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Ein neuer „Wolf"

03.06.2013 -SG-Abschied, Teil 1: Morten Dibbert

Wenn junge Spieler bei einer der besten Vereinsmannschaften Europas spielen möchten, müssen sie schon einen gewissen Grad an Flexibilität an den Tag legen. Morten Dibbert hat genau das getan. In der Saison-Vorbereitung vor zwei Jahren herrschte bei der SG Flensburg-Handewitt am Kreis Not
am Mann. Morten Dibbert, eigentlich gelernter Rückraum-Akteur, sprang ein – und erntete das Lob von Trainer Ljubomir Vranjes. „Das war doch gar nicht so schlecht", sagte dieser. „Wir versuchen es mit dir als Kreisläufer." Mit Erfolg: In den letzten beiden Spielzeiten brachte es der gebürtige Rendsburger auf immerhin 20 Einsätze in der Bundesliga-Truppe.

2009 war der junge Mann aus der Jugend der HSG Schülp-Westerrönfeld in den hohen Norden gewechselt. Noch nicht einmal volljährig war er eine Stütze des Junior-Teams in der Männer-Regionalliga. Abstieg und sofortige Rückkehr in die Drittklassigkeit kennzeichnen einen Teil der jungen Laufbahn. Noch bemerkenswerter: Morten Dibbert war fleißig, näherte sich immer mehr dem Dunstkreis der Bundesliga. Das Training unter Ljubomir Vranjes prägte bereits den Alltag. Zwei Mal war er mit der SG beim Lufthansa Final 4 in Hamburg, und im letzten Mai hatte er den Europapokal in seinen Händen. „Was ich alles miterlebt habe", schwärmt der 21-Jährige, „ist viel mehr, als ich vor vier Jahren erwartet hatte. Ich nehme viele Erfahrungen, Erlebnisse und Eindrücke mit."

Jetzt endet die SG-Zeit. Der Profi-Vertrag läuft aus. Gerade als klar war, dass der Kontrakt nicht verlängert werden würde, klopfte die HSG Tarp-Wanderup an. Die „Wölfe" sind frischgebackener Zweitligist. „Das Paket stimmt", erklärt Morten Dibbert. „Diese Spielklasse war mein Ziel." Und dafür muss er noch nicht einmal umziehen oder sein Maschinenbau-Studium an der Fachhochschule Flensburg neu ausrichten. Es deutet aber vieles darauf hin, dass der Rechtshänder ab Juli auch wieder als Rückraumspieler antreten wird. „Am Anfang war es schwierig am Kreis, nun fühle ich mich dort wohl", berichtet er und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Dennoch reizt es mich, auch mal wieder im Rückraum zu spielen."

Von: ki