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Fahrt an die Elbe

11.09.2012 -DKB Bundesliga: Ein Nordderby mit unterschiedlichen Vorzeichen

Unterschiedlicher hätte das Wochenende für die Handballer des HSV Hamburg und der SG Flensburg-Handewitt nicht sein können. Während sich die Hanseaten in einem Krimi in Südfrankreich für die VELUX EHF Champions League qualifizierten, verbrachten die SG-Handballer spielfreie Tage im Kreis ihrer Familien. Knapper Erfolg oder Ruhe? Das Nordderby in der O2 World wird am Mittwoch ab 20.15 Uhr beweisen, welches „Rezept" die bessere Vorbereitung war. Ljubomir Vranjes zumindest blickt der Aufgabe an der Elbe mit Spannung entgegen. „Zum ersten Mal in dieser Saison sind wir nicht der Favorit", sagt der SG-Trainer. „Mal sehen, wie wir das lösen."

Bei den beiden bisherigen Heimspiele hat sich die SG sehr überzeugend präsentiert. Doch nun geht es gegen ein Top-Team, das – so Ljubomir Vranjes – „auf jeder Position mit Weltklasse-Spielern" besetzt ist und zuletzt „viel Selbstvertrauen" getankt hat. Die letzte Bundesliga-Partie in Magdeburg entschied der ehemalige SG-Akteur Blazenko Lackovic mit einem Tor in letzter Sekunde, und auch beim Wild-Card-Turnier behaupteten sich die Hanseaten zwei Mal knapp.

Wie hoch die Trauben in Hamburg hängen, beweist auch ein Blick auf die Statistik: Bei elf Bundesliga-Anläufen sprang für die SG bislang erst ein einziger Sieg heraus. Das war am 30. September 2007. Damals stand Ljubomir Vranjes noch selbst auf dem Spielfeld und bejubelte einen 33:32-Erfolg. Matchwinner war Keeper Dan Beutler, der inzwischen die Seiten gewechselt hat. „Torhüter sind immer sehr wichtig", sagt Ljubomir Vranjes. Wohlwissend, dass die 19:27-Niederlage im Vorjahr hauptsächlich einem Mann geschuldet war: Johannes Bitter. Der HSV-Schlussmann fehlt diesmal allerdings wegen den Folgen eines Kreuzbandrisses.

Im SG-Umfeld hoffen viele auf einen Husarenstreich. „In Hamburg wird es sicher nicht leicht werden", glaubt etwa SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Ich erwarte ein spannendes, kämpferisches Spiel mit offenem Ausgang.“ Auch in Fan-Kreisen herrscht angesichts der starken letzten Saison großer Optimismus. Von Ljubomir Vranjes sind indes keine großen Worte zu hören. „Nur weil wir im letzten Jahr etwas gewonnen haben, werde ich nun nicht behaupten, dass wir die Nummer zwei in Deutschland sind", erklärt der Schwede. „Um erfolgreich zu bleiben, muss man weiterhin viel Arbeit investieren. Sonst bekommt man die Quittung."

Der HSV hat nach letztem Stand bis auf seine Langzeitverletzten (Oscar Carlén, Johannes Bitter, Torsten Jansen) alle Mann an Bord. Die leicht angeschlagenen Akteure Pascal Hens und Marcin Lijewski sollen auf die Zähne beißen. Der SG-Clan konnte mit Ausnahme von Petar Djordjic in den letzten Tagen sehr taktisch orientiert trainieren. Spielmacher Maik Machulla, der vor Wochenfrist geschont worden war, kann wieder mitmischen.

Bleibt nur noch eine Frage: Ist die Pause vor dem Nordderby ein Vorteil für die SG? Ljubomir Vranjes sieht es nicht so: „Der HSV hatte zuletzt natürlich eine höhere Belastung als wir – aber auch mehr Gelegenheiten, um sich einzuspielen. Ich hätte gerne noch zwei Spiele mehr vor Hamburg gehabt. Hätte es dieses Maß an Belastung für den HSV im November gegeben, hätte ich von einem Vorteil für uns gesprochen. In der jetzigen Phase der Saison stecken das die Hamburger aber weg – so durchtrainiert sind sie."

Holger Glandorf möchte auch in Hamburg Gas geben.

 


Splitter
SG-Shop. Das Team der Geschäftsstelle und des SG-Shops unterstützt die SG-Jungs beim Kampf um zwei wichtige Auswärtspunkte. Daher ist die Geschäftsstelle ab 17 Uhr nicht mehr besetzt. Der SG-Shop bleibt an diesem Tag geschlossen. 

Freier Eintritt mit DKB. Zum Nordderby hält der neue Namenssponsor der HBL, die Deutsche Kreditbank AG, ein besonderes Angebot bereit: Alle DKB-VISA-Card Kunden erhalten, gegen Vorlage ihrer DKB-VISA-Card und eines gültigen Ausweises eine kostenfreie Eintrittskarte zum Topspiel. Dazu können alle Interessierten ihr Ticket ab 18.15 Uhr an der DKB-Ticketausgabe – an den Kassen der O2 World Hamburg bei Eingang E2 – abholen und das Spiel kostenfrei erleben.

Public Viewing. Die Club 100 Lounge bietet für alle, die in Flensburg bleiben, ein Public Viewing an. Ab 19.30 Uhr haben Handballfans die Möglichkeit, das Nord-Derby auf einer großen Leinwand in gewohnter SG-Atmosphäre zu sehen.

Internet. Auf www.sport1.de gibt es ab 20.15 Uhr einen kostenpflichtigen Live-Stream.

Live-Ticker. Zum Live-Ticker der DKB Handball-Bundesliga geht es hier.

Schiedsrichter. Holger Fleisch (Nellingen) und Jürgen Rieber (Nürtingen)

Von: ki