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Maik Machulla konnte viel wechseln

12.04.2018 -DKB Handball-Bundesliga: 32:23 – keine Probleme mit Nottruppe

Die SG Flensburg-Handewitt verteidigte ihren zweiten Platz in der DKB Handball-Bundesliga. Sie gewann am Abend beim TBV Lemgo mit 32:23 (16:9). „Mir war es wichtig, dass meine Mannschaft von Anfang an in der Abwehr voll da sein würde – das ist gelungen“, lobte SG Trainer Maik Machulla. „Wir haben ein richtig gutes Gefühl in der Mannschaft. Das stimmt mich zuversichtlich für die nächsten Aufgaben.“

Der TBV musste auf den verletzten Defensivstrategen Fabian van Olphen verzichten, setzte dennoch auf eine normale 6:0-Abwehr – mit anderen Akteuren versteht sich. Die SG startete nach der Länderspiel-Pause leicht unrhythmisch: erst ein Ballverlust, dann eine vergebene Großchance. Die unmittelbare Anfangsphase war aber zum Glück schnell abgehakt. Basis dafür war einmal mehr die eigene Deckung, in der diesmal Anders Zachariassen neben Tobias Karlsson praktizierte. Im Kasten hatte Mattias Andersson gleich die ersten Erfolgserlebnisse. Die Gegenstöße flutschten. Mit einem Doppelschlag besorgte Hampus Wanne das 2:5.

Die notgedrungen verjüngte TBV-Truppe tat sich äußerst schwer im Positionsangriff. Oft spritzte ein SG Akteur in die Passwege, oder ein Wurf blieb am Block hängen. TBV-Coach Florian Kehrmann versuchte es mit sieben Feldspielern, musste aber schnell zwei Missgeschicke registrieren. Die SG lag plötzlich mit 7:13 vorn. Die Gäste haderten dennoch mit der Chancen-Verwertung. Peter Johannesson, ein Schwede, 15 Jahre jünger als der SG Schlussmann, nervte die SG Schützen allein im ersten Durchgang zwölf Mal. Darunter befanden sich mehrere Doppelparaden und ein Siebenmeter. Kurzfristig hoffte die Lipperlandhalle auf eine Aufholjagd. Die zarthafte Aufbruchsstimmung stoppte Lasse Svan mit einem ebenso frechen wie eleganten Heber. Als der eingewechselte Jim Gottfridsson einen Ball eroberte und energisch durmarschierte, war ein Sieben-Tore-Polster hergestellt.

Thomas Mogensen setzt sich durch. Fotos: Anderson-Jensen

Die SG kehrte konzentriert aus der Kabine  zurück. Lemgo prallte weiterhin an der 6:0-Abwehr ab. Die SG schaltete schnell um, und Anders Zachariassen erhöhte auf 9:18. Rasmus Lauge mit Urgewalt machte die 20 voll. Längst bewegte sich die SG auf souveränen Pfaden. Maik Machulla wechselte nun auch diejenigen ein, die bis dahin kaum oder gar nicht zum Einsatz gekommen waren. Kentin Mahé durfte auf Linksaußen, Marius Steinhauser auf Rechtsaußen und Jacob Heinl am Kreis ran. Simon Jeppsson und Magnus Rød agierten auf den Halbpositionen. „Ich wollte alle bringen und auch etwas Jugend forscht“, erklärte Maik Machulla.

Den Spielfluss störten die vielen Umstellungen kaum. Anders Zachariassen markierte das 15:25. Dann zeigten Magnus Rød und Simon Jeppsson ihre Wurfkraft. Da hatten die Westfalen, die nun zahlreiche A-Jugendliche aufboten, längst keine Chance mehr. Sie ernteten aber Applaus für ihren couragierten Auftritt und hielten die Niederlage in Grenzen. „Eine solche Unterstützung hat es zu meiner aktiven Zeit bei so einer klaren Niederlage nicht gegeben“, staunte TBV-Coach Florian Kehrmann im Sky-Interview. „Daran kann man erkennen, was wir in den letzten Monaten aufgebaut haben.“

Freie Bahn für Anders Zachariassen.

TBV Lemgo SG Flensburg-Handewitt    23:32 (9:16)
TBV Lemgo: Wyszomirski (2 Paraden, ab 44.), Johannesson (14/1 Paraden) – Kogut (2), Guardiola, Ebner (1), Hornke (3/3), Suton (7), Bartok (1), Zieker (1), Hangstein, Hubscher (2), Zerbe (2), Engelhardt (4), Rose
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (11 Paraden), Møller (bei einem 7m) – Karlsson, Glandorf (4), Mogensen (2), Svan (2), Wanne (5), Jeppsson (1), Steinhauser, Heinl, Zachariassen (6), Gottfridsson (2), Lauge (4), Mahé (4/1), Rød (2)
Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic (Berlin); Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Guardiola 2, Hangstein 2 – Wanne 2, Zachariassen 2); Siebenmeter: 3/3:3/1 (Mahe scheitert an Johannesson und trifft Pfosten); Zuschauer: 3595
Spielverlauf: 1:0 (1.), 2:1 (4.), 2:5 (8.), 3:7 (13.), 5:8 (16.), 6:9 (17.), 7:10 (19.), 7:13 (22.), 9:13 (26.) – 9:18 (33.), 11:19 (35.), 12:21 (37.), 14:21 (39.), 15:22 (41.), 15:25 (44.), 17:26 (47.), 18:28 (48.), 20:28 (52.), 20:31 (55.), 22:31 (58.)

 

Von: ki