Die Testphase ist vorbei. Am Freitag um 20 Uhr eröffnen die HSG Wetzlar und die SG Flensburg-Handewitt die Saison 2006/2007. Rund 4000 Zuschauer in der hessischen Rittal-Arena fragen sich gespannt: Werden die Nordlichter ihrer Favoritenrolle gerecht? Oder können die Hausherren, die im Frühjahr bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg kämpften, die SG wieder so ärgern wie beim letzten Vergleich? Damals rettete Jan Holpert mit einem gehaltenen Siebenmeter in letzter Sekunde den knappen Sieg.
Aber ausgerechnet hinter dem Einsatz des Keepers steht noch ein kleines Fragezeichen. Jan Holpert laboriert an einer Adduktoren-Verhärtung im Oberschenkel und nimmt im Moment nicht am normalen Trainings-Betrieb teil. „Ich bin optimistisch, dass es Freitag klappen wird“, betont Dr. Hauke Mommsen. „Schließlich steht Holpi im Tor und hat nicht eine so große Belastung wie ein Feldspieler.“ Und mit einem Schmunzeln ergänzt der Mannschaftsarzt: „Für einen letzten Siebenmeter würde er auf jeden Fall kommen.“
Am Kreis hat sich die Lage hingegen entspannt. Johnny Jensen, der bei Belastungen immer wieder Schwellungen hatte (Reiz-Knie), mischt seit Montag wieder voll mit. Kollege Michael Knudsen feiert am Donnerstag sein Trainings-Comeback. Der Kapselriss am Zeh wird dem Dänen aber noch einige Woche etwas plagen. Insgesamt ist Dr. Hauke Mommsen mit dem Zustand der Mannschaft sehr zufrieden: „Wir sind sehr gut aus der Vorbereitung gekommen – ohne ernsthafte Verletzungen.“
Das sieht bei der HSG Wetzlar etwas anders aus. Mit Lars Kaufmann fehlt ihr zweitbester Feldschütze der Vorserie, der im März immerhin sechs Mal gegen die SG erfolgreich war. Am Montag wurde das lädierte Knie des Rückraum-Akteurs arthroskopiert und zwei Gelenkkörperchen entfernt. SG-Interimstrainer Viggo Sigurdsson ist dennoch vor den Hessen auf der Hut: „Auswärts ist jede Partie schwer, wir müssen uns voll konzentrieren.“ Sicherlich wird in der Rittal-Arena eine gewisse Euphorie mitschwingen. Schließlich begrüßt man mit Sebastian Weber und Michael Allendorf gleich zwei frischgebackene Junioren-Europameister.
Der SG-Tross startet am Donnerstagmittag gen Wetzlar. „Die Mannschaft ist gut drauf“, fasst Viggo Sigurdsson die Vorbereitung zusammen. Auf sein eigenes Bundesliga-Comeback ist der Isländer sehr gespannt. „Nun sind Stress und Druck vorhanden“, beschreibt er seinen Zustand. „Zum Saisonstart hat man immer ein komisches Gefühl. Wir müssen aufpassen, keine Punkte zu verlieren.“ Ein Blick in die Statistik sollte aber alle SG-Fans beruhigen: Seit 1996 (damals 20:25 in Großwallstadt) hat ihr Verein keinen Bundesliga-Auftakt mehr verloren.

Der Einsatz von Jan Holpert ist noch nicht ganz sicher.

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