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06.08.2005 -Dr. Hauke Mommsen: „Die Jungs sind wirklich gut im Saft“

Die Vorbereitung der SG Flensburg-Handewitt läuft nun seit zwei Wochen. Ein ständiger Begleiter der Handball-Stars ist in diesen Tagen natürlich auch das Medical Team. Die Redaktion sprach mit Mannschaftsarzt Dr. Hauke Mommsen, der am heutigen Samstag seinen 36. Geburtstag feiert.

In der vergangenen Woche waren die medizinischen Tests in der Ostseeklinik Damp. Was wurde alles untersucht?
Dr. Hauke Mommsen: Der Check war sehr umfangreich. Dienstagnacht kamen die letzten um 2 Uhr ins Bett. Prüfung der Herz-Lungen-Funktion, Labor-Analysen, orthopädische Untersuchungen, Fettgehalt- und Laktat-Messungen standen auf dem Programm. Die Neuzugänge erhielten überdies ein individuelles Trainings-Programm zur Kräftigung der Rumpf-Muskulatur. Dazu gesellten sich umfangreiche physiotherapeutische Behandlungen unter der Regie von Michael Brink und Torsten Schmäschke.


Inzwischen sind die Untersuchungen ausgewertet. Was sagen die Ergebnisse aus?
Dr. Hauke Mommsen: Im Vergleich zum Vorjahr und zu den Untersuchungen in Tondern vor einigen Wochen ergaben sich durchgehend positive Werte. Die Jungs sind wirklich gut im Saft. Sie haben sich eine gute Startposition verschafft, um verletzungsfrei durch die Saison zu kommen. Im Gegensatz zu anderen Ballsportlern haben unsere Spieler eine sehr hohe Disziplin und Eigenverantwortung für ihren Bewegungs-Apparat entwickelt.

Mannschaftsarzt Dr. Hauke Mommsen spricht mit Sören Stryger.

Von ersten Verletzungssorgen war bereits zu hören. Um wen handelt es sich? Gibt es Spezial-Behandlungen?
Dr. Hauke Mommsen: Mich ärgert es, dass wir schon wieder mit Altlasten zu kämpfen haben, die wir nicht zu verantworten haben. Igor Kos hat wegen einer Überbelastung in seinem Ex-Verein eine Achillessehnen-Reizung. Sören Stryger und Lars Christiansen kehrten angeschlagen vom dänischen Nationalmannschafts-Lehrgang zurück. Während der Linksaußen umgeknickt war, plagt sich unser Kapitän mit einer Entzündung im Vorderfuß herum. Sören Stryger und Igor Kos müssen dieses Wochenende pausieren. Sie reduzieren zunächst die Belastung und werden stattdessen von Behandlungs-Therapien begleitet. Zum Glück haben wir jetzt so viel Zeit zum Auskurieren von Verletzungen wie nie mehr in dieser Saison.

Gibt es Veränderungen im Medical Team?
Dr. Hauke Mommsen: Nein, es gibt keine Änderungen. Wir bauen aber neben den bewährten Kräften ein Netz von Sport-Physiotherapeuten in ganz Deutschland auf. In Damp bilde ich selbst Fachleute aus, die die Zusatz-Bezeichnung „Sport-Physiotherapeuten“ erwerben. Sie helfen uns bei Auswärtsspielen, was uns Zeitersparnisse und eine höhere Konzentration bei Spezial-Behandlungen bringt.

Für dich persönlich gab es eine Erfolgsmeldung. Du bekommst eine Professur. Hast du jetzt weniger Zeit für die SG?
Dr. Hauke Mommsen: Anfang September nehme ich die Professur für Physiotherapie an der Fachhochschule Kiel auf. Der Beruf des Physiotherapeuten wird zur Zeit akademisiert. In einer Regel-Studienzeit von acht Semestern absolvieren die angehenden Physiotherapeuten nun Lehrberuf und Studium. Ich muss an ein oder zwei Nachmittagen in der Woche in die Fachhochschule. Das lässt sich gut mit Damp und zum Glück auch mit der SG koordinieren.

Von: ki