Stripes
Stripes
Archiv

29.05.2010 -Saison-Rückblick: „Unsere Mannschaft funktioniert wie eine Mannschaft"

Die SG Flensburg-Handewitt hat die Erwartungen übertroffen. Der dritte Platz in der TOYOTA Bundesliga und die insgesamt siebte Qualifikation für die Champions League ist ihr bereits zwei Spieltage vor Serienende nicht mehr zu nehmen. Anlass genug, sich noch einmal an die denkwürdigsten Momente der Spielzeit zu erinnern.

2. September: Neuzugang Johan Sjöstrand ist der „Held des Tages“ beim 32:22-Auftaktsieg der SG Flensburg-Handewitt in der „Hölle Nord“. Unglaubliche 29 Mal scheitern die Spieler von FA Göppingen am 22-Jährigen. „Ich sitze nun seit einem halben Jahr auf der Bank und führe die Statistik“, schmunzelt Team-Manager Ljubomir Vranjes. „Aber so viele Striche habe ich bei einem Torwart noch nie gemacht.“


10. Oktober: Nach fünf Siegen zum Start hat die SG die Chance, die Tabellenspitze zu übernehmen. Doch unerwartet verliert sie beim Aufsteiger TuS N-Lübbecke mit 28:31. SG-Geschäftsführer Holger Kaiser ist enttäuscht: „Die Abwehr muss stabiler stehen, und im Angriff darf man keinen Alibi-Handball zeigen, wenn man in Lübbecke gewinnen will.“


24. Oktober: Lars Christiansen erhält vom HSV Hamburg eine Tasse sowie ein Frühstücksbrett in den Farben der Hansestadt. Der Linksaußen absolviert an der Elbe sein 600. Pflichtspiel im Trikot der SG. Ein „Geschenk“ in Form von zwei Punkten gibt es aber nicht. Hamburg gewinnt mit 37:32. Die SG muss erkennen, dass der HSV und auch der THW Kiel eine Nummer zu groß sind.


25. November: Die SG setzt ein Ausrufezeichen und siegt bei den Rhein-Neckar Löwen mit 30:26. Nach zuletzt drei Auswärts-Niederlagen in Folge kann die SG erstmals bei einem Spitzenteam bestehen und klettert in der Tabelle auf den sechsten Platz. „Das ist eine Bestätigung für unsere Arbeit, die auf Geduld und Vertrauen für unser junges Team basiert", freut sich SG-Trainer Per Carlén. Für eine statistische Randnotiz sorgen vier rote Karten gegen die SG.


13. Dezember: Der Aufwärtstrend der SG hält an. Mit einem 27:26-Erfolg beim bisherigen Vierten VfL Gummersbach springt sie selbst auf die vierte Position. „Wir waren oft den entscheidenden Schritt voraus", freut sich Lars Christiansen. Den „goldenen Treffer" erzielt Alexander Petersson 75 Sekunden vor dem Abpfiff.

Lars Christiansen bestritt seine Abschieds-Saison.


23. Dezember: Auch unter dem Weihnachtsbaum vollführt die SG einen Siegestanz. Dabei sieht es lange Zeit gar nicht danach aus. Nach 40 Minuten liegt sie beim TBV Lemgo mit 15:21 zurück. Dann verschließt Johan Sjöstrand seinen Kasten für eine Viertelstunde; die SG gewinnt noch mit 24:23 und rückt auf Rang drei vor.


29. Dezember: Jede Serie endet einmal. Nach sieben Bundesliga-Siegen in Folge verliert die SG mit dem 27:30 nicht nur beide Punkte an Gastgeber FA Göppingen, sondern auch den dritten Tabellenplatz. „Es lief eigentlich optimal, mit etwas Glück ist der Gegner ins Spiel zurückgekehrt“, meint ein enttäuschter Lars Christiansen. „Unser großes Ziel bleibt ein Platz unter den ersten Fünf.“


3. März: Erst dank einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang schafft die SG gegen den TuS N-Lübbecke die Revanche für die bittere Hinspiel-Niederlage „Unsere Weltklasse-Abwehr und unsere Gegenstöße sind unsere Trumpfkarten“, freut sich SG-Trainer Per Carlén nach dem 28:19-Erfolg vor allem über seine 6:0-Abwehr. Tobias Karlsson und Jacob Heinl signalisieren, dass sie den langfristigen Ausfall von Michael Knudsen kompensieren können.


23. März: Die SG hat sich auf den dritten Rang eingenistet und träumt von mehr. „Das Duell zwischen Hamburg und Kiel ist uns doch total egal", erklärt Lars Christiansen. „Wir sind doch noch selbst im Rennen, wenn wir gegen den HSV und im April auch in Kiel gewinnen sollten." Gegen Hamburg hält die SG lange mit, verliert am Ende aber mit 25:29. Und auch in Kiel hängen die Trauben noch zu hoch.


27. März: Der RK Celje und ihr Trainer „Noka" Serdarusic gastieren in der Campushalle und erleben im Viertelfinale des EHF-Cups einen „Höllen-Trip". Nach 60 Minuten behält die SG allerdings nur knapp mit 33:29 die Oberhand. „Wir fahren sicherlich nicht als Favorit nach Celje", sagte der SG-Geschäftsführer. „Uns erwartet ein heißer Tanz." Den übersteht die SG dank zwölf Treffern von Lasse Boesen.


1. Mai: Nichts ist es mit dem neunten europäischen Finale seit 1997. Am Rheinfall von Schaffhausen mutieren die letzten 20 Minuten zu einem klassischen Blackout. Mit 18:13 hat die SG die Kadetten beherrscht, am Ende heißt es 21:24. „Wir müssen heute Abend sowohl traurig als auch sauer über unsere eigene Leistung sein", sagt Ljubomir Vranjes.

Die SG kompensierte sogar den Ausfall von Michael Knudsen.


9. Mai: Die Campushalle erlebt einen dieser Tage, an denen gefühlsmäßig Weihnachten und Ostern zusammenfallen. Die SG beherrscht die Rhein-Neckar Löwen beim 32:25 nach Belieben und nähert sich mit großen Schritten Platz drei und damit der Champions League. „Aller guten Dinge sind drei", triumphiert Per Carlén. „Torwart, Abwehr und Gegenstoß."


15. Mai: Auch der VfL Gummersbach steht in der „Hölle Nord" auf verlorenem Posten. Die SG stürmt zu einem klaren 34:25-Sieg. „Immer wenn ich in Flensburg bin, staune ich über die schöne Halle und die Leidenschaft der Zuschauer", sagt Gummersbachs Coach Sead Hasanefendic. „Zuletzt staunte ich aber auch immer über die Spielstärke der SG, über ihre emotionalen Auftritte." Der dritte Platz ist nur noch Formsache.

Von: ki