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20 Minuten ratlos

24.09.2014 -DKB Handball-Bundesliga: 26:29 – wieder kein Erfolg in Magdeburg

Die Rückkehr in die DKB Handball-Bundesliga hat sich die SG Flensburg-Handewitt sicherlich anders vorgestellt. Aufgrund schwacher erster 20 Minuten verlor sie beim SC Magdeburg mit 26:29 (8:13) und kassierte damit die zweite Auswärts-Niederlage in dieser Saison. „Da war mehr drin, als das Ergebnis aussagt", meinte SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Wir haben das Spiel ganz klar in der ersten Hälfte verloren. Da wurden zu viele Chancen ausgelassen, und teilweise ließen wir auch ein Konzept vermissen."

Schon beim Aufwärmen gab es einen ersten Dämpfer. Bei Anders Eggert zwickte es an der Wade. Der Däne setzte sich zwar mit auf die Bank, auf Linksaußen musste aber zunächst Hampus Wanne ran. Sofort zeigte sich, dass die SG ein schweres Pflaster betreten hatte. Die SCM-Abwehr agierte auf Anhieb aggressiv, machte dem Gast den Spielaufbau sehr schwer und brachte die Kulisse kräftig in Wallung. Holger Glandorf markierte zwar mit einem mächtigen Wurf das 0:1, doch danach erstarrte die SG Anzeige auf der Ergebnistafel. 

Jim Gottfridsson mit gutem Saison-Debüt.

Der dänische Keeper Jannick Green mauserte sich zum SG-Schreck und hatte bereits nach acht Minuten sechs Paraden auf seinem Konto. Seine Vorderleute konterten: 3:1 durch Landsmann Jacob Bagersted. Da hatte SG Trainer Ljubomir Vranjes bereits genug und nahm sein erstes Team-Time-Out. Danach tauchten Drasko Nenadic und Jim Gottfridsson auf der Platte auf, eine Kehrtwende trat aber nicht ein. Die Verunsicherung wurde zunehmen größer. Nach einer Viertelstunde hatte die SG nur zwei Mal getroffen, sieben Minuten weiter war die Ausbeute lediglich um einen Treffer angewachsen. 11:3 – es sah düster aus. „Wir waren wohl zu heiß", vermutete Ljubomir Vranjes eine Übermotivation.

Ljubomir Vranjes rotierte an seiner Aufstellung. Jim Gottfridsson, der sich nun mit Thomas Mogensen im linken und rechten Rückraum abwechselte, zeigte bei seinem Saison-Debüt schon mehr als gute Ansätze. „Es hat mich gefreut, dass er nach seiner Pause so schnell wieder da ist", sagte Dierk Schmäschke. Auch Anders Zachariassen hatte einen guten Einstand, traf vom Kreis und holte kurz darauf einen Siebenmeter heraus, den Anders Eggert zum 12:6 verwandelte. Der Däne hatte bis dahin nur zum Ausführen von Strafwürfen das Spielfeld betreten. Als Thomas Mogensen praktisch mit dem Halbzeit-Pfiff zum 13:8 durchbrach, zeigte sich ein kleiner Hoffnungsschimmer. 

Anders Zachariassen setzt sich durch. Fotos: Beate Haar.

Nach Wiederbeginn lief Anders Eggert auf dem linken Flügel. Das erste Tor schaffte aber Rechtsaußen Lasse Svan zum 13:9. Der SCM antwortete zwar postendend mit einem Doppelschlag, doch die SG bewegte sich nun im Dunstkreis der Hausherren. Jim Gottfridsson, Holger Glandorf und Thomas Mogensen sorgten für Alarm aus der zweiten Reihe. Auch die Außen demonstrierten nun eine wesentlich größere Sicherheit als im ersten Durchgang. Holger Glandorf tankte sich durch – nur noch 17:14. 

Die SG eilte bis zum 20:17 einem Drei-Tore-Rückstand hinterher. Eine Aktion von Jim Gottfridsson, die als Stürmerfoul gewertet wurde, und ein Unterlatten-Geschoss von Holger Glandorf, das wohl nicht hinter der Linie war, warfen die Gäste wieder zurück. „Als wir die Chance hatten, heranzukommen, war diese Phase natürlich unglücklich", meinte Ljubomir Vranjes. „Aber eines muss man leider festhalten: In der ersten Halbzeit waren wir einfach nicht gut." Der SCM, angeführt von Marko Bezjak und Robert Weber, setzte sich wieder ab und brachten die beiden Punkte nach Hause. Für die SG heißt es Mund abwischen und weiter: Bereits am Sonntag beginnt für sie in Kolding die VELUX EHF Champions League. „Wir müssen schnellstmöglich in den Drei-Tages-Rhythmus finden", forderte Dierk Schmäschke.

Kevin Møller kam in der zweiten Hälfte.

SC Magdeburg – SG Flensburg-Handewitt  29:26 (13:8)
SC Magdeburg: Green (17 Paraden) – Rojewski (4), van Olphen (2), Bagersted (2), Grafenhorst (2), Haaß (1), Bezjak (5), Weber (8/2), Jurecki, Natek (2), Lie Hansen (3)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (8 Paraden), Møller (7/1 Paraden, ab 38.) – Karlsson, Nenadic (1), Eggert (5/3), Glandorf (5), Mogensen (4), Svan (4), Wanne, Kaufmann, Jakobsson (1), Heinl, Zachariassen (1), Gottfridsson (5)
Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Altenheim/Elgersweier); Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Jurecki 2, Lie Hansen 2 – Heinl 2, Jakobsson 2); Siebenmeter: 3/2:3/3 (Weber scheitert an Møller und trifft im Nachwurf); Zuschauer: 6005
Spielverlauf: 0:1 (3.), 4:1 (11.), 4:2 (13.), 6:3 (16.), 11:3 (23.), 11:5 (24.), 12:6 (27.), 13:7 (29.) – 13:9 (31.), 15:9 (33.), 15:11 (34.) 17:12 (36.), 17:14 (38.), 19:15 (40.), 20:17 (43.), 22:17 (44.), 23:19 (47.), 25:20 (49.), 27:21 (53.), 27:23 (57.), 29:24 (59.)

 

Von: ki