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Lange schwer getan

24.05.2014 -DKB Handball-Bundesliga: 26:20 – die SG ist auf Rang drei

Die Bilanzen können gezogen werden. Die SG Flensburg-Handewitt beendete die Saison 2013/14 in der DKB Handball-Bundesliga mit 54:14 Punkten auf Rang drei. Zum Abschluss glückte beim ThSV Eisenach ein 26:20 (13:8)-Erfolg. „Insgesamt haben wir diese Spielzeit optimal gespielt, wenn man unsere zwischenzeitlichen Verletzungssorgen berücksichtigt“, meinte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. „Das gilt vor allem für unsere Abwehr, die das beste Ergebnis der gesamten Liga geschafft hat.“

Rund 50 Fans waren aus dem hohen Norden gen Wartburg gereist. Neben dem Ziel, den letzten Punkt für die Königsklasse einzufahren, wollte die SG natürlich ihre treuen Anhänger nicht enttäuschen. Dementsprechend setzte Ljubomir Vranjes auf seine Standard-Aufstellung im Rückraum. Thomas Mogensen, Jim Gottfridsson und Holger Glandorf sollten das Spiel ankurbeln. Die SG lag zunächst auch stets in Führung, aber Eisenach merkte man deutlich das Bemühen an, sich würdig aus der Bundesliga zu verabschieden. „Das war doch ein  ganz anderer Schnack als bei unseren letzten Auftritten in Coburg und Magdeburg“, freute sich ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson.

Was den gemächlichen Start zudem forcierte, war eine gewisse Abschlussschwäche. Anders Eggert etwa traf bei einem Siebenmeter den ThSV-Keeper Rene Villadsen, und der Abpraller trudelte langsam an den Pfosten. 5:5 hieß es, als Ljubomir Vranjes zu einem Team-Time-Out bat. „Vor dem Spiel habe ich extra gesagt, was in Eisenach los ist, wenn die Einstellung nicht stimmt“, erklärte der Coach. „Leider war bei einigen Akteuren die Einstellung nicht in Ordnung.“ Nun operierte die SG eine Viertelstunde lang mit zwei Kreisläufern. Anders Eggert pausierte auf der Bank, während Michael Knudsen seinen Positionskollegen Jacob Heinl unterstützte. Den Tiefpunkt musste der Gast aber noch verdauen. Das 6:5, die einzige Führung der Eisenacher!

Danach bekam die SG das Geschehen besser in den Griff. Einen Konter schloss Steffen Weinhold zum 7:9 ab. Als die Thüringer sich auf dem Weg zum 9:10-Anschluss wähnten, baute sich Torwart Mattias Andersson mit einer prächtigen Parade vor Bjarki Elisson auf. Bis zur Halbzeit machte der Schwede den Laden dicht. Seine Vorderleute spielten den letzten Angriff vor der Pause klug herunter: Lasse Svan markierte das 8:13.

Zahlreiche Paraden: Mattias Andersson.

Nach der 15-minütigen Unterbrechung war der Rhythmus irgendwie unterbrochen. Blitzschnell verkürzten die Hausherren auf zwei, dann sogar auf einen Treffer. Es brannte noch einmal unter dem Hallendach. „Nur die SGW“, skandierten die mitgereisten Anhänger und feierten kurz darauf Mattias Andersson frenetisch. Zunächst verhinderte er bei einem Gegenstoß von Adrian Wöhler den möglichen 16:16-Ausgleich. Dann war der Schwede mit einer Doppelparade zur Stelle. Zwei Balleroberungen forcierten zudem den Zwischensprint zum 15:19. „In der Abwehr haben wir uns gut verkauft“, lobte Adalsteinn Eyjolfsson sein Team, „aber mit der ersten und zweiten Welle sowie der schnellen Mitte hat uns Flensburg dann doch geknackt.“

Aber irgendwie war die SG etwas nachlässig. Ein Ball ging direkt nach dem Anwurf verloren, Eisenach kämpfte sich auf 18:19 heran. Nun war endlich Schluss mit lustig. Die 6:0-Abwehr positionierte sich nun wieder besser gegen den ThSV-Angriff. Einen weiten Abwurf von Mattias Andersson nahm Lasse Svan auf und erhöhte auf 18:22. Nun lief alles nach Plan, sodass Fans und Mannschaft am Ende gemeinsam feiern durften. „Wir freuen uns, dass wir die Bundesliga-Saison gut zu Ende gebracht haben“, meinte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke abschließend. „Jetzt kommt das absolute Highlight, ab dieser Sekunde denken wir nur noch an das VELUX EHF FINAL 4 und Barcelona.“

Steffen Weinhold traf zehn Mal. Fotos: Beate Haar


ThSV Eisenach – SG Flensburg-Handewitt 20:26 (8:13)
ThSV Eisenach: Villadsen (14/1 Paraden) – Trautvetter, Elisson (5/2), Wöhler (4), Jurdsz (3), Hansen (3), Aguirrezabalaga (3), Vrazalic (2/1), Koloper

SG Flensburg-Handewitt: Andersson (18 Paraden), Rasmussen (bei einem 7m) – Karlsson, Eggert, Glandorf (1), Mogensen (2), Svan (8), Weinhold (10/4), Heinl (1), Gottfridsson (2), Knudsen (2)
Schiedsrichter: Fleisch/Rieber (Nellingen/Nürtingen); Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Trautvetter 4, Aguirrezabalaga 2, Vrazalic 2 – Karlsson 2, Heinl 2, Knudsen 2); Siebenmeter: 3/3:5/4 (Eggert scheitert an Villadsen); Zuschauer: 2200
Spielverlauf: 1:2 (2.), 3:3 (6.), 3:4 (9.), 4:5 (13.), 6:5 (19.), 6:7 (21.), 7:7 (23.), 7:9 (24.), 8:9 (25.) – 11:13 (32.), 12:15 (35.), 14:15 (36.), 15:16 (39.), 15:19 (43.), 18:19 (46.), 18:24 (54.), 20:24 (57.)  

Von: ki