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06.06.2007 -Thorsten Storm: „Ich werde viele Dinge vermissen“

Das Bild der Mannschaft ändert sich kontinuierlich. Alljährlich verabschiedet die SG Flensburg-Handewitt verdiente Spieler. Nicht so oft verdiente Funktionäre. Diesmal ist es jedoch der Fall. Nach fünf Jahren als Geschäftsführer hat sich Thorsten Storm dazu entschieden, eine neue Aufgabe anzupacken. Die SG wird zwar auch weiterhin gut aufgestellt sein, verliert aber einen Mann, der eine halbe Dekade lang die Entwicklung der SG entscheidend mitprägte. Der KONTER sprach mit dem 42-Jährigen.

Thorsten, fünf Jahre bei und mit der SG Flensburg-Handewitt gehen in wenigen Wochen zu Ende. Welches war der schönste Moment in der Zeit als SG-Geschäftsführer?
Thorsten Storm: Ganz klar, der Schlusspfiff des Heimspiels gegen die HSG Nordhorn im Mai 2004. Danach war die SG endlich Deutscher Meister. Ich habe als kleiner Junge die Spiele als Fan in Handewitt am Spielfeldrand erlebt. Dann habe ich selbst für die SG gespielt. Und dann dieser große Moment.

In der halben Dekade hat sich die SG gerade in ökonomischer Hinsicht enorm entwickelt. Der Etat ist von drei Millionen auf 4,7 Millionen Euro gestiegen, an der Schiffbrücke wurde eine, deutlich größere Schiffbrücke bezogen. Was waren die Gründe für diesen Aufschwung?
Thorsten Storm: Alles hat seine Zeit im Leben. Der Handball hat sich in den letzten Jahren insgesamt rasant entwickelt. Es haben zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Personen zusammengearbeitet. Jetzt kommt eine neue Zeit, und auch diese wird die SG durch neue Ideen und Personen erneut ein Stück weiterbringen.


Vielleicht eine spezielle Frage: Welche Entscheidung war dir in den letzten fünf Jahren am schwersten gefallen?
Thorsten Storm: Die Entscheidung, nach fünf Jahren Flensburg wieder zu verlassen.

Ab dem 1. Juli wirst du Geschäftsführer bei der SG Kronau-Östringen sein. Ist der Umzug schon terminiert?
Thorsten Storm: Ich habe eigentlich gar nicht so viele Dinge, die ich einpacken muss und mitnehmen werde. Irgendwann im Juni geht es los. Eine neue Adresse in der Altstadt von Heidelberg gibt es immerhin schon. Es ist das erste Mal, dass ich Schleswig-Holstein verlasse. Aber es ist eine wunderschöne kleine Stadt. Eigentlich wie Flensburg.

Was kann deine zukünftige SG von deiner alten SG lernen?
Thorsten Storm: Man kann diese Vereine nur schwer vergleichen. Die SG spielt seit vier Jahren ununterbrochen in der Champions League und gehört seitdem zu den besten Teams der Welt. Da gibt es kaum Steigerungsmöglichkeiten. Die Rhein-Neckar-Löwen befinden sich erst im Aufbau. Ein spannendes Projekt, bei dem es viele Dinge zu tun gibt. Mit der nötigen Gelassenheit wird man auch dort mittelfristig etwas erreichen.

Was aus Flensburger Zeiten wirst du in Zukunft am meisten vermissen?
Thorsten Storm: Da gibt es viele Dinge. Meine Heimat etwa. Meine Mitarbeiter und meine Freunde. Ich habe hier 2002 mit sehr viel Gegenwind und Abneigung angefangen zu arbeiten. In den letzten Jahren habe ich mich sehr wohl gefühlt. Die Zusammenarbeit mit Kent-Harry Andersson ist sehr schön. Ebenso werde ich unseren Mannschaftsarzt Dr. Hauke Mommsen, den ich 2002 überredet habe, mir in Flensburg zu helfen. Ich bin dem Verein sehr dankbar, dass ich diese Zeit mitgestalten durfte. Das alles werde ich vermissen.

Von: ki