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Um die Weltkrone des Vereinshandballs

04.09.2014 -IHF Super Globe: SG reist am Freitag nach Katar

Das „Wunder von Köln", der Triumph in der VELUX EHF Champions League, ist ohnehin schon ein besonders schillerndes Kapitel in der Chronik der SG Flensburg-Handewitt. Nun gibt es auch noch einen schönen Nachschlag: Vom 7. bis zum 12. September nimmt die SG erstmals am IHF Super Globe in Katar teil.

Zum fünften Mal seit 2010 treffen sich in der katarischen Hauptstadt Doha acht Teams von fünf Kontinenten. Das verspricht einen sportlich interessanten Vergleich der unterschiedlichen Handball-Philosophien. „Dieses Turnier bringt eine Erweiterung des Horizonts", glaubt SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Wann trifft man in Katar schon mal auf Klubs aus Australien, Südamerika oder Afrika?" Auch ökonomisch ist der Flug auf die Arabische Halbinsel lukrativ. Insgesamt wird ein Preisgeld von 750.000 US-Dollar ausgeschüttet, wovon allein der Sieger 400.000 US-Dollar einstreicht. Im letzten Jahr kassierte diese Summe der FC Barcelona, der im Endspiel den HSV Hamburg schlug. Die Katalanen dürfen damit als Titelverteidiger erneut starten und wurden für die Gruppe B gesetzt.

Die Gruppe A führt die SG an – quasi als Europa-Vertreter. Sie trifft auf gleich zwei Teams aus dem Katar. El Jaish ist als Asienmeister qualifiziert, Al Ahli erhielt eine Wild-Card, um das Lokalkolorit zu erhöhen. Dazu gesellen sich die Brasilianer vom HC Taubate. In der anderen Staffel tummeln sich neben dem FC Barcelona die Tunesier von Espérance Sportive de Tunis, die Australier von der Sydney University und Ausrichter Al Sadd aus Katar. „Das wird eine spannende Aufgabe", glaubt SG Coach Ljubomir Vranjes. „Es ist eine besondere Erfahrung, gegen nicht-europäische Mannschaften zu spielen." Viel weiß er nicht über die drei Kontrahenten. Der Vorjahres-Dritte Al-Jaish hat sich mit Goran Stojanovic verstärkt, der zuletzt das Tor der Rhein-Neckar Löwen hütete. El-Ahly machte beim prestigeträchtigen Handball-Cup von Katar eine Erfahrung, die der SG seit dem Barcelona-Thriller bestens bekannt ist: ein Sieg im Siebenmeterwerfen. HC Tabaute rückt mit einer Reihe brasilianischer Nationalspieler an, darunter der starke Schlussmann Maik Santos.

Die neue Al-Gharaffa Arena. Fotos: Björn Pazen.

In der Vorrunde muss jedes Team drei Spiele bestreiten und ist täglich im Einsatz. Vor dem Halbfinale am 11. September wird ein Ruhetag eingelegt. Wenn alles normal läuft, steht der Gewinner am 12. September gegen 20.45 Uhr mitteleuropäischer Zeit fest. Angesichts des engen Zeitplans hat Ljubomir Vranjes also genug Gelegenheit, um das Team unter Wettkampf-Bedingungen noch besser einzuspielen. SG-Linkshänder Holger Glandorf freut sich auf den Wüsten-Trip: „Für uns Spieler ist es trotz der zusätzlichen Belastung und Anstrengung eine schöne Reise und eine tolle Abwechslung vom Bundesliga-Alltag."

Der IHF Super Globe ist diesmal ein Testlauf für die Weltmeisterschaft, die im kommenden Januar im Scheichtum stattfinden wird und den Handball-Globus begeistern soll. Im Gegensatz zur WM, die in mehreren Hallen ausgetragen wird, kennt der IHF Super Globe nur einen Schauplatz: die nagelneue Al-Gharaffa Arena. „Katar ist startklar für die Weltmeisterschaft und natürlich auch für den IHF Super Globe", ist sich IHF-Präsident Dr. Hassan Moustafa sicher. „Das haben in den letzten Monaten mehrere Inspektionen seitens der IHF signalisiert." In Norddeutschland muss man nicht in die Röhre schauen. Laut IHF soll über die Homepage www.ihf.info ein Live-Stream eingerichtet werden, zudem wird ein Live-Ticker von den Spielen garantiert. 

Von: ki