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Interview der Woche

20.04.2014 -Michael Knudsen: „Wir sind gegen Skopje nicht der Favorit"

Nach neun Jahren bei der SG Flensburg-Handewitt wird Michael Knudsen im Sommer seine Zelte beim Bundesligisten abbrechen und in seine dänische Heimat zurückkehren. Zum Abschied wünscht er sich einen möglichst rauschenden Abschluss, zum Beispiel die erstmalige Teilnahme am Kölner VELUX EHF FINAL 4. Die Redaktion sprach mit dem 35-jährigen Dänen.

Ostermontag geht es um 19 Uhr gegen den HC Vardar Skopje. Wie ist dieser Gegner einzuschätzen?
Michael Knudsen: In der Auslosung hatten wir sicherlich das Glück, dass wir nicht auf Barcelona, Kiel oder Veszprém treffen. Dennoch sind wir gegen Skopje nicht der Favorit. Die Mazedonier haben immerhin Hamburg geschlagen, was schon alles über die Qualität dieses Gegners sagt. Außerdem müssen wir im Rückspiel auswärts antreten. Die Atmosphäre auf dem Balkan ist immer etwas Besonderes. Und darauf freue ich mich schon jetzt.

Wenn das Viertelfinale erfolgreich verläuft, würde die SG erstmals beim VELUX EHF FINAL 4 dabei sein. Das ist doch sicherlich dein großes Ziel?
Michael Knudsen: Diese Ereignis fehlt mir noch in meiner Karriere. Ich stand zwar schon 2007 mit der SG in den Endspielen gegen den THW Kiel, aber da gab es das VELUX EHF FINAL 4 noch nicht. Bislang kenne ich dieses Event nur aus dem Fernsehen. Es muss ein großartiges Gefühl sein, zu den vier besten Klub-Teams der Welt zu gehören und vor einer so großen Zuschauermenge zu spielen.

Im Sommer kehrst du nach Dänemark zurück, wo du für drei Jahre beim dänischen Erstligisten BSV Bjerringbro-Silkeborg unterschrieben hast. Was waren die Beweggründe?  
Michael Knudsen: Diese Entscheidung war mir wirklich nicht leicht gefallen. Ich habe der SG unendlich viel zu verdanken, muss aber mit 35 Jahren auch an meine Zukunft denken. Außerdem freuen sich meine Familie und ich, dichter bei den Verwandten zu sein. Ich habe drei Kinder, zwei gehen bereits in die Schule. Wir mussten eine Entscheidung treffen, wo langfristig unser Lebensmittelpunkt sein soll. Außerdem sind die Reisen in der dänischen Liga deutlich kürzer.

Aus Dänemark war zu hören, dass du mit inzwischen 244. Länderspielen hinter Lars Christiansen (338) der Rekord-Internationale bist. Wie steht es um deine Länderspiel-Laufbahn?
Michael Knudsen: Da werden keine weiteren Spiele mehr hinzukommen. Vor wenigen Tagen hatte ich in Aalborg gegen Norwegen nach rund 20 Jahren in A-Team und Jugend-Auswahlen Dänemarks mein letztes Länderspiel. Bei so vielen einzigartigen Erfahrungen, die sich über die Jahre angesammelt hatten, war es natürlich eine schwierige Entscheidung. Angesichts meines Umzugs mit meiner Familie zurück nach Dänemark und dem Trainer-Wechsel auf der dänischen Bank dürfte es sich aber um den richtigen Zeitpunkt für einen Abschied handeln.

Von: ki