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Maifeier in der „Hölle Nord“

01.05.2019 -DKB Handball-Bundesliga: 27:21 – SG wieder stark in der Defensive

Der Mai beginnt ganz nach dem Geschmack der Fans der SG Flensburg-Handewitt. Ihr Klub besiegte den SC DHfK Leipzig mit 27:21 (16:10) und liegt fünf Spieltage vor Schluss mit 56:2 Punkten an der Spitze der DKB Handball-Bundesliga. „Jeder hat heute gesehen, dass Leipzig mit viel Selbstvertrauen angereist war und wir hart um die Punkte arbeiten mussten“, sagte SG Trainer Maik Machulla. „Das war alles andere als ein Selbstgänger, im Mai zählen nur noch Wille und Leidenschaft.“ Andre Haber, Coach des SC DHfK, räumte ein: „Nach diesem Spielverlauf sind wir enttäuscht, dass wir am Ende noch mit sechs Toren verloren haben.“

Für das erste Glanzlicht sorgte der zukünftige SG Akteur Franz Semper, der einen Nachwurf ins Netz beförderte. Schnell antwortete die SG. 4:2 hieß es, als Magnus Jøndal einen ersten Konter verwandelte. Zwar glich Leipzig nochmals aus, doch die 6:0-Deckung und Benjamin Buric kamen rasch in Schwung. Die Gegenstöße funktionierten. Simon Hald, der im Mittelblock neben Tobias Karlsson angefangen hatte, erhöhte vom Kreis auf 7:4. Der Positionsangriff flutschte immer besser. Der eingewechselte und stark auftrumpfende Marius Steinhauser besorgte mit einem Doppelschlag das 9:5. „Ihm gebührt ein Riesenkompliment“, sagte Maik Machulla. „Marius hat einen schweren Stand, ist aber immer positiv und liefert dann so eine Partie ab, wenn er mal gebraucht wird.“ Lasse Svan hatte angefangen, bekundete dann aber „müde Beine“ und bat um eine Pause, die aufgrund der Bravur-Leistung seines Vertreters bis zum Ende andauerte.

Marius Steinhauser trumpfte auf
Während die Leipziger die erste Auszeit einberiefen, sangen die Fans: „Einmal Flensburg, immer Flensburg!“ Der Rückraum erhielt nun ein norwegisches Gepräge. Gøran Johannessen mischte mit und auch Magnus Rød, der zum 13:7 traf. „Wir sind gut gestartet, doch dann haben wir die SG zu ihrem Tempo-Spiel eingeladen“, ärgerte sich Andre Haber. Die Leipziger operierten nun häufiger mit sieben Feldspielern. Die SG hatte eine 5:1-Defensive als Gegenrezept und blieb tonangebend. Besonders gut lief es bei Marius Steinhauser, der beim 15:9 bereits seinen sechsten Treffer bejubelte.

Simon Hald: Augen zu und durch! Fotos: Benjamin Nolte.

Die Souveränität ging flöten
Leipzig versuchte es nach Wiederbeginn weiterhin mit einem 7er Angriff – zunächst nicht mit durchschlagendem Erfolg. Deshalb intervenierte André Haber schon nach vier Minuten. „Wir haben gut verteidigt“, erklärte er später. „Doch  vorne wollten wir mit Disziplin agieren und haben die eine oder andere gute Chance übersehen.“ Die schöpferische Pause wirkte offenbar. Die Sachsen fanden nun vermehrt Lücken. Als sich dann auch noch ein Fehlpass im Aufbau einschlich und es nur noch 18:15 hieß, reagierte die SG Bank und setzte Rasmus Lauge wieder im Angriff ein. „In der zweiten Hälfte hätte ich mir mehr Souveränität gewünscht“, bemerkte Maik Machulla. „Die zweite Hälfte hat zusätzliche Kraft gekostet.“

SG mit der Unterstützung der Fans
Sogar zwei Siebenmeter fanden nicht ihr Ziel: Keeper Rene Villadsen gab Leipzig zusätzliche Hoffnung. Beim 21:19 peitschten stehende Ovationen durch die FLENS-ARENA. „Wenn die Zuschauer nach 45 Minuten aufstehen“, sagte Andre Haber später, „freuen sie sich entweder über ein Tor-Festival oder sie spüren, dass ihre Mannschaft Unterstützung benötigt.“ Zweiteres war der Fall: Die Partie drohte zu kippen, tat es aber nicht. Als den Leipzigern ein Fehlpass unterlief, reagierte Marius Steinhauser postwendend und traf aus der Distanz zum 23:19. Nach dem nächsten Ballgewinn baute die SG ruhig auf, ehe Rasmus Lauge einlochte. Die Spannung wich nun aus der Angelegenheit, die Hausherren hatten ihren 28. Sieg eingefahren. „Die Nummer eins im Land sind wir“, freuten sich die Fans.

Jim Gottfridsson übernahm wieder viel Verantwortung.

SG Flensburg-Handewitt – SC DHfK Leipzig        27:21 (16:10)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (8 Paraden), Bergerud (bei einem 7m) – Karlsson, Hald (2), Glandorf, Svan, Wanne, Jøndal (5/1), Steinhauser (8), Zachariassen, Johannessen (2), Gottfridsson (5), Lauge (3), Rød (2)
SC DHfK Leipzig: Putera (1 Parade), Villadsen (8/1 Paraden, ab 25.) – Semper (2), Jurdzs (4), Janke (1), Pieczkowski (1), Roscheck, Milosevic, Weber, Krzikalla, Gebala (2), Binder (1), Wiesmach (7/1), Rojewski (3), Esche
Schiedsrichter: Krag/Hurst (Frankfurt/Oberursel); Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Karlsson 2 – Binder 2, Janke 2, Esche 2); Siebenmeter: 3/1:1/1 (Jøndal und Wanne scheitern an Villadsen); Zuschauer: 6118
Spielverlauf: 0:2 (3.), 4:2 (9.), 4:4 (14.), 7:4 (17.), 9:5 (20.), 10:7 (21.), 13:7 (25.), 14:9 (28.), 15:10 (30.) – 17:11 (34.), 17:14 (38.), 18:15 (39.), 20:15 (43.), 20:17 (46.), 21:19 (51.), 25:19 (56.), 26:21 (59.)

 

Von: ki