Stripes
Stripes
Archiv

Das Buch der SG Fans

26.09.2016 -Tipp: „Das sind die Fans und ihre Geschichten“

Fans feiern, machen Stimmung, stehen hinter ihrer Mannschaft in guten wie in schlechten Tagen. Und sie können von ihren Erlebnissen auch erzählen. Das beweisen etliche Anhänger der SG Flensburg-Handewitt im neuen Buch „Das sind die Fans und ihre Geschichten“.

Mit der Neuerscheinung ist die SG Flensburg-Handewitt der zweite Handball-Verein, dem ein solcher Sammelband gewidmet ist. Ein gutes halbes Jahr früher waren Fan-Erzählungen über Frisch Auf Göppingen auf dem Markt. Und damit war praktisch die Entstehung des Nord-Gegenstücks vorgezeichnet. Denn bekanntlich pflegen die Fans der „Hölle Süd“ und der „Hölle Nord“ seit Längerem eine Freundschaft. Und der Zufall wollte es, dass die Göppinger Veröffentlichung genau dann präsentiert wurde, als die SG Flensburg-Handewitt in der EWS-Arena aufkreuzte.

Oliver Sihler führte beim Schwaben-Werk die Regie und hatte auch zwei Nordlichter um einen Beitrag gebeten. Mit Feuer und Flamme stiegen Sven Anker und Michael Treckmann, seit vielen Jahren treue SG Fans, ein und hatten unabhängig voneinander die Idee: „So ein Buch müsste es auch über die SG geben!“ Als die beiden Initiatoren von ihrem identischen Geistesblitz erfuhren, hatte Sven Anker schon den Draht zum Eysoldt Verlag am Glühen und stellte sich als Herausgeber zur Verfügung. Michael Treckmann half bei der Autorensuche, was kein leichtes Unterfangen war. Denn nicht für jeden ist Schreiben ein Vergnügen.

Der Aufwand lohnte sich: 32 Autoren konnten letztendlich begeistert werden. Es entstand eine Textsammlung, die sich über die gesamte Geschichte der SG erstreckt. Da ist die Rede von den Geräteschuppen, in denen Jugendliche bei den Heimspielen der früheren SG Weiche-Handewitt saßen. Von der heute nicht mehr vorstellbaren Enge in der Wikinghalle. Von Auf- und Abstiegen. Von Reisen durch Europa. Und mehrmals schrieben Fans über den großartigen Triumph von Köln. „Zuerst hatte ich ein Schock angesichts der vermeintlichen Wiederholungen“, schmunzelt Michael Treckmann. „Beim Lesen merkte ich dann: Ort und Happyend waren identisch, die Herangehensweise in allen Fällen aber völlig verschieden.“
Die Verkaufszahlen sind längst in dreistellige Dimensionen vorgestoßen. Auch SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke hatte das neue Buch schon in seinen Händen. „Tolle Sache, was aus der Mitte der Fans kommt“, lobt er. „Schöne Erlebnisse und bleibende Erinnerungen – da steckt viel Leidenschaft drin.“

Sven Anker selbst gefällt die Bandbreite der Beteiligten. „Jeder hat seine Sichtweise niedergeschrieben“, betont er. „Bei einigen wurde es emotional, andere verfassten ihren Beitrag professionell, und ein paar prominente Autoren haben wir auch dabei.“ Zum Beispiel Jacob Heinl. Der Kreisläufer schildert in seinen eigenen Worten seinen Weg von der Zuschauer-Tribüne auf das Spielfeld. Jan Fegter, zur Jahrtausendwende SG Kapitän, heute Club100-Geschäftsführer, brachte seine Erinnerungen an den EHF-Cup-Erfolg von 1997 zu Papier. „Als wir von der Exe bergab in Richtung Deutsches Haus fuhren, sahen wir schon von Weitem den aus allen Nähten platzenden Berliner Platz“, steht auf Seite 49. Da wird eine 20 Jahre alte Siegesparty wieder zum hautnahen Erlebnis.

Auch Michael „Holzi“ Holst erhielt eine Anfrage vom Projekt-Duo und sagte spontan zu. „Ich musste gar nicht überlegen“, erklärt er. „Es ist für mich eine Ehre, dass die Fans mich als Hallensprecher der Hölle Nord ansehen.“ In seinem Text geht er darauf ein, wie er 2002 in die Moderation bei den Heimspielen einstieg und auch mit kritischen Stimmen umgehen musste.

Viele erzählen, wie ihr Enthusiasmus für die SG entstand. Bei Sven Anker war es so: Als Kind interessierte er sich nur für Fußball. Dann überzeugte ihn 1995 sein Bruder davon, mit ihm das erste Europapokalspiel der SG anzusehen. Der SG Virus hatte sofort zugeschlagen. Kurzum: Es ist ein schönes Werk entstanden, das sich an Fans und Sympathisanten der SG richtet. Pure Nostalgie mit vielen Fundstücken aus über 30 Jahren SG Geschichte!

Von: ki