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03.05.2011 -TOYOTA Bundesliga: 28:23 – Pokal-Generalprobe gelungen

Nur zwei Tage nach dem Erfolg im Viertelfinal-Rückspiel der VELUX EHF Champions League bei Ciudad Real hat die SG Flensburg-Handewitt einen weiteren Auswärtssieg errungen. Am 30. Spieltag der TOYOTA Bundesliga gewann die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes mit 28:23 (16:9) bei der abstiegsbedrohten TSG Ludwigshafen- Friesenheim. Dank des Sieges haben die Norddeutschen den sechsten Tabellenplatz verteidigt und bleiben FA Göppingen im Rennen um die Europacup-Qualifikation auf den Fersen.
Mit Abstand bester Torschütze der Gäste war Linksaußen Anders Eggert. Der dänische Vizeweltmeister erzielte insgesamt 15/7 Tore, davon alleine zehn in der ersten Halbzeit. „Wir haben zwei super Spiele innerhalb von wenigen Tagen gezeigt“, sagte Anders Eggert nach dem Spiel und freute sich über den neuerlichen Auswärtserfolg seiner Farben. „Gegen Ciudad Real lief es bereits klasse und auch heute war es wieder eine gute Leistung. Bereits in der ersten Hälfte haben wir die Partie entschieden. Im zweiten Durchgang haben wir die TSG etwas mehr ins Spiel kommen lassen, dass war unnötig. Doch  am Ende haben wir einen kühlen Kopf behalten und gewonnen.“
"Wir brauchen einen perfekten Tag, um überhaupt eine Möglichkeit zum Punkten zu haben", hatte TSG-Akteur Philipp Grimm im Vorfeld der Partie gesagt. "Es ist sicherlich vom Kopf her ein ganz schweres Spiel für Flensburg nach dem Auftritt in Spanien und dem Final Four vor Augen.” Philipp Grimm hatte mit seiner ersten Aussage Recht, allerdings erwischte sein Team nicht den erwünschten optimalen Tag. Hinzu kam, dass seine zweite Aussage nicht fruchtete. Ganz im Gegenteil. Die SG lieferte nur knapp 48 Stunden nach der Ciudad-Partie eine konzentrierte Leistung ab und war sowohl körperlich als auch rein physisch eine Klasse besser als der Aufsteiger.
Wie schon gegen Ciudad Real musste Vranjes weiterhin auf die verletzten Oscar Carlén (Kreuzbandriss), Petar Djordjic (Daumenbruch) und Lasse Svan Hansen (Leistenbeschwerden) verzichten. Außerdem fehlte Dan Beutler (private Gründe) weiterhin und wurde erneut von dem deutschen Jugendnationaltorwart Paul Weidner ersetzt. Dieser bekam einmal mehr Unterstützung aus dem Junior-Team der SG, da Rechtsaußen Lars Bastian in der Bundesliga wieder zum Kader gehörte. Der Youngster durfte sogar von Beginn an ran. Somit spielte die SG im Gegensatz zum Champions League-Auftritt am Sonntag wieder mit einem echten Flügelspieler auf rechts. Dies bedeutet auch, dass mit Tamás Mocsai ein Linkshänder im rechten Rückraum beginnen konnte.

Patrik Fahlgren startete im Angriff. Fotos: Harry Reis

Ansonsten setzte SG-Coach Ljubomir Vranjes auf Altbewährtes. Sören Rasmussen stand im Tor und zudem gehörten Anders Eggert, Thomas Mogensen, Jacob Heinl sowie Patrik Fahlgren zur Startformation. In der Rückwärtsbewegung wechselte Patrik Fahlgren mit seinem Landsmann und SG-Kapitän Tobias Karlsson. Die Gäste erspielten sich schnell einen komfortablen Vorsprung. So konnte Ljubomir Vranjes frühzeitig damit beginnen, durchzuwechseln und Kräfte für das anstehende Pokal-Halbfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen zu sparen. Nach und nach kamen sowohl Lasse Boesen, Viktor Szilágyi als auch Michael Knudsen in die Partie.
Mit viel Ruhe und großer Souveränität erspielte sich der Meister von 2004 eine 16:9-Pausenführung. Selbst wenn Linksaußen Anders Eggert alleine gespielte hätte, wäre Flensburg nach 30 Minuten noch mit einem Tor vorne gewesen. Der Däne alleine erzielte in Halbzeit eins ein Tor mehr als die Gastgeber. Neben der Offensive war jedoch auch die Abwehr ein erneuter Erfolgsgarant. Wie schon am Sonntag ließ die SG im ersten Spielabschnitt nur neun Gegentore zu.
Im zweiten Durchgang konnte das Niveau nicht ganz gehalten werden und die Hausherren gestalteten die Partie offener. Dichter als beim 20:23 (49.) und 21:24 (50.) kamen die Süddeutschen allerdings nicht heran. In der Schlussphase legte die SG wieder zu. Mit der Schlusssirene war es Bastian vorbehalten, den 28:23-Siegtreffer zu erzielen. Sein zweites Tor an diesem Tag.
Zu seinem Bundesliga-Debüt kam auch Torwart Paul Weidner. Mitte der zweiten Hälfte vertrat er für einige Minuten den dänischen WM-Silbermedaillengewinner Rasmussen, der kurzzeitig am linken Knie behandelt werden musste. „Jetzt freuen wir uns auf das Final Four und hoffen, dass wir Dan Beutler und Lasse Svan Hansen auch wieder dabei haben“, so Anders Eggert abschließend.

Die SG-Abwehr stand gut.

 

TSG Friesenheim – SG Flensburg-Handewitt 23:28 (9:16)
TSG Friesenheim: Klier, Bozic – Grimm (3/3), Kogut (3), Bozovic (1), Dietrich (3), Brandt, Pevnov (1), Hauk (5), Matschke, Ancsin (5), Ruß (2/2), Veta, Becker
SG Flensburg-Handewitt: Rasmussen, Weidner (41. bis 47.) – Bastian (2), Karlsson, Eggert (15/7), Fahlgren (1), Mogensen (2), Mocsai (2), Heinl (1), Szilagyi (2), Boesen (2), Knudsen (1)
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin); Zeitstrafen: 6:16 Minuten (Dietrich 2, Kogut 2, Brandt 2 – Mogensen 6, Karlsson 4, Heinl 2, Bastian 2, Szilágyi 2); Rote Karte: Mogensen (60., dritte Hinausstellung) Siebenmeter: 7/5:7/7 (Matschke vergibt, Grimm an die Latte); Zuschauer: 1700
Spielverlauf: 0:1 (2.), 1:1 (3.), 1:3 (5.), 3:4 (10.), 4:8 (15.), 6:11 (20.), 7:12 (26.), 9:16 (30.) - 12:17 (35.), 14:20 (41.), 20:23 (49.), 21:24 (50.), 21:26 (57.), 23:28 (60.)


Weitere Berichte
5.5.2011 – SG tankt Zuversicht für das Final Four (sh:z; Jan Wrege)
2.5.2011 – Unangenehme Aufgabe in Ludwigshafen (Homepage, Vorschau)

Von: rm