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14.08.2005 -Supercup: Ärger vor dem Event in München

Der Supercup in München, der am 30. August vor mindestens 8000 Zuschauern stattfinden wird, sorgt für Unmut. Diesmal allerdings nicht zwischen den beiden großen Rivalen THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt. Für Ärger sorgte in diesem Fall die Vorgehensweise der Handball-Bundesliga (HBL) durch ihren Geschäftsführer Frank Bohmann und die geplante neue Aufteilung der Einnahmen.
„Sportlich sind die SG und der THW Kiel Rivalen, wirtschaftlich verfolgen beide Clubs jedoch die gleichen Interessen“, so SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. Als die HBL den beiden Vereinen mitteilte, was für sie nach dem Supercup übrig  bliebe, ging sein Kollege, THW-Manager Uwe
Schwenker, am vergangenen Montagabend im Rahmen des Sportbild-Awards in Hamburg auf die Barrikaden und drohte dem HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann mit Boykott. Der Sieger sollte 25000, der Verlierer 10000 Euro bekommen. „Dass Uwe sich aufregt, ist verständlich. Da wäre für seinen THW als wahrscheinlicher Verlierer abzüglich der Reisekosten nicht viel übrig geblieben“, witzelte SG-Manager Thorsten Storm, um dann wieder ernst zu werden. „Ich stimme Uwe voll zu. Und das hat nichts mit Raffsucht zu tun. Letztlich sorgen die beiden Mannschaften auch dafür, dass die Halle voll wird. Sie können aber nicht am Ende der Wertschöpfungskette stehen. Selbst die Münchener Verkehrsbetriebe erhalten mehr als der Verlierer des Spiels abzüglich der Kosten. Mit so einem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein.“
Eigentlich sollte von diesem Disput nichts an die Öffentlichkeit gelangen, doch nachdem die Münchener Presse davon Wind bekam, musste man ihn publik machen. „Ein Boykott ist für unsere SG allerdings nie ernsthaft eine Lösung gewesen. Unsere Gesellschafter und ich gehen davon aus, dass die HBL nachbessert und es zu einer gerechten Aufteilung der Einnahmen kommt. Insgesamt ist es ein Riesen-Event in München und gut für den Handball. Allerdings können Profiklubs und Topvereine auch im Handball ohne angemessene Einnahmen nicht an solchen Events teilnehmen.“

Uwe Schwenker (rechts) drohte mit Boykott des Supercups,
Thorsten Storm rechnet mit einer gerechten Aufteilung der
Supercup-Einnahmen.

Von: sg