte. 4:0 – ein Blitzstart entfachte mächtig Stimmung in der „Hölle Nord“. Satte acht Minuten dauerte es, ehe der Gast erstmals traf. „Wir sind schlecht in die Partie gekommen“, beklagte TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. „Wir hatten Probleme im Angriff und im Tempospiel; die Würfe aus dem Rückraum erfolgten nicht mit voller Überzeugung.“

In überragender Verfassung: Torbjørn Bergerud.

Die „Hölle Nord“ feierte Tobias Karlsson
Ein paar Unaufmerksamkeiten verhinderten eine höhere Führung der Hausherren. Die Süddeutschen fanden in die Spur, verkürzten auf 5:4. Torbjørn Bergerud war zum Glück eine perfekte Versicherung: 13 Bälle parierte er bis zur Pause. Vorne begeisterte Rasmus Lauge mit einem Doppelschlag. 8:5! Magnus Rød kam und erzielte gleich ein Tor. Gøran Johannessen betrat unter frenetischem Beifall erstmals das Spielfeld. Sein Debüt! Torbjörn Bergerud entschärfte einen Siebenmeter und feierte die Glanztat mit einem Ur-Schrei. 30 Sekunden später hatte plötzlich Tobias Karlsson den Ball in der Hand und eilte auf das verwaiste Gehäuse der Stuttgarter zu. Er zelebrierte sein erstes Saisontor, touchierte den Pfosten des Gehäuses. Stehende Ovationen – kein Schütze wird so gefeiert wie der Kapitän. „Diesen Applaus hatte er einfach mal verdient – für die überragende Abwehrarbeit, die er immer leistet“, lächelte Dierk Schmäschke und lobte das Publikum: „Die Zuschauer haben die Freude, mit der die Mannschaft agiert, voll angenommen.“

Tobias Karlsson: erstes Saisontor. Fotos: Benjamin Nolte.

Vier Norweger, viele Paraden und ein Premieren-Tor
Fünf Treffer betrug der Vorsprung zur Pause. Der zweite Durchgang brachte gleich die nächste Premiere: Gøran Johannessen fasste sich ein Herz. Der Ball schlug zum 14:8 in die Maschen ein. Sein erster Treffer im SG Trikot. „Gøran hat mehr gespielt als geplant und war am Ende ziemlich müde“, berichtete Maik Machulla und stellte erfreut fest: „Nun haben wir eine Alternative mehr im Rückraum.“ Die SG hatte in dieser Phase alles im Griff  und zog auf 18:9 davon. Die Einstellung des Startrekords war zum Greifen nah. Eine ganz andere Bestmarke fiel in der 39. Minute: Magnus Jøndal kam – damit standen erstmals in der Vereinsgeschichte gleich vier Norweger für die SG auf dem Spielfeld.

Stuttgart machte die Räume dicht
„Die Nummer eins im Land sind wir“, skandierten die Fans. Aber Vorsicht: Zwei unkonzentrierte Minuten verursachten vier Gegentreffer. Maik Machulla trommelte beim 19:14 seine Jungs zusammen. Plötzlich war die Angelegenheit wieder harte Arbeit. „Der Angriff agierte beweglich und strukturiert, die Stuttgarter haben aber immer wieder die Räume gut zugestellt“, erklärte Maik Machulla. „Unser Fokus“, verriet Jürgen Schweikardt, „lag aufgrund der letzten Begegnungen auf der Abwehrarbeit. Unserem Torhüter Johannes Bitter hat dieses Spiel gut getan.“ Rasmus Lauge übernahm bei der SG viel Verantwortung. Zehn Minuten vor Schluss hieß es 22:17. Allmählich durften die Siegesgesänge angestimmt werden. „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid!“ Mit einem 4:0-Lauf wurde das Ergebnis eindeutig.

Das geglückte Debüt: Gøran Johannessen.

SG Flensburg-Handewitt – TVB 1898 Stuttgart 29:21 (13:8)
SG Flensburg-Handewitt: Bergerud (21/2 Paraden) – Karlsson (1), Hald (2), Glandorf (1), Svan (4), Wanne, Jøndal (2/1), Steinhauser, Zachariassen (1), Johannessen (2), Gottfridsson (4), Lauge (9), Rød (3)
TVB 1898 Stuttgart: Bitter (10 Paraden), Maier (1 Parade, ab 52.) – Schimmelbauer (3), Häfner (3), Weiß (1), Schagen, Schweikardt (3/1), Späth, Röthlisberger (1), Schmidt (2), von Deschwanden (5), Baumgarten, Markotic, Pfattheicher (3)
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Zachariassen 4, Gottfridsson 2 – Weiß 2, Röthlisberger 2, von Deschwanden 2, Schmidt 2); Siebenmeter: 1/1:3/1 (Schagen scheitert an Bergerud, Schweikardt trifft erst im Nachwurf); Zuschauer: 5930
Spielverlauf: 4:0 (8.), 5:2 (11.), 5:4 (17.), 6:5 (18.), 10:5 (22.), 11:6 (26.), 12:8 (29.) – 15:8 (35.), 18:9 (38.), 19:10 (39), 19:15 (43.), 20:16 (45.), 22:16 (47.), 22:17 (48.), 26:17 (51.), 27:19 (54.), 29:20 (57.)  

 

Von: ki