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SG siegt in Gummersbach

12.04.2015 -DKB Handball-Bundesliga: 32:24 – wichtiger Schritt gen Platz drei

Die SG Flensburg-Handewitt siegte beim VfL Gummersbach mit 32:24 (15:13) und festigte damit ihren dritten Rang in der DKB Handball-Bundesliga. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Erfolg; denn man darf nicht vergessen, dass wir bereits unser Pflichtspiel Nummer 51 bestritten“, meinte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Wir haben 60 Minuten lang Druck machen können.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: „Mich hat es gefreut, dass die Mannschaft ihre Lockerheit und ihren Spaß wiedergefunden hat. Die spielfreie Woche hat den Spielern gut getan.“

Gerade mal eine Minute war gespielt, da durfte die Schwalbe-Arena bereits das erste Kabinettstückchen bewundern: Anders Eggert düpierte bei einem Siebenmeter den großen VfL-Keeper Carsten Lichtlein mit einem Heber. Ungewohnt agierte die Abwehr: Thomas Mogensen und Drasko Nenadic deckten auf den Halbpositionen, Ahmed Elahmar und Tobias Karlsson tauschten zwischen Offensive und Defensive. Der VfL operierte selbst mit einem offensiven Verband und führte bis zum 4:3. „Jugend forscht“, hieß es auf Linksaußen. Hampus Wanne fing dort an, erzielte den 4:4-Ausgleich, während seiner junges Pendant auf dem anderen Flügel, Bogdan Radivojevic, wegen eines grippalen Effekts zu Hause bleiben musste.

Anders Eggert: der Heber-König von Gummersbach.

Gut in die Partie fand Drasko Nenadic, der eine Konter abschloss und dann vom Kreis auf 5:8 erhöhte. In dieser Phase hatte die SG das Geschehen im Griff und antwortete auf Gummersbacher Treffer stets mit einer effektiven schnellen Mitte. Jim Gottfridsson und Lars Kaufmann tauchten auf dem Spielfeld auf. Die Gastgeber tauschten die Torhüter. Matthias Puhle ließ gleich mit ein paar Paraden aufhorchen. Beim 8:10 allerdings Doppel-Pech: Drasko Nenadic traf den Pfosten, Hampus Wanne im Nachwurf nur die Latte.
Auf der Gegenseite parierte Mattias Andersson einen Siebenmeter von Raul Santos, und auch zwei Konter der Gummersbacher versandeten. Lars Kaufmann und Ahmed Elahmar erzielten in dieser Phase wichtige Treffer, sodass der Gast einen Zwei-Tore-Vorsprung mit in die Kabine nahm. Die Zuschauer in der ausverkauften Schwalbe-Arena waren dennoch zufrieden. „Wir haben uns wesentlich besser präsentiert als vor einigen Wochen beim Pokalspiel“, lobte VfL-Manager Frank Flatten. „Gerade in der ersten Hälfte hat die Mannschaft an ihrer Leistungsgrenze gekratzt.“

Drasko Nenadic konterte. Fotos: Ki.

Nach dem Seitenwechsel prallte gleich der erste VfL-Angriff an der SG Deckung ab, Lasse Svan erhöhte über den rechten Flügel auf 13:16. Gummersbach war aber keineswegs geschlagen. Nach schnellen Toren prickelte es wieder in der Schwalbe-Arena vor Spannung. Beim 17:18 lag gar der Ausgleich in der Luft. Doch Mattias Andersson war zur Stelle, ebenso kurz darauf bei einem Strafwurf von Raul Santos. Zwischenzeitlich hatte Lasse Svan – gewohnt zuverlässig – erhöht. Nun war es Lars Kaufmann vorbehalten, mit einem energischen Antritt auf 17:2o zu erhöhen. Urplötzlich befürchtete die Schwalbe-Arena eine Vorentscheidung. Doch Handball kann so schnell gehen: Zwei Ballverluste binnen 25 Sekunden sorgten für ein Gegenstoß-Doppelschlag und ein zusätzliches Frühlingserwachen im sonnigen Oberbergischen. „Mit unserer Abwehr war ich sehr zufrieden, mit unserem Angriff weitgehend“, urteilte Ljubomir Vranjes. „Mit einigen Fehlern in der zweiten Hälfte haben wir den Gegner doch etwas aufgebaut.“

Effizient: Lasse Svan.

Ihren Doppelpatzer verdaute die SG in der Manier eines Klasse-Teams. Sie blieb cool, arbeitete vor allem im 6:0-Verband zuverlässig – auch in einer dezimierten Formation bei Unterzahl. „Leider haben wir eine Überzahl mit 0:2 verloren – das war ein erster Knackpunkt“, ärgerte sich VfL-Coach Emir Kurtagic. „Dann folgten weitere einfache Fehler, die man sich gegen ein Team wie die SG nicht erlauben darf. Deshalb bin ich enttäuscht, da ein noch besseres Abschneiden möglich gewesen wäre.“ Der VfL blieb satte zehn Minuten ohne Treffer – da machte die SG mit einem 6:0-Lauf den Sack zu. „Die Abwehr und einige Paraden von Mattias Andersson haben für Sicherheit gesorgt“, freute sich Ljubomir Vranjes. Und am Ende war sogar wieder Zeit für ein Kabinettstückchen: Anders Eggert war nochmals von der Siebenmeter-Linie mit einem Heber erfolgreich.

Nach dem Abpfiff: Zufriedenheit bei der SG.

 

VfL Gummersbach – SG Flensburg-Handewitt 24:32 (13:15)
VfL Gummersbach: Lichtlein (7 Paraden), Puhle (5 Paraden, 17.-43.) – Santos (6/1), von Gruchalla (3/1), Schröder (2), Becker (2), Ernst (3), Kühn (1), Persson (4), Jonsson (2), Larsson (1)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (13/2 Paraden) – Karlsson, Nenadic (3), Eggert (7/3), Mogensen (5), Svan (5), Wanne (1), Kaufmann (2), Zachariassen (5), Gottfridsson, Elahmar (4)
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Metzingen); Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Jonsson 2 – Karlsson 2, Zachariassen 2, Gottfridsson 2); Siebenmeter: 4/2:4/3 (Santos scheitert zwei Mal an Andersson– Eggert wirft über das Tor); Zuschauer: 4132 (ausverkauft)
Spielverlauf: 0:1 (1.),2:1 (3.), 3:2 (4.), 4:3 (6.), 4:5 (6.), 5:5 (11.), 5:8 (14.), 6:9 (15.), 7:10 (16.), 9:10 (22.), 10:12 (25.), 12:13 (28.), 13:14 (29.) – 13:16 (32.), 15:16 (35.), 16:17 (36.), 17:18 (37.), 17:21 (43.), 20:21 (45.), 20:27 (54.), 21:29 (57.), 22:30 (58.), 24:31 (60.)      

 

Von: ki