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Spielanteile gut dosiert

15.04.2018 -DKB Handball-Bundesliga: 34:22 – muntere Mittagsstunde mit der SG

Die SG Flensburg-Handewitt ließ gegen den VfL Gummersbach nichts anbrennen, siegte mit 34:22 (20:10) und verteidigte so ihren zweiten Platz in der DKB Handball-Bundesliga. „Ich bin mit dem Ergebnis wie mit dem Spiel sehr zufrieden“, sagte SG Coach Maik Machulla. „Wir wollten von Anfang an mit der richtigen Konsequenz agieren, um letztendlich auch einigen Spielern ihre Pause zu gönnen.“ VfL-Coach Denis Bahtijarevic gratulierte: „Flensburg spielt den schönsten Handball in Deutschland. Und wenn man wie wir vorne zu viele Chancen vergibt und Bälle verliert, dann läuft man in die perfekte Welle.“

Das erste Tor des Tages, aber gar nicht in der Startaufstellung? Ja, das geht. Die SG erarbeitete sich sofort einen Siebenmeter. Eine Angelegenheit für Kentin Mahé, der von der Bank kam und den Ball sicher versenkte. Auf der anderen Seite löste Kevin Møller Jubel aus, indem er einen Strafwurf von Erik Köpp gekonnt hielt. Der dänische Keeper bot genug Anlass für den Hallen-DJ, sein Torlied zu spielen. Er konnte einer starken 6:0-Defensive vertrauen, in der diesmal der am Donnerstag pausierende Henrik Toft Hansen neben Tobias Karlsson anfing. Erst nach gut acht Minuten glückte Gummersbach der erste Treffer. Die SG antwortete prompt: Marius Steinhauser, diesmal auf dem rechten Flügel, schloss zum 4:1 ab.

Gut drauf: Magnus Rød und Kevin Møller.

Die SG bewegte sich souverän über das Parkett und entfachte mit zunehmender Dauer der ersten Hälfte einen herrlichen Angriffswirbel. Denis Bahtijarevic versuchte diesen zu stoppen, intervenierte nach dem 9:4 mit seiner grüne Karte: Vergeblich! Die Gäste stockten zwar zwischenzeitlich ihr Konto auf, die SG hielt aber mit kontinuierlichem Spiel dagegen. Nach dem 13:8 sorgte eine Fünfer-Serie dann endgültig für klare Verhältnisse. Das 18:8 markierte Jim Gottfridsson, der nun mit Magnus Rød und Simon Jeppsson die Rückraumachse bildete. Auch eine Rotation störte den Spielfluss nicht. Die Zuschauer belohnten diesen tollen Auftritt zur Pause mit stehenden Ovationen. „Die Einstellung in meiner Mannschaft war sehr gut, daran müssen wir anknüpfen“, sagte Maik Machulla.

Für das erste Highlight der zweiten Hälfte sorgte Magnus Rød: Der VfL-Keeper Matthias Puhle hatte einen Wurf mit einer Beinparade bis kurz unter die Hallendecke gelenkt. Dann senkte sich der Ball zurück ins Spielfeld, wo Magnus Rød sich mit gewaltiger Sprungkraft dem begehrten Objekt näherte und schließlich zum 21:11 einwarf. Der Norweger trat wie beflügelt auf, erzielte Tor um Tor. Die Abwehr agierte aber etwas nachlässiger und ließ gerade vom Kreis und aus dem rechten Rückraum zu viel zu. Plötzlich war der VfL auf 25:19 herangerückt.

Marius Steinhauser diesmal auf dem rechten Flügel.

Ernste Gefahr bestand dennoch zu keiner Zeit. Maik Machulla klatschte energisch in seine Hände, forderte wieder mehr Konzentration ein und brachte Jacob Heinl für den Mittelblock. Die SG sorgte schnell wieder für klare Verhältnisse. Ein Ballgewinn, ein Gegenstoß – und Hampus Wanne rannte dem 28:19 entgegen, drehte jubelnd ab und eilte zur Bank, um mit Kentin Mahé zu wechseln. Eine weitere Parade von Kevin Møller und das 30:20 von Simon Jeppsson provozierten die nächsten stehenden Ovationen. Marius Steinhauser war es schließlich vorbehalten, mit einem Doppelschlag den 34:22-Endstand herzustellen. „In der zweiten Hälfte lief es bei uns besser“, erklärte Denis Bahtijarevic. „Ich hatte auf eine Niederlage mit maximal neun Treffern Unterschied gehofft, das klappte bekanntlich nicht.“

Die SG hatte auch die zweite Halbzeit gewonnen – und konnte es sich leisten einige Leistungsträger für Mittwoch zu schonen. „Holger Glandorf und Rasmus Lauge spielten nur 25 Minuten, Lasse Svan überhaupt nicht“, bemerkte Maik Machulla. „Ihre Aufgaben übernahmen andere, es macht derzeit einen Riesenspaß mit dieser Mannschaft zu arbeiten.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke blickte nach vorn: „Gegen Montpellier werden wir um jedes Tor kämpfen müssen. Ich hoffe auf eine proppevolle Halle; denn wir wissen alle, wie wichtig eine gute Ausgangsbasis für das Rückspiel in Frankreich ist.“

Rasmus Lauge: Zeit für Pausen. Fotos: Ki.

 

SG Flensburg-Handewitt – VfL Gummersbach  34:22 (20:10)
SG Flensburg-Handewitt: Møller (23/1 Paraden) – Karlsson, Glandorf (4), Mogensen, Wanne (5), Jeppsson (1), Steinhauser (5), Heinl (1), Toft Hansen (4), Gottfridsson (4), Lauge (2), Mahé (3/3), Rød (5)
VfL Gummersbach: Lichtlein (1 Parade, bis 25., bei einem 7m), Puhle (10 Paraden) – Schroeter (1), von Gruchalla, Becker (2), Baumgärtner (4), Köpp (1), Matic, Zhukov (3), Feuchtmann, Pujol (4), Preuss (4), Sommer (3/1), Timm
Schiedsrichter: vom Dorff/vom Dorff (Kaarst); Zeitstrafen: 2:8 Minuten (Gottfridsson 2 – Schröter 4, Zhukov 2, Preuss 2); Siebenmeter: 3/3:2/1 (Köpp scheitert an Møller); Zuschauer: 5818
Spielverlauf: 3:0 (7.). 4:2 (11.), 5:3 (12.), 7:3 (13.), 9:4 (15.), 11:5 (18.), 12:7 (21.), 13:8 (22.), 18:8 (26.), 20:9 (29.) – 20:11 (31.), 21:12 (33.), 23:12 (35.), 23:15 (36.), 25:16 (38.), 25:19 (42.), 28:19 (48.), 30:20 (49.), 31:22 (56.)

 

Von: ki