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05.05.2011 -Lufthansa Final Four: Und zum siebten Mal die SG

Jeweils gut 13000 Zuschauer an beiden Tagen, vier stimmgewaltige und farbenfrohe Fan-Kurven, ein schillerndes Rahmenprogramm und vor allem mindestens drei Stunden hochklassigen Handball – das ist das Lufthansa Final Four, der unbestrittene Saison-Höhepunkt jeder Handball-Saison in Deutschland. Die SG Flensburg-Handewitt ist zum siebten Mal in Hamburg dabei. Was geht diesmal in der O2 World? Während sich der THW Kiel und FA Göppingen im ersten Halbfinale duellieren, trifft die SG am Samstag um 15.15 Uhr auf die Rhein-Neckar Löwen. „Wenn man bedenkt", sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes, „dass wir in Mannheim zuletzt mit 31:41 verloren haben, die Löwen einen breiteren Kader haben als wir und wir teilweise mit sieben oder acht Feldspielern in den letzten drei Monaten auskommen mussten, sollte klar sein, wer in diesem Spiel der Favorit ist."
Unversucht lassen wird man in Reihen der SG aber nichts. Die berühmte Prise Angespanntheit schwingt derzeit in Worten und Taten mit. So auch am Ende des Donnerstag-Trainings zur Mittagszeit, als Ljubomir Vranjes noch einmal seine Spieler an der Höhe des Mittelkreises versammeln ließ und ein kollektiver Urgeschrei das Ende der Übungseinheit verkündete. Vor dem Halbfinale am Samstag wird der SG-Clan zwar noch einmal Schwitzen, aber nicht mehr in der heimischen Duburghalle. Am morgigen Freitag geht es bereits gen Elbe, am Nachmittag gibt es eine einstündige Generalprobe in der O2 World. Vor allem am Samstag werden sich die Fans auf den Weg machen. Es werden deutlich über 1000 SG-Anhänger sein. Gut möglich, dass vor Ort „Verbündete" gefunden werden. Zur Erinnerung: 2005 hatten die „Hölle Nord" und die „Hölle Süd" (Göppingen) eine Fan-Gemeinschaft gebildet.
Die gute Nachricht aus dem SG-Lager: Bis auf die beiden Langzeitverletzten Oscar Carlén und Petar Djordjic hat die SG alle Mann an Bord. Dan Beutler und Lasse Svan Hansen, der wegen seiner Leiste in den vergangenen Tagen mehrere Behandlungen genossen hat, sind wieder dabei. „Und jeder der dabei ist, kann auch spielen", betont Ljubomir Vranjes. Zur Sicherheit gehört Lars Bastian als zweiter Rechtsaußen zum Aufgebot. „Wer wirklich spielen wird, entscheiden wir erst am Samstag", so der Trainer.
Während seiner Vorbereitung hat der Schwede den jüngsten Auftritt der Rhein-Neckar Löwen gegen den HSV Hamburg (27:31) analysiert. Ebenso das Spiel seiner Truppe in Mannheim vor einen Monat. „Ich weiß, wo wir Fehler gemacht haben", sagt Ljubomir Vranjes. „Ich weiß aber auch, was bei uns gut geklappt hat und wo die Löwen ihre Schwächen haben." Mehr wollte er allerdings nicht verraten.
Der Kontrahent aus dem Badischen muss auf Michael Müller verzichten. Der Linkshänder wurde erst am Dienstag erfolgreich am Außenmeniskus des linken Knies operiert. Ob Bjarte Myrhol einsatzbereit ist, kann erst kurzfristig entschieden werden, da der Norweger an Muskelproblemen im Oberschenkel leidet. In jedem Fall sehen die Löwen die SG nicht als leichte Beute. „Von den letzten vier Spielen gegen uns haben die Flensburger drei gewonnen", ruft Trainer Gudmundur Gudmundsson in Erinnerung.
Ljubomir Vranjes wähnt sein Team in der angenehmen Außenseiter-Rolle. „Aber wir haben eine Chance", sagt er. „Ein Spiel dauert nur 60 Minuten." Über das Halbfinale hinaus denkt er noch nicht. „Ich weiß nur, dass ich eine kurze Nacht haben werde, wenn wir am Sonntag spielen", schmunzelt der SG-Trainer. Das Finale wird am Sonntag um 14 Uhr angepfiffen. Ein mögliches Spiel um Platz drei würde um 12 Uhr beginnen.

Macht es die SG noch einmal?


Splitter
Karten-Situation. Im SG-plop-Shop gibt es noch einige Karten in Kategorie zwei und drei für 79 und für 109 Euro.

Meeting Point. Zur Einstimmung auf das Halbfinale des diesjährigen Lufthansa Final Four wird vor dem Eingang E2 an der O2 World ein SG Meeting Point in Form eines Bierwagens eingerichtet. Dort wollen sich alle gemeinsam am Samstag ab 11 Uhr für das Duell gegen die Rhein-Neckar Löwen „warmlaufen“.

Public Viewing. Am Samstag findet in der Club 100 Lounge an der Campushalle ein Public Viewing statt. Ab 12 Uhr haben Handball-Fans die Möglichkeit, beide Halbfinal-Spiele des Lufthansa Final Four in gewohnter SG-Atmosphäre zu sehen. Sollte die SG das Finale erreichen, freut sich das Club100-Team von Maren und Massimo Contandino auch am Sonntag ab 13.00 Uhr auf die SG-Anhänger.

Statistik. Die SG Flensburg-Handewitt nahm zuvor schon sechs Mal am Final Four (1994, 2000, 2003-2005, 2007) teil. Fünf Mal reichte es für das Finale, drei Mal (2003-2005) sogar zum Sieg. Bei einer Bilanz von 16:6 Zählern brachte es die SG in Hamburg bislang auf 315:293 Tore. Lars Christiansen (51/18), Sören Stryger (38/13), Andrej Klimovets (27), Joachim Boldsen (27/3) und Marcin Lijewski (23) trafen bislang am besten.

Fernsehen. Sport1 steigt am Samstag ab 12.30 Uhr mit Hintergrund-Berichten ein und zeigt beide Halbfinal-Paarungen live. Die Übertragung des Endspiels beginnt am Sonntag um 13.45 Uhr. Das mögliche Spiel um Platz drei läuft im Internet-Live-Stream unter www.sport1.de

Schiedsrichter. Für das Lufthansa Final Four sind Bernd und Rainer Methe (Vellmar), Ralf Damian und Frank Wenz (Mainz/Bingen) sowie Lars Geipel und Marcus Helbig (Steuden/Landsberg) nominiert. Die genaue Ansetzung wird erst kurzfristig vorgenommen.

Ehrungen. Die besten Akteure des Lufthansa Final Four 2011 erfahren nach Abschluss des Finales am Sonntagnachmittag noch eine besondere Würdigung. Die TOYOTA HBL wird den besten Spieler, den besten Torhüter und den besten Torschützen der diesjährigen Endrunde ehren.

Empfang. Auch in diesem Jahr empfängt der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg am Vorabend des Lufthansa Final Four die vier Endrunden-Teilnehmer und die Verantwortlichen und Offiziellen der TOYOTA HBL zu einem Empfang in der Hagenbeck´schen Dressurhalle in Hamburg.
 

Schon im Finale: Marquardt Petersen bläst die Nationalhymne.



Der Weg ins Lufthansa Final Four
2. Hauptrunde: Eintracht Hildesheim (A) 33:30 n.V.
3. Hauptrunde: TSG Friesenheim (H) 45:32
Achtelfinale: TSV Hannover-Burgdorf (A) 27:21
Viertelfinale: VfL Bad Schwartau (A) 34:27 

 

Weitere Berichte
6.5.2011 – SG Flensburg-Handewitt träumt vom Coup beim Cup (sh:z; Jan Wrege)
3.5.2011 – Schöne Erinnerungen (Handballwoche)
3.5.2011 – Ljubomir Vranjes: "Die Stimmung ist unglaublich" (Handballwoche)
14.4.2007 – 33:34 – sensationelle Aufholjagd ungekrönt (Homepage)
17.4.2005 – Der Hattrick ist perfekt (Homepage)
2.5.2004 – SG siegt beim größten Final Four aller Zeiten (Homepage)
13.4.2003 – Das Ende des „Ewigen Zweiten“ (Homepage)

 

Weitere Infos
Portrait Rhein-Neckar Löwen
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Von: ki