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GWD Minden bezwungen

05.04.2015 -DKB Handball-Bundesliga: 27:24 – der Kampfgeist war eine Trumpfkarte

Die SG Flensburg-Handewitt schlug am Ostersonntag GWD Minden mit 27:24 (13:11) und festigte damit ihren dritten Rang in der DKB Handball-Bundesliga. „Minden hat es uns sehr schwer gemacht und ist in der derzeitigen Form kein Gegner, den man mit zehn Toren schlägt“, meinte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Sehr zufrieden bin ich mit der Aggressivität in unserer Abwehr – da wollen wir hin.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke bedankte sich beim Publikum: „Die Zuschauer haben verstanden, dass sich die Mannschaft in einer schwierigen Situation befindet. Ich bin froh und beeindruckt, dass wir alle gemeinsam eine Einheit bilden.“ Neben der Stimmung in der FLENS-ARENA ist der erst vor elf Tagen angelaufene Dauerkarten-Verkauf ein weiterer Beleg für diese Aussage: Fast alle Sitzplatz-Tickets sind bereits vergriffen.

Der Osterhase hatte es offenbar gut mit der SG gemeint: Bei der Aufstellung gab es keine negativen Überraschungen. Die ersten „Ostereier“, die die SG den Mindenern ins Netz legte, hatten Siebenmeter-Charakter. Anders Eggert war der gewohnt sichere Vollstrecker. Lasse Svan verwandelte elegant von Rechtsaußen, sodass sich die SG bereits beim 3:1 ein kleines Polster erarbeitet hatte. Es wuchs aber nicht an. Auch GWD Minden hatte in Aljoscha Schmidt und Aleksandar Svitlica sichere Strafwurf-Experten. Überhaupt agierten die Gäste konzentriert und geduldig im Angriff. Beim 5:5 waren sie wieder gleichauf. „Das war eine disziplinierte Leistung“, lobte GWD-Coach Frank Carstens. „Es war eines unserer Ziele, die Halle etwas leiser zumachen und zu beeindrucken.“

Wieder eine starke Abwehrarbeit.

Jim Gottfridsson zog nun gemeinsam mit Thomas Mogensen die SG Offensive auf. Beim 7:7 ertönte es in der FLENS-ARENA: „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid!“ Und kurz darauf: „Einmal Flensburg, immer Flensburg!“ Es half der Mannschaft, nicht in Rückstand zu geraten. Aber erst nach dem 10:10 entwickelte sich der Spielstand wieder nach dem Geschmack der SG Fans. Mattias Andersson bediente den nach vorne sprintenden Anders Eggert, der seine Farben wieder in Führung brachte. Ein feiner Wurf von Lasse Svan und ein verwandelter Siebenmeter von Anders Eggert besorgten ein zwischenzeitliches 13:10.

Zu Beginn der zweiten Hälfte wurde der erste Angriff der SG von viel Applaus begleitet. Der erste Treffer fiel aber auf der anderen Seite. Dafür legten die Hausherren umso schöner nach. Drasko Nenadic machte kurzen Prozess, dann setzte Anders Eggert einen Dreher, während Thomas Mogensen die „Einfahrt“ in die GWD-Deckung erspähte. Plötzlich hieß es 16:12. Damit war der Drops aber noch nicht gelutscht. Die Westfalen agierten nun sehr effizient im Angriff. Da sie bisweilen von der SG per schnelle Mitte überrumpelt wurden, verzögerte sich die Aufholjagd ein wenig, Beim 19:18 waren die Gäste aber wieder dran.

Anders Eggert: traumhafte Siebenmeter-Quote.

Den offenen Schlagabtausch entschärfte die SG sofort. Anders Zachariassen und Thomas Mogensen besorgten das 22:19. Kurz danach nutzten die Zuschauer ein Team-Timeout für stehende Ovationen. Das Gehäuse hütete nun Kevin Møller, der sich gleich mit einer Parade einführte. „Die Abwehr war gut, aber uns fehlten lange Zeit etwas die Keeper-Paraden“, meinte Ljubomir Vranjes. „In der Schlussphase hat uns Kevin Møller geholfen – das war ein Vorteil für uns.“ Frank Carstens erkannte einen zweiten Grund für den SG Sieg: „Nach unseren eigenen Toren haben wir uns leider nicht ganz so schnell zurückgezogen, wie wir es uns vorgenommen hatten und kassierten zu viele Treffer über die schnelle Mitte.“

Die Mindener versuchten es noch mit einer vorgezogenen Deckung, doch davon ließ sich die SG nicht beeindrucken. Mit einem Flügel-Doppelschlag von Anders Eggert und Lasse Svan war die SG auf 25:20 enteilt. Das war die Vorentscheidung. „Ab jetzt haben wir keine englische Wochen mehr“, blickte Dierk Schmäschke nach vorne. „Das hilft der Mannschaft bestimmt, sich zu regenerieren, die Köpfe freizubekommen und auf neue Ziele zu fokussieren.“

Anders Zachariassen: vier Tore vom Kreis.

SG Flensburg-Handewitt – GWD Minden 27:24 (13:11)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (9 Paraden, bis 45., bei einem 7m), Møller (5/1 Paraden, ab 45., bei einem 7m) – Karlsson, Nenadic (3), Eggert (12/8), Mogensen (3), Svan (3), Wanne, Kaufmann (1), Zachariassen (4), Gottfridsson, Elahmar (1)
GWD Minden: Eijlers (10 Paraden), Vortmann (bei vier 7m) – Schäpsmeier (2), Schmidt (8/6), Svitlica (5/1), Freitag (2), Oneto, Niemeyer, Rambo (3), Doder (3), Jernemyr, Kozlina (1), Steinert
Schiedsrichter: Brauer/Holm (Hamburg/Hagen); Zeitstrafen: 0:8 Minuten (Freitag 2, Kozlina 2, Jernemyr 2, Schmidt 2); Siebenmeter: 8/8:8/7 (Svitlica scheitert an Møller); Zuschauer: 5927
Spielverlauf: 1:0 (2.), 3:1 (6.), 4:2 (11.), 5:3 (13.), 5:5 (14.), 7:6 (17.), 8:7 (20.), 9:8 (23.), 10:10 (26.), 13:10 (30.) – 13:12 (32.), 16:12 (36.), 16:14 (38.), 18:15 (39.), 19:16 (40.), 19:18 (42.), 20:19 (44.), 22:19 (45.), 22:20 (49.), 25:20 (53.), 25:22 (56.), 27:23 (58.)

Von: ki