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11.11.2006 -Champions League: Bilanz doch noch beschmutzt

Im sechsten Spiel die erste Niederlage! In der Schlussphase musste sich die SG Flensburg-Handewitt beim russischen Meister Medwedi Tschechow mit 27:33 (17:18) geschlagen geben. Der erste Gruppenplatz und die Qualifikation für das Achtelfinale, das am Dienstag ab 11 Uhr bei der EHF in Wien ausgelost wird, waren schon im Vorfeld der Partie abgesichert.
Trotz der klaren Konstellation überließ die SG nichts dem Zufall. Marcin Lijewski und Blazenko Lackovic wurde der Kurzurlaub angesichts der angespannten Personalsituation gestrichen. Neben Sören Stryger und Frank von Behren bestiegen weder Michael Knudsen (Auge), noch Kasper Nielsen (Leiste) und Jan Holpert (Hüfte) das Flugzeug nach Russland. Die SG besann sich auf die Dinge, die den „Bären“ schon im Hinspiel nicht schmeckten. Eine 5:1-Abwehr, diesmal mit Torge Johannsen als Spitze, versuchte dem gefährlichen Shooter Alexei Rastvortzev den Wind aus den Segeln zu nehmen, und auch „Russen-Schreck“ Anders Eggert befand sich in der Startaufstellung. Immerhin: Zwei Drei-Tore-Rückstände kompensierte die SG und lag zur Halbzeit nur knapp im Rückstand.
Aber da war noch mehr drin, spürte Trainer Viggo Sigurdsson. Seine Pausenansprache kitzelte die letzte Konzentration aus seinen Jungs. Die 5:1-Deckung elektrisierte kurzfristig Tschechow, blitzschnell zauberten die Gegenstoß-Spezialisten Lars Christiansen, der nun auf der Platte stand, und Torge Johannsen ein 23:19 aus der Hand. Die Stimmung in der vollbesetzten Olimpskiy-Halle stockte, zumal sich Konstantin Igrouplo bei einem Strafwurf vom Europapokal-Novizen Simon Herold irritieren ließ.
Doch auch die Russen zeigten Klasse. Ihre Deckung schloss alle Schleusen, binnen zehn Minuten zogen sie wieder zum 26:26 gleich. In einer hektischen Partie hagelte es nun Zeitstrafen. Kurios: In der 53. Minute kassierten mit Joachim Boldsen und Ljubomir Vranjes beide Spielmacher die dritte Hinausstellung und sahen den roten Karton. In 4:6-Überzahl erwarf sich Tschechow den entscheidenden Vorsprung. Die Olympskiy-Halle feierte letztendlich doch noch den Einzug ins Achtelfinale.

 

Medwedi Tschechow –  SG Flensburg-Handewitt 33:27 (18:17)
Medwedi Tschechow: Kostygov (3 Paraden), Titov (10 Paraden) – Egorov (9/1), Evdokimov (2), V. Ivanov (1), Igropulo (3/3), Rastvortsev (2), Kamanin (2), Kovalev (2), Chipurin (4), Dibirov (5), R. Ivanov (2), Filippow (1)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (12 Paraden), Herold (bei zwei 7m, ab 57.) – Lackovic (4), Eggert (5/4), Jensen (6), Christiansen (2), Vranjes, Johannsen (5), Lijewski (1), Boldsen, Lauritzen (4), Paulsen
Schiedsrichter: Krstic/ Ljubic (Slowenien); Zeitstrafen: 14:16 Minuten (Rastvortsev 4, Evdokimov 4, Chipurin 2, Egorov 2, Kamanin 2 – Vranjes 6, Boldsen 6, Lauritzen 2, Jensen 2); Rote Karten: Boldsen und Vranjes (53.; dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 5/4:5/4 (Igroplo verwirft – Eggert scheitert an Titov); Zuschauer: 3000
Spielfilm: 1:3 (3.), 6:3 (8.), 6:6 (12.), 9:9 (16.), 10:11 (18.), 13:11 (20.), 15:12 (23.), 16:17 (27.) – 18:20 (34.), 19:23 (36.), 20:24 (40.), 25:24 (49.), 26:26 (51.), 29:26 (55.), 30:27 (56.)

 

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13.11.2006 – SG verprügelt und verpfiffen (sh:z; Jan Wrege)
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Von: ki