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Heißer Fight in Nürnberg

21.05.2017 -DKB Handball-Bundesliga: 26:18 – das Spitzenspiel kann kommen

Die SG Flensburg-Handewitt hat die schwere Auswärtsaufgabe beim HC Erlangen gelöst und bleibt nach dem 26:18 (12:10)-Erfolg Tabellenführer der DKB Handball-Bundesliga. Damit ist sie gerüstet für das absolute Spitzenspiel am kommenden Sonntag um 15 Uhr gegen die Rhein-Neckar Löwen. „Der Schlüssel zum Erfolg befand sich heute in unserer Hintermannschaft“, meinte Co-Trainer Maik Machulla. „Mattias Andersson hat fantastisch gehalten, und unsere 6:0-Abwehr hatte bis auf minimale Probleme im ersten Durchgang sehr konsequent und konstant gearbeitet.“

Bis zum Happyend mussten die Nordlichter einen heißen Kampf überstehen. Und das im doppelten Sinne: Zum einen war es in der Nürnberger Arena sehr warm, zum anderen verlangte der HC Erlangen der SG lange Zeit alles ab. Nach einem etwas zerfahrenen Auftakt mit Fehlpässen und Fehlwürfen auf beiden Seiten waren es die Gäste, die als erste auf Touren kamen. Rasmus Lauge und Thomas Mogensen kurbelten den Angriff an und trafen auch selbst. Torwart Mattias Andersson startete gut. Eine seiner Paraden verwandelten seine Vorderleute in eine zweite Welle, die Henrik Toft Hansen zum 3:6 abschloss.

Die SG Fans schnupperten „Höhenluft“.

Nach einer Viertelstunde stand es 5:8. Dann eine Phase, in der nur wenig klappte und sieben Minuten auf den nächsten Treffer gewartet werden musste. Mit einem 4:0-Lauf drehte Erlangen das Blatt. SG Coach Ljubomir Vranjes zückte seine grüne Karte, warf Jim Gottfridsson und Jacob Heinl ins Rennen. Johan Jakobsson glich aus, musste aber auch einen Schlag einstecken. Für einige Minuten half Mark Bult im rechten Rückraum aus. „Johan hätte sofort weiterspielen können“, stellte Maik Machulla später klar. „Aber wir wollten die Belastungen ohnehin verteilen.“ Kentin Mahé mischte nun ebenfalls mit und erzielte sogleich das 9:10. Die Partie blieb intensiv, die SG setzte unmittelbar vor der Pause die Akzente. Während Mattias Andersson einen Strafwurf parierte, brach Jim Gottfridsson durch die HCE-Defensive und besorgte einen Zwei-Tore-Vorsprung.

Der kleine Vorteil wirkte zu Beginn der zweiten Hälfte wie ein psychologischer Rückenwind. Henrik Toft Hansen eröffnete mit Gefühl den Reigen. Rasmus Lauge erhöhte auf 10:14. Das Rückraumass gestaltete nun wieder gemeinsam mit Thomas Mogensen die Offensive. Der Dauerbrenner mit der Nummer zehn bejubelte mit einem Doppelschlag das 12:17. Ganz klar: Die SG nahm Kurs auf die zwei Punkte. „Vorne haben alle ihre Aufgaben erfüllt“, beobachte Maik Machulla das Geschehen immer entspannter.

Maik Machulla sah eine gute Leistung der SG.

Nach dem 14:19 nahm der HCE ein Team-Timeout und wechselte die Keeper. Die SG Fans eroberten derweil die akustische Dominanz. Und auf dem Spielfeld setzte die Mannschaft den nächsten Paukenschlag. Der nimmermüde Thomas Mogensen bediente Johan Jakobsson, der mit einem humorlosen Abschluss die Führung weiter ausbaute. Zwei Zeitstrafen in kurzer Folge ließen noch einmal bedrohliche Wolken aufziehen, doch die SG löste diese Situation sehr clever. Sehr konsequent agierte weiterhin die 6:0-Abwehr, die den Hausherren nur wenig Raum zur Entfaltung gab. „Tobias Karlsson als Kapitän hat die Deckung sehr gut zusammengehalten“, lobte Maik Machulla. Auch Mattias Andersson hielt sein Niveau und bediente mit einem weiten Abwurf Lasse Svan. Mit dem 17:24 war alles entschieden.

Jim Gottfridsson zum 10:12. Fotos: Haar (3), Anderson-Jensen (1)

 

HC Erlangen – SG Flensburg-Handewitt 18:26 (10:12)
HC Erlangen: Huhnstock (4 Paraden, ab 36.), Katsigiannis (3 Paraden) – Theilinger (3), J. Link (1), Herbst (2), Haaß, Stranovsky (5/1), Horak (4), N. Link (2), Thümmler (1)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (18/2 Paraden) – Karlsson, Eggert (2/2), Mogensen (4), Svan (4), Djordjic, Jakobsson (3), Heinl, Toft Hansen (3), Gottfridsson (1), Lauge (7/3), Bult, Mahé (2)
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (N. Link 4, Horak 2 – Karlsson 2, Heinl 2, Mogensen 2, Svan 2); Siebenmeter: 3/1:6/5 (Andersson hält zwei Mal gegen Stranovsky – Eggert wirft vorbei); Zuschauer: 7234
Spielverlauf: 0:1 (3.), 1:3 (6.), 3:4 (8.), 3:6 (13.), 4:7 (15.), 5:8 (16.), 9:8 (22.), 9:10 (26.), 10:10 (27.) – 10:14 (33.), 11:16 (36.), 13:17 (38.), 14:18 (40.), 14:20 (43.), 15:20 (46.), 15:21 (51.), 17:22 (53.), 17:24 (55.), 18:24 (55.)

 

Von: ki