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1974 die Initialzündung

24.06.2014 -40 Jahre SG-Handball: Aus der Oberliga in die europäische Spitze

Günter Ahlers, der Ehrenvorsitzende des Handewitter SV hatte die Initiative für einen kleinen Festakt ergriffen. Im Sommer 1974 hatte er zusammen mit Manfred Werner, Peter Holpert, Horst Andresen und weiteren Mitstreitern die SG Weiche-Handewitt gegründet. Nun wurde mit geladenen Gästen der seit 40 Jahren währenden Organisation der Handewitter Handballer in einer Spielgemeinschaft gedacht. Der Partner hieß zunächst ETSV Weiche, seit 1990 TSB Flensburg. 

Es blühten die Erinnerungen, zumal der eine oder andere historische Souvenirs dabei hatte. Der allererste SG-Kapitän Wolfgang Lambertsen („Ich war der Kleinste") hatte ein Aufnahme dabei, die bewies, wie er mit „Trittbett-Geber" Carsten Andresen die gegnerische Mauer überwand. Dieter Heuer skizzierte den Alltag der Ballwerfer vor gut vier Dekaden, als es in der Region nur Scheersberg- und Duburghalle gab. Manfred Werner erschien mit mehreren Mannschaftspostern von 1981, als die Nordlichter die norddeutsche Meisterschaft einfuhren. Und Dierk Schmäschke erinnerte an die Bundesliga-Zeiten der 80er Jahre, als die heutige Schulmensa „Schlaraffenland" noch die Vereinsgaststätte war. „Die Halle war immer bis zum Brechen voll, und die Feiern gingen bis in den nächsten Morgen", schmunzelte der heutige SG-Geschäftsführer, der einst als Linksaußen durch die „Ur-Hölle-Nord" fegte. 

„Das Engagement von Handballverrückten und Zielorientieren brachte die SG an der Nahtstelle von Stadt und Land voran", meinte Frerich Eilts, der Vorsitzende des TSB Flensburg. Dieses Amt hatte er schon 1990 bekleidet, als die SG Flensburg-Handewitt aus der Taufe gehoben wurde. „Mit in die neue Handball-Ehe", führte er aus, flossen nicht nur mehr wirtschaftliches Kalkül, ein neuer Sponsorenpool und Konzepte für größere Hallen, sondern vor allen Dingen auch die Bereitschaft von Personen, Verantwortung für sportliche Herausforderungen zu übernehmen und diese tatkräftig mit zu gestalten. Auch der TSB (vormals FTB) hatte mit seinen zwei Bundesliga-Jahren (zuletzt 1979/80) und der Teilnahme an der 2. Bundesliga bis Mitte der 80er Jahre eine wichtige Basis für die Affinität der Flensburger und den Umlandbewohnern zum Leistungshandball entwickelt. Diese Affinität spielte bei der Gewinnung von Sponsoren der späteren SG Flensburg-Handewitt eine essenzielle Rolle.“

Die SG mauserte sich so vom Mauerblümchen zum europäischen Spitzenklub, der größte Wertschätzung erhält. „Die SG Flensburg-Handewitt ist zu einer nationalen und internationalen Marke mit einer beeindrucken Erfolgsgeschichte geworden", ließ beispielsweise DHB-Präsident Bernhard Bauer ausrichten. 
Karl-Friedrich Schwark vom Handballverband Schleswig-Holstein, hob hervor, dass Handewitt praktisch in allen Altersklassen in der höchsten Spielklasse vertreten sei. „Wer kann das schon von sich behaupten." Dabei hatte er auch die erst 2010 erfolgte Gründung einer HSG mit dem TSV Nord Harrislee im weiblichen Jugendhandball im Blick. „Wir haben die Verbindung zu verschiedenen Vereinen unter einem Dach – und trotzdem kriegen wir alles zurecht", erwähnte Handewitts Handball-Obmann Jürgen Koglin. Er nannte die Zahl von 450 aktiven Handballern.

So ein Geburtstag ist auch ein Ehrentag. Zwei Ehrentische waren eingedeckt. Horst Fleischmann bat fünf langjährige Weggefährten der SG nach vorne, die im Hintergrund viel bewegt hatten. Dr. Ernst Dünnweber ist seit den 80er Jahren Mannschaftsarzt, Holger Kühl war jahrelang Mannschaftsbetreuer, und Dieter Petersen bekleidete mehrere Vorstandsposten. Gisela Spangenberg ist als gute Seele der Geschäftsstelle in Erinnerung geblieben, die sich um die Sponsoren und Politiker kümmerte. Bernd Tuitjer erhielt eine Ehrung, da er seit 40 Jahren Handball in der SG spielt und damit den SG-Gedanken in besonderer Weise verkörpert.  

„Handball und Handewitt ist ein zusammengehörendes Begriffspaar", betonte Bürgermeister Thomas Rasmussen. Er regte an, im Foyer der Wikinghalle eine Portrait-Wand mit verdienten Handballern der letzten 40 Jahre zu installieren. Rasch kursierten die ersten Ideen, wer denn die Ehre verdient hätte, in dieser besonderen Bilder-Serie zu erscheinen. 

Die erste SG-Mannschaft von 1974.
Hintere Reihe von links: Carsten Andresen, Jörg
Pawlowski, Peter Holpert, Wolfgang Kretschmer,
Hartwig Schlüter. Vordere Reihe: Wolfgang
Lambertsen, Kai Jensen, Detlef Matthiesen,
Johannes Petersen und Günter Ahlers. 

Norddeutscher Meister 1981
Von: ki