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14.05.2011 -Das "Rote Sofa": Handball-Stars plaudern über Persönliches

Das „Rote Sofa“ ist eine Rubrik im Hallen-Magazin KONTER. Handball-Stars verraten Zita Newerla, was sie auf und außerhalb des Spielfeldes beschäftigt, bewegt, motiviert, nervt, zum Weinen oder zum Lachen bringt.  


Folge 60: Dierk Schmäschke
Du warst 25 Jahre als Spieler und Manager bei der SG, bevor du 2003 nach Hamburg gewechselt bist. Acht Jahre später wirst du zur SG zurückkommen. Fans und Sponsoren feiern dich als Heimkehrer. Fühlst du dich auch so?
Dierk Schmäschke: Heimkehrer kann man sicher auch sagen. 25 Jahre sind eine sehr lange Zeit, fast die Hälfte meines Lebens habe ich in Flensburg verbracht. So richtig bin ich hier nie weggegangen. Jedes Mal, wenn ich Richtung Flensburg fahre habe ich das Gefühl, nach Hause zu kommen.
 
Während der letzten acht Jahren hat man dich hier auch sehr oft gesehen...
Dierk Schmäschke: Mein Haus steht in Harrislee, und meine Frau wohnt nach wie vor hier. Obwohl unsere Kinder inzwischen in anderen Städten studieren, ist unser gemeinsames Zuhause Flensburg. In der Campushalle war ich auch des öfteren, da ich meine Dauerkarte habe...
 
Es ist ja eine Dauerkarte auf Lebenszeit!
Dierk Schmäschke: Die habe ich bei meinem Abschied bekommen zusammen mit einer Kopie des DHB-Pokals, den die SG erstmalig im Jahr 2003 gewann. Wobei es mir in den ersten zwei, drei Jahren gar nicht so leicht fiel in die Campushalle zu kommen. Da kannte ich alle Spieler noch gut und hatte sehr enge Beziehungen zum ganzen Umfeld. Später wurde ich zu einem „wohlwollendem Außenstehenden“ (lacht). Auf jeden Fall habe ich mich über die Erfolge der SG auch in den Jahren, in denen ich weg war, immer gefreut.
 
Und worauf freust du dich jetzt?
Dierk Schmäschke: Jetzt freue ich mich auf alles, was mich erwartet! Ich freue mich auf eine Stadt und einen Verein, die in den Kernwerten gleich geblieben sind. Auf die Konstanz, die Kontinuität und das Potenzial, immer in der Nähe von Titeln zu bleiben! Ich freue mich aber auch auf die Überraschungen, da sich sicherlich auch vieles verändert hat. Ich freue mich aber vor allem mit alten Bekannten und neue Gesichtern ganz viele neue Ziele für die Zukunft zu setzen.
 
Auch die Fahrerei hat ein Ende. Weißt du noch, wie viele Kilometer du in den letzten Jahren zwischen Hamburg und Flensburg unterwegs warst?
Dierk Schmäschke: Das waren sehr viele. Ein Auto habe ich bestimmt „zersägt“. Auf 160 KM auf der A7 kenne ich jeden Begrenzugspfeiler und werde inzwischen bei jeder Raststätte persönlich begrüßt.

Das hat vielleicht mit dem Erfolg des HSV Handball zu tun.
Dierk Schmäschke: Oder damit, dass ich überall 100 Mal getankt oder Kaffee getrunken habe. (lacht)
 
Der HSV ist Deutscher Meister 2011. Ist es einfacher, sich mit einem Titel von einem Verein zu verabschieden oder macht eine Trophäe den Abschied eher schwer?
Dierk Schmäschke: Ich denke, es ist einfacher, mit einem Titel zu gehen. Die Meisterschale ist in der Bundesliga die begehrteste Auszeichnung überhaupt. Wir haben uns Stück für Stück an diesen Erfolg herangearbeitet, und es erfüllt einen wirklich mit Stolz, wenn man das Ziel erreicht, was man sich gesteckt hat. Auch im Champions-League-Final-Four spielen wir um den Titel. Der HSV ist einfach ein toller Verein geworden.
 
Du hast als HSV-Funktionär der SG immer „nur das Beste“ gewünscht. Was wirst du dem HSV als SG-Geschäftsführer wünschen?
Dierk Schmäschke: Auf jeden Fall, dass der HSV den Weg möglichst erfolgreich weitergeht!
 
Bekommst du in Hamburg auch eine Dauerkarte?
Dierk Schmäschke: Ich glaube, ja. (lacht) Ich bin mir sogar ziemlich sicher...

 

 

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Von: Zita Newerla