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Die SG muss nach Aue

10.12.2013 -DHB-Pokal: Lange Bus-Reise ins Erzgebirge

Die SG Flensburg-Handewitt möchte weiterhin auf allen drei Hochzeiten tanzen. Deshalb ist es für sie Pflicht, am morgigen Mittwoch um 19 Uhr beim Zweitligisten EHV Aue im Achtelfinale des DHB-Pokals zu bestehen und damit die vorletzte Hürde auf dem Weg zum Hamburger Final Four zu meistern. „Wir gehen natürlich als Favorit in diese Partie, werden den Gegner aber sehr ernst nehmen", kündigt SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke an.

Diesmal ist er nicht mit nach Sachsen gefahren, er war aber schon einmal mit der SG im 16000-Einwohner-Städtchen Aue. Lange ist es her: Vor 14 Jahren, auch im Achtelfinale des DHB-Pokals, siegte die SG mit 30:23. Die Sachsen sind seit der Wiedervereinigung eine Konstante der Zweitklassigkeit und erlaubten sich nur zwei Lücken. Nach dem Ende der DDR und der Umfirmierung der BSG Wismut in EHV Aue folgte eine Übergangs-Spielzeit 1991/92 in der zweigleisigen Bundesliga. 2011 mussten die Ballwerfer vom Erzgebirge in die 3. Liga absteigen, schafften aber sofort den Wiederaufstieg und bilden nun als Zwölfter das solide Mittelfeld.

Für den SG-Clan bringt die Pokal-Aufgabe die wohl längste Bus-Tour dieser Saison mit sich. Mangels vernünftiger Flugverbindungen entschied sich die SG dazu, die kompletten gut 700 Kilometer auf den Straßen zurückzulegen. Bereits am heutigen Morgen ging es los, am Abend lässt Ljubomir Vranjes am Zielort trainieren. „Die Reise ist so, wie sie ist", sagt der SG-Coach. „Wir bereiten uns mit dem gleichen Rhythmus vor wie vor einem Bundesliga-Spiel."

Aue beschäftigt nicht weniger als fünf Isländer. Trainer Runar Sigtryggsson stammt aus dem Nordatlantik, vier seiner Spieler auch. Dazu gesellen sich aus der geografischen Nachbarschaft Sachsens zwei Tschechen, darunter Torwart Radek Musil, der einst mit Eisenach Bundesliga-Luft schnupperte. Shooting-Star ist aber der 21-jährige Marvin Sommer, der sich, vom Drittligisten Potsdam kommend, blitzschnell zum Dreh- und Angelpunkt im Auer Offensivspiel gemausert hat. In der letzten Serie spielte er noch gegen das Junior-Team der SG, nun geht es für den Rückraum-Akteur gegen die Bundesliga-Vertretung. „Natürlich sind wir der Favorit", erklärt Ljubomir Vranjes. „Aber ich werde bei meiner Mannschaft den gewohnten 120-prozentigen Einsatz einfordern." Alle Mann sind mitgefahren.

Splitter
Live-Ticker. Zum Live-Ticker im DHB-Pokal geht es hier.
Schiedsrichter. Nils Blümel und Jörg Loppaschewski (Berlin).

Von: ki