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Starke Defensive, verbesserter Angriff

14.09.2017 -DKB Handball-Bundesliga: 29:21 – der nächste Heimsieg

Dritter Sieg im dritten Heimspiel der DKB Handball-Bundesliga! Die SG Flensburg-Handewitt schlug am Abend den HC Erlangen mit 29:21 (14:12). „Wenn man mit zwei Auswärtsniederlagen startet, dann hat man schon einen kleinen Knacks“, bekannte SG Trainer Maik Machulla. „Nach ein paar schwierigen Tagen hat es die Mannschaft aber heute sehr gut gemacht.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke bemerkte mit einem optimistischen Lächeln: „Das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

Der Auftakt war ganz nach dem Geschmack der Gastgeber: Bei den ersten vier Angriffen des HC Erlangen eroberte die SG Deckung gleich drei Mal den Ball. Mittelblock-Kandidat Henrik Toft Hansen, Dauerbrenner Thomas Mogensen und Linkshänder-Goalgetter Holger Glandorf befeuerten mit dem 3:1 schnell die „Hölle Nord“. „Eigentlich wollten wir das Flensburger Tempospiel verhindern“, wunderte sich HCE-Coach Robert Andersson. „Stattdessen gab es erst nach sieben Minuten den ersten Positionsangriff der SG.“ Doch wer dachte, der Kontrahent ließe sich schnell abschütteln, sah sich getäuscht. Die Franken hatten gute Distanzschützen und vor allem einen guten Torwart: Gorazd Skof parierte gleich zwei Siebenmeter von Rasmus Lauge und Kentin Mahé.

Thomas Mogensen wurde für 500 SG Spiele geehrt.

Erlangen gewann zwischenzeitlich Oberwasser. Linksaußen Martin Stranovsky brachte den Gast beim 7:8 und 8:9 jeweils in Führung. „In dieser Phase haben wir einige Chancen herausgespielt und leider nicht genutzt“, erkannte Maik Machulla. „Das ist genau das, was ein mental herunterziehen kann.“ So weit kam es zum Glück nicht. Holger Glandorf und Rasmus Lauge trafen aus der zweiten Reihe, der Däne brachte dann auch einen Siebenmeter unter. Es hieß 11:10. Mattias Andersson wurde in seinem 500. Bundesliga-Spiel allmählich zum Faktor. Den längeren Atem am Ende der ersten Hälfte hatte die SG. Der Gast hoffte aber noch. „Obwohl es bei uns nicht optimal lief, lagen wir nur knapp hinten“, stellte Robert Andersson fest. „Wir glaubten, hier etwas holen zu können, zumal Flensburg nach zuletzt zwei Niederlagen nicht vor Selbstvertrauen strotzte.“

Holger Glandorf war nicht zu stoppen. Fotos: Ki

Holger Glandorf erzielte den 14:12-Pausenstand und eröffnete auch den Torreigen im zweiten Abschnitt. Der Linkshänder war nun voll in seinem Element und brachte die FLENS-ARENA mehrfach in Verzückung. Binnen Kürze glückten ihm drei weitere Treffer. Der Spielstand lautete 19:15. „Holger hat einmal mehr gezeigt, über welch außergewöhnlich Klasse er verfügt“, schnalzte Dierk Schmäschke mit der Zunge. Maik Machulla schmunzelte: „Das hat Holger von Robert Andersson gelernt.“ Hintergrund: Einst bildeten diese beiden den rechten Rückraum bei der HSG Nordhorn.

Als Lasse Svan einen Gegenstoß zum 21:16 verwandelte, nahm der erwähnte Schwede ein Team-Timeout. Es nutzte nichts, gegen die 6:0-Deckung war kein Kraut gewachsen. „Wir mussten zu sehr um jede Chance kämpfen, da uns das klare Konzept im Angriff fehlte“, beobachtete Robert Andersson. Maik Machulla war begeistert: „Die Abwehr war schon die erste Hälfte gut, in der zweiten war sie fantastisch. Die Spieler haben noch eine Schippe Aggressivität draufgepackt, mit der sie um die Bälle kämpften.“

Magnus Rød erkämpft in der Abwehr den Ball.

In der SG Defensive verdiente sich Magnus Rød seine Meriten. Die Offensive kurbelte nun Kentin Mahé zusammen mit Thomas Mogensen an. Die Tore machte aber hauptsächlich Holger Glandorf. Beim 23:17 zappelte der Ball schon wieder im Netz. „Flensburg-Handewitt“, feierten die Fans, während die HCE-Bank die letzte Auszeit beantragte. Es brachte nichts, die SG Defensive stand. Alle Neuzugänge mischten nun mit. Simon Jeppsson, der schon im ersten Durchgang einen Kurzeinsatz hatte, markierte mit Wucht das 28:20. Marius Steinhauser kam für die Schlussphase und Rasmus Lind für einen Strafwurf. Am Ende jubelten alle gemeinsam: Spieler und Fans.

Henrik Toft Hansen setzt zum Wurf an.

SG Flensburg-Handewitt – HC Erlangen 29:21 (14:12)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (12 Paraden), Lind (bei einem 7m) – Karlsson, Glandorf (12), Mogensen (3), Svan (1), Wanne (4), Jeppsson (1), Steinhauser, Heinl, Toft Hansen (2), Lauge (6), Mahé, Rød
HC Erlangen: Skof (8/2 Paraden), Katsigiannis (4 Paraden, ab 37.) – Theilinger (2), J. Link (2), Haaß (1), Bissel (1), Stranovsky (3), N. Link (1), Schröder (5), Büdel (4/2), Steinert (2), Lux, Bundalo, Gorpishin
Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic (Berlin); Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Heinl 2, Toft Hansen 2 – Bundalo 2, Steinert 2, N. Link 2, Bissel 2); Siebenmeter: 6/4:4/3 (Lauge und Mahé scheitern an Skof – Steinert wirft über das Tor); Zuschauer: 5521
Spielverlauf: 0:1 (1.), 3:1 (3.), 4:3 (6.), 5:4 (11.), 7:5 (13.), 7:8 (15.), 8:9 (19.), 11:9 (23.), 12:10 (26.), 13:12 (29.) – 15:12 (31.), 17:13 (34.), 18:14 (36.), 19:16 (38.), 21:16 (40.), 21:17 (43.), 25:17 (50.), 27:18 (55.), 27:20 (58.), 29:20 (59.)

 

 

Von: ki