Das Nordderby beim THW Kiel ist Geschichte. Schon am Mittwoch (19.30 Uhr) geht es weiter mit dem Gastspiel bei der MT Melsungen. In Rotenburg an der Fulda erwartet die SG Flensburg-Handewitt eine ausverkaufte Meirotels-Halle und einen bissigen Aufsteiger. „Die 4:2-Abwehr der Melsunger erinnert mich manchmal mehr an Rugby als an Handball“, rechnet SG-Coach Kent-Harry Andersson mit einem schweren Gang. „Wenn man auf diese Deckung nicht vorbereitet ist, verliert man.“
Diese Aussage ist natürlich mehr als bloßes Gerede. Schon der gestrige Feiertag war für die SG-Handballer keine Erholungsphase, sondern „Tag der Vorbereitung.“ Kent-Harry Andersson hat noch zu gut in Erinnerung, wie sich seine Jungs in den ersten Minuten des Hinspiels mühten und schnell mit 1:4 zuücklagen. Am Ende hieß es dann aber doch 42:27, da zwei „Rezepte“ vorzüglich funktionierten: die eigene Abwehr und die Gegenstöße.
Ein Akteur pausierte bei den jüngsten Übungseinheiten: Kapitän Sören Stryger. Er hatte im Derby einen Schlag auf die Schulter bekommen und musste schon in Kiel behandelt werden. Ob der Däne in Melsungen mit von der Partie sein wird, ist noch fraglich. Dagegen kam Joachim Boldsen am Samstag mit dem „Schock“ davon. Während eines Hagelschauers kam sein Auto bei der Fahrt zu seiner Geburtstagsfeier in Kopenhagen von der Straße ab. Der „Traktor“ blieb bis auf einen etwas steifen Nacken unversehrt und mischte beim Training wieder mit.
Die MT Melsungen, der Aufsteiger aus dem Raum Kassel hat sich inzwischen aus dem gröbsten Abstiegskampf befreit, und wittert auch gegen die SG ihre Chance. „Die Flensburger dürften nach dem Ausscheiden aus der Champions League und der Pleite im Titelrennen jetzt etwas frustriert sein“, mußmaßt MT-Trainer Rastislav Trtik. Sein Kollege aus dem Norden räumt ein, dass es schwer sei, nun den Hebel umzulegen. Zugleich machte sich Kent-Harry Andersson in den letzten Tagen Gedanken um die Bundesliga. „Es ist für alle schade, dass schon jetzt die Spannung aus der Meisterschaft ist“, sagt er und ergänzt: „Vielleicht sind Playoffs wie in Dänemark oder Schweden gar nicht so schlecht – dann hat man erst zum Saisonende das Endspiel und nicht schon mehrere Wochen davor.“

Der Einsatz von Sören Stryger ist noch fraglich.

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