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14.03.2009 -TOYOTA Bundesliga: 30:39 – Mannheim ein zu schweres Pflaster

Die SG Flensburg-Handewitt musste im Kampf um einen internationalen Startplatz in der nächsten Serie einen Rückschlag verkraften. Sie verlor bei den Rhein-Neckar Löwen, einem direkten Rivalen, mit 30:39 (12:18). „Uns hat gegen die Löwen einiges gefehlt“, musste SG-Geschäftsführer Fynn Holpert feststellen. „Wir haben deshalb auch in dieser Höhe verdient verloren.“
Die SAP-Arena ist etwa doppelt so groß wie die Flensburger Campushalle. Dennoch gab es eine Parallele zu den Heimspielen an der dänischen Grenze; ein überdimensionales Trikot mit der Rückennummer acht wurde gen Hallendecke gezogen. Es lag aber nicht nur am eher unbekannten Badener-Lied, das zu dieser Zeremonie ablief, dass sich für das SG-Team im gutgefüllten Rund keine Heimatmosphäre einstellen wollte. Vielmehr präsentierten sich die Löwen als dominanter Gastgeber. Binnen fünf Minuten rollten drei Gegenstöße auf das von Dan Beutler gehütete SG-Gehäuse zu. Ein 3:3 verwandelte sich in ein 7:4.
Auch danach gelang es der SG nicht, im Löwen-Käfig als Dompteur aufzutreten. Die Hausherren entfalteten mehr Wurfkraft aus dem Rückraum. Nach dem 11:6 durch Karol Bielecki (18.) nahm Per Carlén seine Auszeit. Danach begann die beste Phase der SG. Mit Jakob Thoustrup auf der Spielmacher-Situation kam etwas mehr Sicherheit in den Rückraum. Die SG schloss auf, Lasse Svan Hansen traf von Rechtsaußen zum 12:10. Es muss ein Zauberwurf gewesen sein, der Ball verkeilte sich fast künstlerisch im grünen Tornetz.
Lasse Boesen hatte sogar den Anschlusstreffer in der Hand. Doch der Ball prallte vom Tor ab – genau in die Hände von Gudjon Valur Sigurdsson, der zum 13:10 vollendete. Danach wiederholte sich das Leid der Anfangsphase. Der Spielaufbau war zu fehlerhaft, die Rhein-Neckar Löwen liefen zu viele Gegenstöße. Erschwerend kam hinzu, dass bereits vor der Pause mit Oscar Carlén und Jacob Heinl gleich zwei Akteure zum zweiten Mal auf der Strafbank Platz nehmen mussten.
Zwar verkürzte Lars Christiansen mit einem blitzschnellen Konter auf 18:14, dann erschütterte eine weitere Hiobsbotschaft die SG-Bank. Oscar Carlén foulte Grzegorz Tkaczyk. Sein dritte Hinausstellung, das Spiel war zu Ende. Für ihn wich Lasse Boesen in den rechten Rückraum aus. Thomas Mogensen spielte nun auf der halblinken Position. „Der Ausfall von Oscar Carlén war für uns sicherlich ein Nachteil für uns“, meinte Lars Christiansen. „Dennoch waren wir in der zweiten Hälfte zunächst etwas lockerer, ehe wir uns doch wieder zu einfache Tore einfingen.“
In der Tat: Chancen auf eine Wende bestanden. Ein Doppelschlag von Lars Christiansen sorgte für das 15:19 und neue Hoffnungen unter den mitgereisten Fans. Dann hatte die SG eine längere Überzahl, stand teilweise sogar mit drei Mann mehr auf der Platte. Es sollte nicht sein: Die SG kam nicht näher heran und musste sich verdient mit leeren Händen auf die Heimreise begeben. Immerhin: Eine Auszeit nach dem 24:33 (48.) schweißte die SG noch einmal zusammen. Mit vereinten Kräften verhinderte man Schlimmeres. „Wir konnten die Rückraumschützen Bielecki und Jurasik nicht stoppen“, fasste SG-Trainer Per Carlén zusammen. „Wenn wir in der Champions League etwas reißen wollen, müssen wir uns um einige Klassen steigern.“

 

Rhein-Neckar Löwen – SG Flensburg-Handewitt 39:30 (18:12)
Rhein-Neckar-Löwen: Fritz (bei zwei 7m), Szmal (11/1 Paraden) – Gensheimer (4), Sigurdsson (6), Jurasik (7/3), Filip, Harbok (1), Tkaczyk (6), Bielecki (8), Roggisch, Schwarzer (3), Klimovets (2), Groetzki (2), Fäth
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (5 Paraden), Meyer (ab 42.; 4/1 Paraden) –Thoustrup (4), Carlén (3), Mogensen (3), Svan Hansen (3), Christiansen (11/5), Johannsen, Schneider (1), Heinl, Boesen (3), Knudsen (2)
Schiedsrichter: Methe/Methe (Vellmar); Zeitstrafen: 12:14 Minuten (Roggisch 4, Klimovets 2, Sigurdsson 2, Fäth 2, Groetzki 2 – Carlén 6, Heinl 4, Mogensen 2, Boesen 2); Siebenmeter: 4/3:7/5 (Jurasik scheitert an Meyer – Christiansen trifft Latte, Boesen scheitert an Szmal); Zuschauer: 12362
Spielfilm: 1:0 (2.), 3:3 (6.), 6:3 (10.), 7:4 (12.), 8:6 (15.), 11:6 (18.), 11:8 (19.), 12:10 (21.), 13:11 (23.), 18:11 (30.) – 18:13 (31.), 19:15 (33.), 21:17 (35.), 23:17 (36.), 23:19 (38.), 26:19 (40.), 28:22 (43.), 31:22 (45.), 33:24 (47.), 33:26 (49.), 35:28 (53.), 37:28 (55.), 38:30 (60.)


Weitere Berichte
16.3.2009 – SG findet kein Rezept gegen den Löwen-Rückraum (sh:z; Hans-Werner Klünner)
16.3.2009 – Nur Löwenfutter (Flensborg Avis; Volker Metzger)
13.3.2009 – Zähmt die SG die Löwen? (Homepage, Vorschau)

Von: ki