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Interview der Woche

09.05.2017 -Holger Glandorf: Jetzt ist Geduld gefragt!

Beim Auswärtsspiel in der DKB Handball-Bundesliga gegen den DHfK Leipzig kam es vor zehn Tagen zur Hiobsbotschaft für die SG Flensburg-Handewitt. Bei einer Angriffsaktion in der ersten Halbzeit verletzte sich SG Rückraumspieler Holger Glandorf schwer an der Wurfhand. Die erste Diagnose vor Ort lautete Daumenbruch. In den vergangenen Tagen durchlief der 34-jährige Familienvater einige Hochs und Tiefs. Wie es ihm heute geht und wie die kommenden Wochen für ihn aussehen werden, verrät das folgende Interview.

Holger, du hast dich beim Auswärtsspiel in der DKB Handball-Bundesliga am Daumen verletzt. Was ist genau passiert?
Holger Glandorf: Das ist bei einer Szene passiert, die sehr oft in einem Spiel vorkommt. Beim Wurf aufs Tor bin ich mit meiner Hand gegen meinen blockenden Gegenspieler geprallt. Dabei müssen wir uns so unglücklich getroffen haben, dass ich mir meinen Daumen mehrfach gebrochen habe. Ich bin dann auch sofort runter von der Spielfläche und habe gleich gemerkt, dass ich den Daumen nicht gut bewegen kann. Vor Ort in Leipzig bin ich von unserer Physiotherapeutin Jana Kräber erst versorgt worden und gemeinsam mit der Mannschaft im Mannschaftsbus am selben Abend nach Hause gefahren. Mir war eigentlich ziemlich schnell bewusst, dass etwas kaputt ist. Aber man hofft natürlich, dass es nicht so schlimm ist.

Was hast du seitdem erlebt und wie geht es dir heute?
Holger Glandorf: Direkt am Folgetag sind Untersuchungen in der Diako Flensburg gelaufen und mein Verdacht einer Verletzung hat sich dann schnell bestätigt. Aufgrund der Komplexität der Verletzung und durch die Beratung mit unseren Mannschaftsärzten Dr. Lange und Dr. Ahnsel sind wir zusammen zu dem Schluss gekommen, den Daumen von Prof. Dr. Prommersberger in der Handchirurgie in Bad Neustadt/Saale operieren zu lassen. Diese OP ist dann am letzten Donnerstag gut verlaufen. Ich konnte zwei Tage später das Krankenhaus wieder verlassen. Mir geht es gut und habe bis jetzt keine Probleme.
Gerade in dieser Zeit habe ich über verschiedene Kanäle eine großartige Unterstützung erfahren, dafür möchte ich mich auf diesem Weg herzlich bedanken. Sowohl die Genesungswünsche aus der Region Flensburg/Handewitt, als auch aus dem In- und Ausland haben mich sehr gefreut.
Nach dieser turbulenten letzten Woche genieße ich jetzt erst einmal die Zeit mit meiner Familie. Aber spätestens am Sonntag beim Heimspiel gegen Lemgo hat der Handball mich wieder. Ich versuche dann, meine Mannschaft tatkräftig zu unterstützen.

Gibt es bereits Prognosen für den weiteren Heilungsverlauf? Wann können wir dich zurück auf dem Spielfeld erwarten?
Holger Glandorf: So kurz nach der Operation eine Prognose abzugeben, wann ich wieder spielen kann, ist schwer, das hängt natürlich vom Heilungsprozess ab. Für die nächsten sechs bis acht Wochen ist mein Daumen ruhig gestellt, danach werden neue Untersuchungen anstehen. Vielleicht kann man dann mehr sagen. Auf jeden Fall ist jetzt Geduld gefragt, damit die Brüche vernünftig heilen können.

Wie sehr schmerzt dich der Gedanke, dass du deiner Mannschaft nun leider nicht mehr aktiv im Kampf um die Deutsche Meisterschaft helfen kannst?
Holger Glandorf: Natürlich ist es für mich sehr schwer, der Mannschaft nicht mehr aktiv auf dem Spielfeld helfen zu können. Sowohl letzte als auch diese Saison habe ich bis jetzt jedes Spiel bestritten. Da ist so ein plötzliches Ende nicht einfach. Aber Verletzungen gehören zu unserer Sportart dazu, deshalb verschwende ich da keine Gedanken mehr daran. Das kostet nur Kraft, und ich kann es sowieso nicht mehr ändern. Ich schaue nach vorne und versuche, der Mannschaft auf anderen Wegen zu helfen.
Deshalb hoffe ich auch, dass unsere Fans weiterhin der Mannschaft zur Seite stehen und sie tatkräftig anfeuern. Wir haben noch ein großes Ziel, das wir nur mit den Fans zusammen erreichen können.

Von: sg