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19.05.2008 -Ausblick: Wo ist die Sommerpause?

Kühle Witterung draußen, gemütliche Stimmung in den Hallen, da der Ball fliegt – das ist Handball im Winter. Längst hat sich der Sport aber zu einem Zwölf-Monats-Programm gemausert. Das wird vor allem in diesem Jahr deutlich. „Zwei Wochen“, sagt Michael Knudsen. „Nur zwei Wochen gibt es Familienurlaub.“ Bereits ab dem 2. Juni bittet der dänische Nationalcoach Ulrik Wilbek zur Olympia-Vorbereitung. Darin integriert sind jeweils zwei Länderspiele gegen Ägypten (26./27. Juni) und gegen Schweden (26./27. Juli).
Neben Michael Knudsen dürften von der SG Flensburg-Handewitt Lars Christiansen und Kasper Nielsen für den Olympia-Trip gesetzt sein. Thomas Mogensen und Anders Eggert machen sich mittlere bis kleine Hoffnungen, in Peking dabei zu sein. Der Spielmacher und der Linksaußen sind für die beiden Testspiele am kommenden Wochenende gegen Schweden eingeladen. Ein Sichtungstermin. Der Optimismus im dänischen Lager ist auf jeden Fall groß. „Wir haben bei den letzten drei Großereignissen jeweils eine Medaille geholt“, betont Michael Knudsen. „Warum soll uns das nicht wieder gelingen? Wir haben eine starke Mannschaft und einen sehr guten Trainer.“
Andere Nationen müssen sich noch für den Wettbewerb unter den Olympischen Ringen qualifizieren. Ein wahrer Showdown steigt zwischen dem 30. Mai und dem 1. Juni im polnischen Breslau. „Die Tickets waren binnen 24 Stunden vergriffen“, weiß Marcin Lijewski. Polen ist als Gastgeber gegen Island, Schweden und Argentinien in der Favoritenrolle. Die ersten beiden Teams lösen das Olympia-Ticket.
Darauf hofft auch Dan Beutler, der zusammen mit den beiden Torwart-Routiniers Peter Gentzel und Tomas Svensson im vorläufigen, 21-köpfigen Kader steht. Bei den beiden Testspielen gegen Dänemark am kommenden Wochenende ist der SG-Schlussmann auf jeden Fall dabei. In Polen dürfte gerade die Partie gegen Island Schlüsselcharakter haben. „Der letzte klare Sieg bei der Europameisterschaft ist kein Maßstab“, glaubt Dan Beutler. „Damals hatten die Isländer einen schlechten Tag.“
Wenn es für die Schweden klappen sollte, gibt es zwei Wochen Pause, ehe die heiße Vorbereitung startet. Bis Peking muss Nationalcoach Ingemar Linell seinen Kader auf 14 Köpfe reduzieren. Nur zwei Torhüter bleiben übrig. „Ich werde auf jeden Fall um meine Chance kämpfen“, sagt Dan Beutler. „Unser Trainer spricht von einem angenehmen Problem, drei Weltklasse-Keeper aufbieten zu können.“ Nach den Olympischen Spielen stehen die Dinge klarer. Peter Gentzel und Tomas Svensson haben ihren Rücktritt bereits angekündigt. Neben Dan Beutler kann sich übrigens auch Neuzugang Oscar Carlén gut Chancen für China ausrechnen. „Das wäre natürlich eine tolle Sache“, meint der 20-Jährige. „Ein Nachteil wäre, dass ich bei der SG nur eine ganz kurze Eingewöhnungszeit hätte.“
Möglich aber auch, dass die Isländer zum Favoritenschreck werden. „Ich sehe die Chancen bei 50:50“, meint Alexander Petersson. „Polen wie auch Schweden können wir schlagen.“ Der SG-Rechtsaußen und seine Landsleute hätten im Erfolgsfall ein sehr hartes Programm. Denn im Gegensatz zu Schweden oder Dänemark müssen die Nordmänner auch noch in die Mühlen der Weltmeisterschafts-Qualifikation. Am 6. und 15. Juni trifft Island auf Mazedonien. „Wir sind normaler Weise besser“, glaubt Alexander Petersson. „Aber gerade beim ersten Spiel in Mazedonien werden wir eine heiße Atmosphäre erleben.“

Von: ki