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07.08.2005 -Sören Stryger: Ein Wirtschaftsjurist gibt den Takt an

Sören Stryger ist schon etwas Besonderes im Kader der SG Flensburg-Handewitt. Er ist der Kapitän und der einzige etatmäßige Rechtsaußen. Der Däne ist aber nicht nur auf dem Spielfeld ein Vorzeige-Handballer. Auch privat hat der 30-Jährige zuletzt einige wichtige Weichen gestellt: Mit seiner Familie zog er vor einigen Monaten in ein Reihenhaus und schloss im Juni sein Studium ab. Die Redaktion sprach mit Sören Stryger, der an diesem Wochenende wegen einer Fußverletzung pausieren musste.

Es gibt neue Handball-Regeln. Darin taucht der Begriff des Spielführers nicht mehr auf. Was sagst du als Kapitän der SG Flensburg-Handewitt dazu?
Sören Stryger: Ich glaube kaum, dass sich viel ändern wird. Thorsten Storm, Kent-Harry Andersson und die Mannschaft haben mir signalisiert, dass ich weiterhin als SG-Kapitän fungieren soll. Auf dem Spielfeld brachte dieses Amt ohnehin nicht so viele Aufgaben mit sich. Bislang gab ich beim Aufwärmen den Takt vor, lief als Erster in die Campushalle ein und ging zur Seitenwahl.


Die SG stellt in der nächsten Saison einen „Dänen-Rekord“ auf. Gleich acht Dänen stehen im Aufgebot. Was sagst du dazu? Wird jetzt im Training nur noch Dänisch gesprochen?
Sören Stryger: Die Gefahr besteht natürlich. Als Respekt vor dem deutschen Verein sollte aber jeder weiterhin Deutsch lernen. Gerade wir Skandinavier haben eine besondere Verantwortung, da es ja auch noch Jan Holpert, die Kroaten und Marcin Lijewski gibt. Wir müssen eine gemeinsame Sprache haben.

Sören Stryger ist in dieser saison der einzige klassische Rechtsaußen.

Dein Vertrag läuft nach dieser Spielzeit aus. Wie geht es danach weiter? Hängst du noch ein oder zwei Jahre bei der SG dran?
Sören Stryger: Ich überlege, was ich in Zukunft machen soll. Gespräche mit dem Verein stehen an. Das ist für mich eine neue Situation. Zum ersten Mal in meiner Zeit bei der SG endet mein Vertrag am Saisonende. Meine Familie und ich sind sehr glücklich in Flensburg, aber ich möchte auch einmal etwas anderes machen als nur Handball. Nach acht Jahren habe ich im Juni mein Studium abgeschlossen und würde gerne auch als Wirtschaftsjurist arbeiten.

Was ist in dieser Saison für die SG drin?
Sören Stryger: Wenn wir von großen Verletzungssorgen verschont bleiben, ist in den drei Wettbewerben wieder alles möglich. Es wäre toll, wenn wir zumindest wieder einen Titel gewinnen. Den Pokal wollen wir natürlich gerne verteidigen. Aber gerade die Champions League hat gezeigt, dass manchmal ein schlechter Tag genügt, um alle Hoffnungen zu zerstören.

Von: ki