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Wieder ein Sieg in Hamburg

24.05.2015 -DKB Handball-Bundesliga: 24:20 – wichtiger Schritt zum dritten Platz

Die SG Flensburg-Handewitt verteidigte am drittletzten Spieltag der DKB Handball-Bundesliga den dritten Rang souverän. Am Pfingstsonntag siegte sie beim HSV Hamburg mit 24:20 (10:6). „Wir wollten nach Hamburg fahren, um ein besseres Spiel abzuliefern als gegen Lemgo“, bilanzierte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Das ist uns teilweise gelungen. Was aber noch wichtiger ist: Wir haben zwei Punkte gewonnen, die sehr wichtig im Kampf um den dritten Platz sind.“ Diese Einschätzung stimmt umso mehr, da der SC Magdeburg kurz darauf bei den Füchsen Berlin mit 27:32 verlor und nun zwei Punkte und 35 Tore hinter der SG auf Rang vier liegt.

Die SG begann mit Lars Kaufmann, Thomas Mogensen und Johan Jakobsson im Rückraum. In der Anfangsphase streuten sich allerdings einige Stockfehler ein. Kreisläufer Henrik Toft Hansen, der wie auch der zweite zukünftige SG Spieler, Petar Djordjic, in der HSV-Startaufstellung stand, markierte den ersten Treffer des Tages. Nach etwas mehr als vier Minuten sorgte dann Bogdan Radivojevic für den ersten SG Jubel in der gut gefüllten O2 World. Kleiner Schreck: Der serbische Rechtsaußen rutschte auf einem Handtuch, das HSV-Keeper Max-Henri Herrmann neben seinem Gehäuse abgelegt hatte, aus. Nach einer kurzen Behandlung ging es aber weiter, und Bogdan Radivojevic erzielte einen zweiten feinen Treffer.

Johan Jakobsson und Thomas Mogensen stimmen sich ab.

Nach dem etwas holprigen Start bekam die SG immer mehr Kontrolle über das Geschehen. Die 6:0-Abwehr arbeitete gut, für Mattias Andersson notierten die Statistiker schnell eine Hand voll Paraden. Johan Jakobsson traf mit einem satten Wurf zur ersten Führung der Gäste – das 2:3. Kentin Mahé verwandelte zwar einen Siebenmeter zum 4:4, danach blieben die Hamburger aber fast zehn Minuten ohne Erfolgserlebnis. Die SG zog mit vier Treffern weg, während Ljubomir Vranjes die „Rotation“ anwarf. Hampus Wanne besetzte nun die linke Außenbahn, Jim Gottfridsson wirbelte für Thomas Mogensen oder Lars Kaufmann in der zweiten Reihe. Der HSV nahm ein Team-Timeout, die SG Bank schickte Ahmed Elahmar ins Rennen. Der Ägypter besorgte mit einem Wackler das 6:10. Dabei blieb es bis zum Pausenpfiff. Nur sechs Gegentreffer in 30 Minuten – eine eindrucksvolle Bilanz der SG Defensive. Doch die Nordlichter durften nicht nachlassen, die Konzentration aufrechtzuerhalten. Das bewies der Auftakt der zweiten Hälfte, als die Hanseaten blitzschnell auf zwei Tore heranrückten. Dann ging es aber wieder blitzschnell in die andere Richtung: Anders Zachariassen war am HSV-Kreis ein dankbarer Abnehmer eines guten Passes. Und als Adrian Pfahl den Pfosten traf, nutzte die SG den Abpraller für einen Gegenstoß: Thomas Mogensen markierte das 8:12.

Johan Jakobsson traf fünf Mal.

„Wir haben heute eine relativ große Einladungskarte von der SG bekommen, dieses Spiel zu gewinnen“, fand HSV-Trainer Jens Häusler. „Leider haben wir zu viele Fehler gemacht und in den verschiedenen Mannschaftsteilen schwankende Leistungen gebracht.“ Die Hamburger näherten sich nochmals an, dann hatte die SG aber wieder alles im Griff. Johan Jakobsson glänzte mit einem „Hattrick“, Mattias Andersson mit einer weiteren spektakulären Parade. Beim 11:16 fiel der Blick auf den Video-Würfel der O2 World bereits sehr angenehm aus. „Meine Vorderleute haben Vollgas gegeben, aber es fehlte manchmal ein wacher Kopf und die nötige Lockerheit“, meinte Mattias Andersson.

Die Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste: Als der HSV bis zum 15:18 wieder etwas herangerückt war, trommelte Ljubomir Vranjes in einer Auszeit „seine Jungs“ zu einer kurzen taktischen Besprechung zusammen. Ahmed Elahmar übernahm nun die Verantwortung, tanzte durch die Deckung, traf und holte sogar noch eine Zeitstrafe gegen den HSV heraus. Dann nutzte die SG die Vorteile einer doppelten Überzahl aus und hatte beim 15:21 den Sack zugemacht. „Ich bin nicht zu 100 Prozent zufrieden mit unserem Spiel, denn es gab viele Szenen, in denen wir falsche Entscheidungen getroffen haben“, fasste Ljubomir Vranjes zusammen. „Es ist so, dass am Ende der Saison Körper und Kopf müde sind, aber wir werden bis zum Schluss um den dritten Platz kämpfen.“

Schönes Tor von Anders Zachariassen. Fotos: Beate Haar

 

HSV Hamburg – SG Flensburg-Handewitt  20:24 (6:10)
HSV Hamburg: Herrmann (12 Paraden), Danielsen (1 Parade, ab 59.) – Schmidt, Simicu, Jansen, Flohr, Hanisch (1), Mahé (6/1), Feld (1), Herbst (2), Toft Hansen (5), Djordjic (3), Pfahl (2)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (18 Paraden) – Karlsson, Eggert (4/2), Mogensen (5), Wanne, Kaufmann (2), Jakobsson (5), Zachariassen (3), Gottfridsson (1), Radivojevic (2), Elahmar (2)
Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Altenheim/Elgersweier); Zeitstrafen: 14:12 Minuten (Flohr 4, Simicu 4, Toft Hansen 2 Djordjic 2, Hanisch 2 – Mogensen 4, Jakobsson 4, Radivojevic 2, Karlsson 2); Siebenmeter: 2/1:2/2 (Mahé trifft den Pfosten); Zuschauer: 10031
Spielverlauf: 1:0 (4.), 2:1 (6.), 2:3 (9.), 4:4 (10.), 4:8 (18.), 5:8 (20.), 6:9 (26.) –  8:10 (32.), 8:12 (34.), 10:12 (37.), 10:14 (38.), 11:16 (41.), 13:16 (43.), 14:17 (46.), 15:18 (48.), 15:22 (54.), 18:22 (57.), 19:24 (60.) 

Von: ki