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Boy Meesenburg

16.04.2012 -Es geht weiter – trotz verschärfter Bedingungen!

SG-Gesellschafter-Versammlung beschließt am 27. März Zustimmung zum Campushallen-Vertrag

Liebe Fans und Förderer der SG!
In den letzten Monaten haben Sie sich sicherlich oft gefragt, wie es weitergeht mit der SG Flensburg-Handewitt in der Campushalle. Deshalb wende ich mich heute an Sie, um Ihnen zu schildern, warum und wieso sich die Verhandlungen um einen neuen Mietvertrag über die Nutzung der Campushalle so lange hingezogen haben.

Die Rahmenbedingungen für die SG sich in den letzten Jahren zunehmend verschärft. Die SG konkurriert mit Mäzenen-Vereinen und Klubs, die sich in deutlich größeren Hallen als die Campushalle etabliert haben. Zudem sind die Vermarktungsmöglichkeiten in Bezug auf Werbung und Zuschauereinnahmen in unserer Region begrenzt. Dagegen stehen Hallenkosten, die im Vergleich zu unseren Wettbewerbern bisher schon zu hoch waren.

Deshalb verfolgten Geschäftsführung und Beirat das Ziel, aus Anlass des Betreiber-Wechsels wettbewerbsfähige Bedingungen in Bezug auf die Nutzung der Campushalle zu erreichen. Geschäftsführung und Beirat geht es um die langfristigen Zukunftschancen der SG und damit um die Interessen der Fans und der Region. Dabei sehen wir uns nicht im Konflikt mit Besitzer und Betreiber der Campushalle, denn was wäre die Campushalle ohne eine wirtschaftlich intakte SG.

Die Kommanditisten haben in den letzten Jahren die SG erheblich – über das beispiellose Engagement des Club 100 hinaus – durch neue Einlagen gestützt. Dadurch konnte – natürlich auch mit Hilfe von Fans und weiteren Förderern – erstklassiger Handball geboten werden. Auch den Gesellschaften der Campushalle kam dies zugute. In Anbetracht der bisher und aktuell geleisteten sowie der künftig absehbaren finanziellen Kraftakte haben die SG-Gesellschafter im Zuge der Mietverhandlungen erwartet, dass sich Stadt und Kreis deutlicher als tatsächlich geschehen – und dies auch noch „zu spät“ – zugunsten der SG positionieren.

Letzten Endes musste sich die SG mehr oder weniger den Vorgaben der Besitz- und der Betreiber-Gesellschaft beugen. Man hat dort wohl von Anfang an damit gerechnet, dass sich die SG „alternativlos“ auf die Campushalle einlassen muss. Die Campushalle wird zwar nicht allein von der SG genutzt. Dennoch ist es die SG, die am „Ende der Kette“ dafür sorgen soll, dass der Betreiber finanziell zu Recht kommt und bei der Besitzgesellschaft das strukturelle Defizit in Form von nicht erwirtschafteten Abschreibungen möglichst gering gehalten wird. Dies empfinden Gesellschafter und Club 100-Mitglieder als ungerecht, aber auch als wirtschaftlich kurzsichtig. Denn der Ankermieter SG wird weiter geschwächt. Genauso wichtig ist aber folgende Frage: Welchen Stellenwert hat die SG noch aus der Sicht der weiteren Akteure? Akteure, die mit der Campushalle verbunden sind und die darüber hinaus so gerne hervorheben, für die Region Verantwortung zu tragen.

Es ist der Verantwortung der SG-Gesellschafter für den Handballsport zu verdanken, dass der Mietvertrag letztlich doch noch unterschrieben werden kann, weil ihnen der Spitzenhandball am Herzen liegt. Die Gesellschafter sind sich aber bewusst, dass es nun aufgrund des sichtbar gewordenen geringen Verständnisses für die Belange der SG nicht leichter geworden ist, sich gegenseitig zu begeistern, das Erfolgsmodell „SG Flensburg-Handewitt“ weiterhin nachhaltig aktiv zu begleiten. Deshalb sind schmerzhafte Eingriffe in allen Kostenbereichen unumgänglich.

Parallel hierzu muss es Geschäftsführung und Beirat gelingen, bei der Erzielung von operativen Erlösen aus Werbung und Kartenverkäufen einen deutlichen Schritt nach vorne zu tun. Dies wird ebenfalls nicht leicht werden und erfordert die ganze Konzentration der Beteiligten. Auch deshalb soll der Hallenvertrag – unter Zurückstellung von erheblichen Bedenken – für drei Jahre abgeschlossen werden, um nicht das Thema „Campushalle“ ständig auf der Tagesordnung zu haben.

Liebe Fans und Förderer, wenn die Rückendeckung im öffentlichen Raum zu wünschen übrig lässt, ist es für unsere Arbeit umso wichtiger, auf Ihre Unterstützung zählen zu können. Die Stimmung bei den letzten Heimspielen gegen den HSV und den SC Magdeburg war gigantisch. Dies hat bei der Mannschaft und dem Umfeld einen neuen Motivationsschub ausgelöst. Nur gemeinsam sind wir stark! Ich hoffe, dass es auch mit Ihrer Hilfe gelingt, allen Meinungsbildnern in der Region wieder bewusst zu machen, dass die SG das Aushängeschild unserer Region ist und die SG – also deren Fans und Förderer – nicht in erster Linie dafür da ist, die Campushalle finanziell abzusichern. Beim letztjährigen Final Four waren zwar 1500 SG-Fans vor Ort, aber noch nicht einmal zum Finale waren Repräsentanten der Stadt und des Kreises vertreten. Ob es am 5. und 6. Mai anders sein wird?

Mit sportlichem Gruß

Boy Meesenburg (Vorsitzender des Beirates)