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16.06.2010 -Champions League: Was kommt auf die SG zu?

Die Champions League ist kein Neuland für die SG Flensburg-Handewitt. Zum siebten Mal wird sie in der kommenden Saison um den höchsten europäischen Handball-Stern kämpfen. Aber am Modus hat sich einiges ändert, seitdem die SG-Handballer im April 2009 vorläufig Abschied von der Königsklasse nehmen mussten. Das Ende Mai erstmals in Köln ausgetragene EHF Final 4 zieht die Halbfinals und das Endspiel an einem Wochenende zusammen. Dem Hauptfeld gehören nur noch 24 statt 32 Vereine an. Dadurch sind die beiden Gruppenphasen mit je vier Teams in einer Staffel durch eine Hauptrunde mit vier Sechser-Gruppen abgelöst worden. Jedes Team bestreitet im Herbst und Winter zehn Partien, dann haben sich 16 Teilnehmer für das Achtelfinale qualifiziert. Diese Runde wie auch das Viertelfinale werden ganz nach dem herkömmlichen System, also mit Hin- und Rückspiel, ausgetragen.
Etliche Namen, die sich bei der Auslosung am 22. Juni in Wien als mögliche SG-Gegner entpuppen könnten, stehen fest. Aus der Bundesliga werden der HSV Hamburg und der THW Kiel die SG begleiten, kommen in der Gruppenphase allerdings nicht als Kontrahenten in Betracht. Die EHF schließt mit ihrem Modus nationale Duelle in der ersten Phase aus. Sehr wahrscheinlich ist aber ein spanischer Vertreter, da die Liga Asobal wie die Bundesliga drei Klubs stellt, die auf die vier Gruppen verteilt werden. Hinter Meister BM Ciudad Real und dem ruhmreichen FC Barcelona hat sich BM Valladolid behauptet und den Kastilien-Rivalen Ademar Leon ausgestochen. Denkbar ist, dass sich das deutsche wie das spanische Kontingent um einen Klub erhöht. Vermutlich wird die EHF wieder ein Wild-Card-Turnier um einen Startplatz ausloben. Wenn dort die Rhein-Neckar Löwen das Rennen machen sollten, wäre ein Aufeinandertreffen mit der SG bereits in der Gruppenphase möglich. Der Grund: Das Qualifikationsturnier findet erst zum Saisonstart statt, also deutlich später als die Auslosung.

Im Herbst könnte es zu einem Wiedersehen mit Celje kommen.

Für die SG könnte es ab Herbst durchaus zu einem Wiedersehen mit zwei Bekannten aus dem jüngsten EHF-Cup kommen. Die Kadetten Schaffhausen standen vorzeitig als Schweizer Meister fest. Vier Tage nach dem überraschenden Finaleinzug gegen die SG setzten sich die Eidgenossen auswärts gegen St. Otmar St. Gallen 36:34 durch und holten sich bereits vier Spiele vor Schluss zum vierten Mal nach 2005, 2006 und 2007 den Titel. Das Team von Trainer Petr Hrachovec verlor überhaupt nur einmal und trennte sich zwei Mal Remis. Ähnlich souverän war der RK Celje, im Viertelfinale des EHF-Cups der SG-Gegner, und feierte in Slowenien seinen 17. Meisterschaftstitel und 14. Pokalerfolg. Nun möchte der Klub aus der slowenischen Steiermark auch in der Champions League wieder verstärkt den Ton angeben. Allerdings will Trainer Noka Serdarusic das Team auch schrittweise verjüngen.
Die dänische Liga endete mit einem Krimi, den Alfred Hitchcock nicht hätte spannender schreiben können. 1:1 nach Siegen stand es vor dem entscheidenden Match zwischen Aab Aalborg und KIF Kolding im Playoff-Finale. Vor 5000 Zuschauern rettete der 14-fache Schütze Kristian Kjelling den Gastgebern mit einem Distanzwurf aus elf Metern das 28:28-Remis nach regulärer Spielzeit. Es ging ins Siebenmeterwerfen. Schließlich parierte Torwart Jannick Green einen Strafwurf – die erste dänische Meisterschaft für Aalborg war perfekt.
In Russland feierte Medwedi Tschechow die elfte Meisterschaft in Serie. Der Teilnehmer des EHF Final 4 behauptete sich zum Abschluss der Playoffs zwei Mal souverän gegen St. Petersburg. Ähnlich dominant wie die „Bären" war in Polen KS Vive Kielce. Die Hauptrunde brachte eine Ausbeute von 22 Siegen aus 22 Spielen. Die Finals gegen Kwidzyn endeten mit 3:0. Rastko Stojkovic (ehemals Nordhorn) und Mariusz Jurasik (ehemals Rhein-Neckar Löwen) waren die besten Torschützen des polnischen Ausnahme-Klubs. Trainer Bogdan Wenta hält derweil nach weiteren Verstärkungen Ausschau, nachdem Linkshänder Mark Bult (Füchse Berlin) und Rechtsaußen Mirza Dzomba (RK Zagreb) ihr Kommen bereits zugesagt haben.

Von: ki