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09.09.2009 -Strandhotel: Die „Elefanten-Runde“ des Handballs

In der Politik spricht man von der „Elefanten-Runde“, wenn sich zu Wahlkampfzeiten die Spitzenkandidaten der einzelnen Parteien zu einem öffentlichen Meinungsaustausch treffen. So etwas Ähnliches erlebte nun das Strandhotel in Glücksburg, als auf Einladung der Vereinigung der schleswig-holsteinischen Sportjournalisten sich die Verantwortlichen der norddeutschen Handball-Bundesligisten trafen. Entscheidungsträger des Meisters THW Kiel, des Vize-Meisters HSV Hamburg und des Fünften SG Flensburg-Handewitt an einem Tisch – eine solch geballte Handball-Kompetenz antwortet nur selten auf die Fragen von Journalisten.
Die Geschäftsführer hatten das erste Wort. Holger Kaiser von der SG sprach von einem „guten Feld“, dass er an der dänischen Grenze vorgefunden habe. „Die Geschäftsstelle arbeitet mit einem sehr hohen Engagement“, sagt er. „Und der sportlichen Leitung ist es gelungen, dem Team Leidenschaft und Charakter einzuhauchen.“ Junge Spieler würden nicht einfach ins kalte Wasser geworfen, sondern erhielten die notwendige psychologische Unterstützung.
SG-Teammanager Ljubomir Vranjes betonte mit Nachdruck die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges, auf junge Spieler zu setzen. „Trotz aller Erwartungen der Fans – dafür brauchen wir Zeit“, sagte er. Wohlwollend nahm der Schwede die erste Nominierung von Jacob Heinl für einen Nationalmannschafts-Lehrgang zur Kenntnis. „Das ist keine Überraschung“, ergänzte SG-Coach Per Carlén. „Bereits vor einem Jahr habe ich gesehen, dass er ein großes Talent ist, mit dem intensiv gearbeitet werden muss.“
Im Mittelpunkt der Fragen standen insgesamt die Vertreter des HSV Hamburg und des THW Kiel, der beiden vermeintlichen Top-Favoriten in der Bundesliga. Ein Journalist brachte die „Zebras“ bereits mit dem „Triple“ in Verbindung. „Sich hinzustellen und das zu fordern, wäre eine Frechheit“, drückte es THW-Trainer Alfred Gislason klar aus. „Wir müssen von Spiel zu Spiel denken.“ Sein Hamburger Kollege Martin Schwalb berichtete über die Integration der beiden kroatischen Neuzugänge. Während Igor Vori schon so etwas wie „Leitwolf und Pausenclown“ sei, hätte Domagoj Duvnjak noch mit der mehrwöchigen Abstinenz aus einem Mannschafts-Trainingsbetrieb zu kämpfen. „Es ist dennoch ein Augenschmaus, diesem genialen Handballer zuzuschauen.“

Einen ausführlicheren Bericht gibt es im nächsten KONTER.

Von: ki