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10.08.2005 -Igor Kos: Der Reiz eines europäischen Spitzenklubs

„Ein interessanter Mann“, dachten viele beim Christian-Berge-Spiel im Juni. Die Augen der Beobachter hatten Igor Kos ins Visier genommen. Ein kroatischer Linkshänder, der zuletzt in Slowenien auftrumpfte, aber auch schon in Frankreich den zweiten Platz in der Torschützenliste erobert hatte. Die SG-Führung hofft, mit dem 27-Jährigen endlich den Mann gefunden zu haben, der Marcin Lijewski tatkräftig unterstützt und selbst eifrig Akzente im rechten Rückraum setzt. Die Redaktion sprach mit Igor Kos.

Kroatien, Zweite Liga, Frankreich und Slowenien – du hast schon einige Spielklassen in Europa kennen gelernt. Eine gute Vorbereitung, um den Schritt in die Bundesliga zu wagen?
Igor Kos: (schmunzelt) Ich reise gerne. Nein, im Ernst. Erfahrung habe ich wohl reichlich gesammelt. Mit 20 Jahren wollte ich nach einer nicht so erfreulichen Saison etwas Neues probieren und landete für sieben Monate in Duderstadt. Am besten hatte ich es aber in den vier Jahren in Frankreich. Dort wurde ich sehr gut behandelt. Dann wollte ich aber wieder zurück gen Heimat. Von Slowenien aus brauchte ich nur eine Stunde nach Kroatien. Als die SG anklopfte, war bei mir der Akku wieder aufgeladen. Der Reiz für einen so großen Verein zu spielen, war stark.


Beim Christian-Berge-Spiel standst du erstmals in der Campushalle. War diese Partie für dich ein besonderes Erlebnis? Wusstest du während dieser Gala schon, dass die SG dein neuer Verein werden würde?
Igor Kos: Das war natürlich eine besondere Atmosphäre beim Christian-Berge-Spiel. Allerdings habe ich als Handball-Profi schon viele große Kulissen erlebt. Zum Beispiel in Zagreb, wo wir zwei Mal vergeblich versuchten, im Finale der Champions League Barcelona zu stürzen. Mein Wechsel zur SG deutete sich an diesem Abend an, perfekt war er aber erst am Tag danach.

In den letzten Jahren fehlte Marcin Lijewski die Unterstützung eines weiteren, starken Linkshänders. Die Vereinsführung hofft, das „Missing Link“ gefunden zu haben. Spürst du einen gewissen Druck?
Igor Kos: Die Erwartungshaltung ist völlig normal. Ich weiß natürlich nicht, was kommt. Verletzungen kann man leider nie ausschließen. Aber ich werde immer 100 Prozent geben – und wenn möglich auch mehr. Außerdem gibt es das Team, in das ich mich schnell integrieren möchte. Ich denke, es ist von Vorteil, dass ich einen schnellen Handball bevorzuge.

Mit Goran Sprem und Blazenko Lackovic spielen zwei weitere Kroaten im SG-Dress. Für dich eine Starthilfe?
Igor Kos: Im Ausland ist es verdammt schwer, wenn man die Sprache noch nicht beherrscht und auf sich allein gestellt ist. Man kann sich nicht so ausdrücken, wie man gerne möchte. Da können Landsleute, die schon länger als ich in Deutschland sind, gut helfen. Aber auch die anderen neuen Mannschafts-Kollegen, mit denen man sich auf Englisch unterhält, sind sehr zuvorkommend.

Von: ki