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Drei Mal Tradition

13.06.2012 -Aufstieg: Minden, Essen und Neuhausen kehren zurück

Der Bergische HC, der TV Hüttenberg und Eintracht Hildesheim sind aus der TOYOTA Bundesliga abgestiegen, drei andere Klubs werden aus dem „Unterhaus" nachrücken. Als Zweitliga-Meister kehrt GWD Minden nach zweijähriger Abstinenz zurück in die Beletage. Nach der schweren 35:27-Geburt über Empor Rostock zündeten die Fans ein Feuerwerk vor der Halle. Trainer und Spieler mussten so manche Bierdusche verkraften. „Dieser Erfolg ist wichtig für alle Sportfreunde in der Stadt und in der Region", strahlte GWD-Coach Ulf Schefvert. „Minden gehört einfach in die Bundesliga."

Personell werden die Westfalen kaum aufrüsten. Bislang wurden der Däne Anders Oechsler und der Isländer Vignir Svavarsson verpflichtet. „Dabei bleibt es", stellte GWD-Manager Horst Bredemeier klar. „Finanzielle Drahtseilakte können wir uns nicht leisten." Für das Unternehmen „Klassenerhalt" baue man auf das bewährte Team mit zahlreichen Talenten und auf die Unterstützung der Kampa-Halle.

Auch der dreifache Meister TUSEM Essen hat das Aufstiegs-Ticket gebucht. Nachdem die Ballwerfer aus dem Kohlenpott 2009 und 2005 aufgrund von Insolvenzen den Rückzug aus der Bundesliga antreten mussten, feierte man nun die Rückkehr. Und das mit der jüngsten Mannschaft der Liga: Elf Spieler im Kader waren unter 23 Jahre alt und werden von wenigen Routiniers wie dem tschechischen Torhüter Jan Kulhanek und dessen Landsmann und Rückraumspieler Pavel Prokopec geführt. Die Mannschaft von Trainer Maik Handschke und dessen Assistenten Mark Dragunski wusste, sich nach wechselhaftem Start langsam in der Spitzengruppe festzusetzen und profitierte vor allem von der starken rechten Seite. Die Neuzugänge Ole Rahmel (Gummersbach) und Hannes Lindt (DHC Rheinland) erzielten gemeinsam rund 48 Prozent aller Essener Treffer.

Einer, der maßgeblich dazu beigetragen hat, den TUSEM wieder stark zu machen, ist Stephan Krebietke. Der 40-jährige ehemalige Nationalspieler fungiert mittlerweile als TUSEM-Geschäftsführer. „Wir haben uns sportlich qualifiziert, und das nehmen wir gerne mit", erklärte dieser. „Diese Entwicklung war eigentlich erst in den kommenden ein oder zwei Jahren geplant. Sportlich und wirtschaftlich wird die Bundesliga sicherlich eine große Herausforderung für uns." Mit den Neuzugängen Fabian Böhm, David Breuer sowie dem niederländischen Kreisläufer Toon Leenders sind die Planungen im Feld weitgehend abgeschlossen. Es läuft noch die Suche nach einem weiteren Torwart.

GWD Minden feierte den Aufstieg.

Der TV Neuhausen belegte den dritten Aufstiegsplatz. Die Süddeutschen gastierten im Februar aus Anlass des Pokal-Viertelfinals bei der SG Flensburg-Handewitt und sammelten viele Sympathien. Das Bundesliga-Gründungsmitglied darf 34 Jahre nach dem Abstieg sein Bundesliga-Abenteuer fortsetzen. Und das ist besonders bemerkenswert; denn in der Teilgemeinde von Metzingen herrscht kein Profitum. „Der Verein stellt sich sehr familiär dar", erzählt Markus Gaugisch, seit 2009 Trainer des TVN. „Er baut auf viel Ehrenamt und Spielern aus der Region." Mit Philipp Seitle (DHfK Leipzig), Alexander Becker (TSG Friesenheim), Klaus Schuldt und Philipp Keinath (beide HBW Balingen-Weilstetten) sind die Neuzugänge bereits benannt. Ein Umzug ist unvermeidlich: Weil die Hofbühlhalle zu klein ist, werden die Neuhäuser in der Tübinger Paul-Horn-Arena um Punkte kämpfen.

Von: sg