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Sicherer Auftakt

23.08.2014 -DKB Handball-Bundesliga: 29:23 – ein Anfang ist gemacht

Die SG Flensburg-Handewitt ist mit einem Sieg in die neue Saison der DKB Handball-Bundesliga gestartet. Am Abend schlug sie die TSG Ludwigshafen-Friesenheim mit 29:23 (13:8). „Das war ja wirklich ein Spiel, in dem es auf und ab ging“, analysierte SG Coach Ljubomir Vranjes. „Mit den Punkten bin ich zufrieden. Und positiv erwähnen möchte ich Lars Kaufmann.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: „Die Mannschaft ist auf einem guten Weg. Und auch die Stimmung war wirklich gut. So viele Zuschauer im August hatten wir – so glaube ich – noch nie.“

Die Fans hatten sich wieder etwas einfallen lassen. Eine große Werner-Figur und eine riesige Europa-Karte zeigten sich auf der Nordtribüne. „Wir sind König“, stand auf einem roten Transparent. Nach dieser majestätischen Choreographie hatten es die Handballer schwer, entsprechende Antworten folgen zu lassen. Zum Saison-Start stotterte der Motor noch. Anders Eggert von der Siebenmeter-Linie und Holger Glandorf sowie Lasse Svan per Gegenstoß zauberten zwar drei Treffer binnen einer Minute aufs Parkett, dann dauerte es aber auch 13 Minuten bis zum nächsten Feldtor.

Thomas Mogensen ackerte viel. Fotos: Ki.

Das größte Problem: die Chancen-Verwertung. Friesenheims Keeper Kevin Klier parierte in den ersten zwölf Minuten nicht weniger als ein Dutzend Würfe. „Das waren schon verdammt viele Paraden“, bemerkte Ljubomir Vranjes zunächst mit humorvollem Unterton, um dann klarzustellen: „Mit unserer Abschluss-Quote können wir wirklich nicht zufrieden sein.“ Gäste-Trainer Thomas König lobte: „Wir hatten einen Riesen-Rückhalt im Tor. Als es 6:6 stand, spürte man schon eine Nervosität bei Flensburg.“ Zwei Strafwürfe von Anders Eggert und eine gute Leistung der 6:0-Abwehr, in der Tobias Karlsson und Jacob Heinl zentral deckten, verhinderten, dass die SG in Rückstand geriet.

Nach 17 Minuten betrat Lars Kaufmann, der am Mittwoch Vater einer Tochter geworden war, das Spielfeld. Er feierte einen guten Einstand und brachte die SG mit einem Doppelschlag auf 9:7 nach vorne. Das Pendel schlug nun eindeutig zugunsten der SG aus. Kevin Klier bekam weniger Gelegenheit, sich auszuzeichnen, während SG Keeper Mattias Andersson in der Paraden-Statistik aufholte. Gut in die Partie kam auch Anders Zachariassen. Zunächst stibitzte er in der Deckung einen Ball, dann tankte er sich vorne durch und markierte den 13:8-Pausenstand.

Lars Kaufmann hatte einen Lauf. Fotos: Ki

Nach der Pause wollte sich die SG das Heft nicht aus der Hand nehmen lassen. Besonders entschlossen kehrte Lasse Svan aus der Kabine zurück. Drei Treffer in den ersten fünf Minuten – der Rechtsaußen war fast im Alleingang dafür verantwortlich, dass die SG auf 17:11 davonzog. Zwar gab es immer noch ein paar Fehler, insgesamt trat die SG nun wesentlich souveräner auf. Aber auch die Friesenheimer enttäuschten nicht. „Wir haben gekämpft und einige Dinge haben gut geklappt“, sagte Thomas König. „Insgesamt war es eine Niederlage, die nicht weh tat.“

Drasko Nenadic sprang aus zehn Metern ab und hämmerte den Ball zum 21:13 in die Maschen. Nach Zeitstrafen gegen Jacob Heinl und Thomas Mogensen stand die SG plötzlich mit zwei Mann weniger auf der Platte. Ein Fall für Lars Kaufmann, der sich ein Herz fasste und das 22:15 markierte. Es sollte nichts mehr anbrennen. Ljubomir Vranjes nutzte die volle Klaviatur seines Kaders und wechselte auf den Außenpositionen. Für den Auftakt-Sieg kam der Lohn in den letzten Sekunden von den Rängen: stehende Ovationen. Viele Kissen vom neuen Hauptsponsor „Dänisches Bettenlager“ und ein überraschendes Ergebnis aus Lemgo nährten die Stimmung zusätzlich. „Über unser nächstes Spiel in Kiel muss ich gar keine Worte verlieren“, schloss Dierk Schmäschke. „Das wird wie immer ein echtes Highlight.“

Kissen vom „Dänisches Bettenlager“.

SG Flensburg-Handewitt – TSG Friesenheim 29:23 (13:8) 
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (16 Paraden), Møller (bei einem 7m) – Karlsson, Nenadic (1), Eggert (8/5), Glandorf (1), Mogensen (3), Svan (5), Wanne (1), Kaufmann (6), Jakobsson, Heinl (1), Zachariassen (1), Radivojevic (2)
TSG Friesenheim: Klier (16 Paraden), Bender (bei einem 7m) – Grimm (6/5), Kogut (1), Dietrich (1), Lex, Just (4), Tesch (1), Bauer, Büdel (3), Schmidt (1), Kossler, Criciotoiu (4), Hauk (2)
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin); Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Nenadic 2, Mogensen 2, Heinl 2, Zachariassen 2 – Kogut 4); Siebenmeter: 5/5:5/5; Zuschauer: 5567
Spielverlauf: 0:1 (2.), 3:1 (4.), 4:1 (8.), 4:4 (13.), 6:5 (17.), 7:7 (22.), 9:8 (23.), 13:8 (28.) –  14:8 (31.), 16:9 (34.), 16:11 (35.), 18:11 (36.), 18:13 (39.), 21:13 (44.), 21:15 (46.), 22:16 (47.), 24:16 (50.), 26:17 (52.), 27:18 (53.), 28:19 (56.), 28:22 (58.), 29:22 (59.)


Von: ki