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Das Final Four ruft

27.02.2012 -DHB-Pokal: Letzte Hürde in der Campushalle

Am Donnerstag werden in der Hamburger O² World vier Kugeln im Lostopf liegen. Die Fans der SG Flensburg-Handewitt hoffen, dass ihr Team zu den vier Teilnehmern am diesjährigen Lufthansa Final Four (5. und 6. Mai) zählen wird. Dafür ist am morgigen Dienstag ab 20.15 Uhr ein Sieg in der Campushalle Pflicht. Der Gegner im Viertelfinale des DHB-Pokals heißt TV Neuhausen. „Wir haben eine große Chance, uns wieder für das Final Four zu qualifizieren", zeigt sich SG-Rechtsaußen Lasse Svan Hansen optimistisch.

Gestern Abend drehten sich die Gedanken auf der Rückfahrt vom Auftritt in Kassel noch um die abgelaufenen 60 Spielminuten. Man hatte sich mehr erhofft als das 32:32-Remis, musste letztendlich aber mit der Punkteteilung gegen eine starke MT Melsungen zufrieden sein. Während der Mannschaftsbus über die Autobahn rollte, schaltete Ljubomir Vranjes bereits um. Der SG-Trainer analysierte den TV Neuhausen, von dem er bis dahin nur einige Infos vom Trainer-Kollegen Velimir Petkovic aufgesogen hatte. Nur eine Übungseinheit bleibt dem kleinen Schweden, seine Truppe auf einen unbequemen Zweitligisten einzuschwören. Entsprechend erleichtert nahm er zur Kenntnis, das Petar Djordjic wieder mitmischen kann und am Dienstag nur Jacob Heinl und Lars Bastian ausfallen werden.

Der andere, der sich mit der „württembergischen Unbekannten" intensiv beschäftigte, war Torhüter Mattias Andersson. Neben den Wurfbildern machte er auch allgemeine Feststellungen. „Neuhausen hat eine offensive Abwehr und macht viel Druck über die erste und zweite Welle", erzählte er. „Wir sind zum einen gewarnt, da unser Gegner im Achtelfinale gegen Göppingen gewonnen hat, zum anderen wollen wir von Anfang an dominant auftreten." Wenn es klappt, wäre das Final Four zwar keine absolute Premiere für den ehemaligen Kieler Mattias Andersson, aber ein persönliches Novum im SG-Trikot.

Der Gast aus Süddeutschland erwischte einen schwarzen Sonntag und kassierte in Nordhorn eine 22:33-Pleite. Er rangiert in der Zweiten Liga dennoch weiterhin auf einem Aufstiegsplatz. Und im DHB-Pokal purzeln die Rekorde. „Wir sind im Pokal noch nie so weit gekommen", strahlt TVN-Pressesprecherin Monika Kühbauch. „Und das im doppelten Sinne. Zum einen ist der TVN noch nie im Viertelfinale gewesen. Zum anderen sind wir in Sachen Pokal noch nie so weit gereist."  Die Euphorie bei den Ballwerfern aus Baden-Württemberg ist groß. Auf der Vereinshomepage wurde sogar eine Zug-Reise mit dem „TVN-Express" angeboten.

Die sportlichen Geschicke beim Pokal-Wunder, das mit dem 32:30-Erfolg über den Bundesligisten FA Göppingen seinen Höhepunkt erfuhr, hat Trainer Markus Gaugisch in der Hand. „Wir freuen uns natürlich auf das Spiel in Flensburg", sagt er. „Auch wenn für eine Amateur-Truppe die lange Reise unter der Woche eher unglücklich ist." Träumen mag manch einer der Spieler von einem Sieg, der Trainer verschwendet daran keinen Gedanken. „Wir wollen einfach diesen Abend in der Campushalle genießen und alles aus uns herausholen, was wir leisten können", erklärt Markus Gaugisch.

Wieder im Pokal-Einsatz: Petar Djordjic.

 

Splitter
Karten-Situation. Es sind noch Sitz- und Stehplätze im SG-Plop-Shop, im SG-online-Shop, im Scandinavian Park Handewitt, im Angelner Autohuus Satrup, bei famila, im Citti-Park, in den sh:z Ticketcentern sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die SG-Tickethotline ist erreichbar unter: 01805-997718 (0,14 €/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreise max. 0,42 €/Min.). Die Karten kosten zwischen 10 Euro und 22 Euro.

Live-Ticker. Zum Live-Ticker geht es hier.

SG-BUS-Shuttle-Dienst Flensburg. Ein Gelenkzug von AFAG und AKTIV BUS fährt ab 18.45 Uhr vom Parkplatz „Exe“ zur Campushalle. Ein Bus fährt ab 18.45 Uhr vom Parkplatz Fördepark (Haltestelle Linie 14) zur Campushalle. Bis 45 Minuten nach Abpfiff fährt ein Bus zurück zum Fördepark. Bis 90 Minuten nach Spielschluss pendelt ein Bus zwischen Campushalle und Parkplatz „Exe“.

SG-BUS-Shuttle-Dienst Handewitt. In Handewitt startet um 19.30 Uhr ein Gelenkbus von der Wikinghalle nach Flensburg. Dieser Bus fährt 25 Minuten und eine Stunde nach Spielschluss zurück.

Hallen-Öffnung. Die Campushalle öffnet um 18.45 Uhr.

Schiedsrichter. Colin Hartmann (Magdeburg) und Stefan Schneider (Barleben)

Statistik. Beide Teams treffen zum ersten Mal überhaupt aufeinander.

Historie. Bei einem Erfolg gegen den TV Neuhausen stünde die SG zum elften Mal im Halbfinale des DHB-Pokals. Bereits 1978 und 1988 stürmte die damalige SG Weiche-Handewitt bis ins Halbfinale. 1992 stand die SG Flensburg-Handewitt erstmals im Finale und verlor nur knapp nach Hin- und Rückspiel gegen TUSEM Essen. 1994 nahm die SG am erstmals in Hamburg ausgetragenen Final Four teil und erreichte wie auch 2000 das Endspiel. Damals war noch die Alsterdorfer Sporthalle der Austragungsort. Bei der Premiere in der O² World 2003 gewann die SG erstmals den DHB-Pokal. Einen Coup, den sie 2004 und 2005 wiederholte. 2007 scheiterte die SG knapp am THW Kiel im Halbfinale. Und im letzten Jahr schlug die SG die Rhein-Neckar Löwen und stieß zum siebten Mal ins Finale vor. Dort dominierte allerdings der THW Kiel.

Von: ki