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25.07.2006 -Jacob Cement Cup: BM Granollers weckt Erinnerungen

So früh hat die SG Flensburg-Handewitt noch nie eine Saison-Eröffnung gefeiert. Da machte sich auch Boy Meesenburg, Inhaber des gastgebenden Teampartners Jacob Cement, seine Gedanken: Handball in der Ferienzeit – wird das gut gehen? Doch inzwischen, kurz vor dem Spiel am Donnerstag gegen BM Granollers (Campushalle, 20 Uhr), sind diese Zweifel weggewischt. „Das Handball-Fieber ist schon wieder da“, berichtet der Sponsor. „Allein 500 unserer Kunden und Mitarbeiter haben sich angemeldet.“ Außerdem genießen alle Dauerkarten-Besitzer der SG sowie Kinder unter sechs Jahren freien Eintritt. „Welcher Bundesliga-Klubs kann so etwas seinen Fans bieten?“, bedankt sich SG-Manager Thorsten Storm beim langjährigen Teampartner.
Aber warum nur ein Spiel? Und ausgerechnet gegen BM Granollers? Die erste Entscheidung fällte Trainer Kent-Harry Andersson, der seine Truppe angesichts des anstehenden „hummel Charity Cups“ (vier Spiele am Freitag und Samstag) nicht durch einen „Marathon“ schicken möchte. „Ein Spiel über 60 Minuten ist genug“, betont Kent-Harry Andersson. Den Kontakt zu BM Granollers stellte übrigens Ausrüster „hummel“ her, der auch Partner der Katalanen ist.
„Wir wollten unseren Zuschauern einen Gegner aus dem Ausland präsentieren“, sagt Thorsten Storm und verweist auf eine interessante Historie. Der spanische EHF-Cup-Sieger von 1995 und 1996 weckt nämlich Erinnerungen. Zwei Mal standen sich die SG und Granollers im Halbfinale des EHF-Cups gegenüber. 1996 gewannen die Spanier, 1997 revanchierte sich die SG und errang kurz darauf den ersten Europapokal der Vereinsgeschichte. 1999 wechselte Ljubomir Vranjes für zwei Jahre nach Granollers. „Der Verein profitiert nun von seiner Jugendarbeit“, berichtet der Schwede von diversen spanischen Nachwuchs-Meisterschaften. Ljubomir Vranjes selbst hat zwei bis drei intensive Kontakte sowie die Vorliebe zum Wein aus dieser Zeit mit nach Deutschland genommen.
Die SG geht fast in Bestbesetzung in diese Vorbereitungs-Partie. Johnny Jensen wird wegen seiner Knie-Beschwerden erneut fehlen. Ein kleiner operativer Eingriff kann im Moment nicht ausgeschlossen werden. Dafür sind alle Dänen mit von der Partie. Bis auf Neuzugang Anders Eggert und Sören Stryger, der mit seiner Ehefrau Eva auf das zweite Kind wartet, halten sie sich für einen National-Lehrgang auf Lolland auf. Für einen Foto-Termin und das Spiel stoßen aber alle zum Kader. Dann können sich auch die Flensburger Handball-Fans davon überzeugen, was Manager Thorsten Storm in den ersten Tagen der Testphase entdeckt hat: „Unsere Neuzugänge sind sehr positive Typen und bringen frischen Wind.“

 

BM Granollers
Granollers mit seinen rund 55000 Einwohnern gilt als die dichtbesiedelste Stadt Kataloniens. Und es gab Zeiten, da schaute selbst der große Nachbar FC Barcelona angesichts der Titeldichte etwas neidisch zu den „Provinz-Handballern“. 1995 und 1996 wanderte der EHF-Pokal an den BM Granollers. Ein Jahr später träumte man schon vom „Hattrick“, als ausgerechnet die SG Flensburg-Handewitt den Triumpharsch in der Vorschlussrunde stoppte und sich schließlich selbst den „Pott“ sicherte.
Zu diesem Zeitpunkt neigte sich der Trend in der Liga Asobal bereits abwärts. Nach zwei Vize-Meisterschaften in den Jahren 1992 und 1993 pendelte man stets zwischen den Plätzen fünf und elf. In der letzten Serie erreichte BM Granollers einen zehnten Rang – die Auswärtsschwäche war einfach zu frappierend. Trotz des Sponsors „Fraikin“, ein Logistik-Unternehmen, können die Spanier im Moment keine großen Sprünge machen und müssen auf den altbewährten Kader setzen. Nur zwei Akteure, die beiden Serben, besitzen keinen iberischen Pass. Goran Cmiljanic (Spitzname: „The wall“) fungiert als Abwehr-Stratege und Marko Krivokapic ist der Goalgetter, der aus dem linken Rückraum Gefahr verbreitet. Das Gehirn der Mannschaft ist aber Regisseur José Luis Perez Canca, der immerhin 94 Länderspiele bestritt. Weitere Leistungsträger sind Torwart Vincente Alamo, der junge Linkshänder Christian Malmagro sowie Linksaußen und Mannschaftskapitän Carlos Viver.

 

Splitter
Hallen-Öffnung. Die Campushalle öffnet um 18.00 Uhr.


SG-BUS-Shuttle-Dienst. Vier Gelenkzüge von AUTOKRAFT, AFAG und AKTIV BUS fahren ab 18.00 Uhr vom Parkplatz „Exe“ zur Campushalle. Ein Bus fährt ab 18.00 Uhr vom Parkplatz Fördepark (Haltestelle Linie 14) zur Campushalle. Bis 45 Minuten nach Spielschluss fahren die Busse zum Parkplatz „Exe“ und zum Fördepark zurück. In Handewitt startet um 18.45 Uhr ein Gelenkbus von der Wikinghalle nach Flensburg. Dieser Bus fährt 25 Minuten nach Spielschluss zurück.

Autogrammstunde. Ab 18.15 Uhr wird die SG-Mannschaft allen jungen Fans im Foyer der Campushalle zur Verfügung stehen.


Rahmenprogramm. Ab 19.15 Uhr startet das Hallen-TV mit Infos und Interviews. Besonders im Blickpunkt: die Neuzugänge.


Modus. Die Partie dauert zwei Mal 30 Minuten. Bei Unentschieden gibt es eine Verlängerung von zwei Mal fünf Minuten. Wenn nötig, folgt dann ein Siebenmeter-Werfen.


Siegerehrung. Laut „Fahrplan“ kommt es gegen 21.30 Uhr zur Pokalübergabe. Zudem werden der „auffälligste Spieler“ und der „beste Torschütze“ gekürt. Die „Jury“ bilden die anwesenden Journalisten.


Fan-Artikel. Im Foyer der Campushalle gibt es die neuen Hummel-Fan-Artikel zu kaufen.

 

Weiterer Vorbericht
26.7.2006 - 5. Jacob Cement Cup mit südländischem Flair (sh:z; Jan Wrege)

 

Die Geschichte des Jacob Cement Cup
Rückblick Jacob Cement Cup 2002
Rückblick Jacob Cement Cup 2003
Rückblick Jacob Cement Cup 2004
Rückblick Jacob Cement Cup 2005

Von: ki